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Ayurveda – ein Weg zur Heilung

Indische Ärzte und ein deutscher Professor schaffen gemeinsam im evangelischen Krankenhaus in Hattingen, richtig kranken Menschen neue Hoffnung zu geben: sie treten den Kampf gegen Multiple Sklerose, gegen Parkinson und Alzheimer mit Ayurveda und dazu noch Yoga an. Und sie können erste Erfolge bei der Heilung nachweisen.


Dr. Sandeep Nair hat in Indien klinisch orientierte Ayurveda- Medizin studiert und ist jetzt mit diesem besonderen Know-how in Hattingen am Ev. Krankenhaus im Einsatz.

 

In der Neurologischen Klinik in Hattingen für die Patienten im Einsatz (v.l.): Prof. Dr. Przuntek, Oberärztin Dr. Nadine Webering, Chefärztin Dr. Anita Machowiak, Klinikdirektor und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Min-Suk Yoon und Dr. Sandeep Nair. Sie verbinden zwei Medizinsysteme, die westliche Medizin, basierend auf den modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Neurobiologie, und der alten Erfahrungsmedizin des Ayurveda.

 

Es ist die Klinik für Neurologie und Komplementärmedizin an den Augusta-Kliniken in Hattingen, die mit Klinikdirektor Prof. Min-Suk Yoon nicht nur moderne westliche Schulmedizin, sondern dazu auch die uralten Erkenntnisse traditioneller indischer Heiler einsetzt. Prinzipien und Methoden aus dem Ayurveda helfen, neurologischen Erkrankungen wie Parkinson noch besser auf die Spur zu kommen, sie wenigstens deutlich zu lindern, wenn nicht sogar zu heilen. Das ist seit über zehn Jahren das Feld von Prof. Horst Przuntek; der einstige Schulmediziner kann heute mit den komplementären Methoden echte Erfolge verbuchen. „Unsere erste Patientin litt seit 1996 an Parkinson. 2008 kam sie zu uns, lebt seither konsequent mit ayurvedischer Diät, kommt seit 2018 ohne Parkinson-Medikamente aus und hat keinerlei Symptome mehr“, berichtet Prof Przuntek. Ayurveda als Weg zur Heilung kann er nicht nur an diesem Beispiel belegen, ein weiterer Patient der Klinik kann inzwischen auf 50 Prozent seiner Parkinson-Medikamente verzichten. Und das alles ist medizinisch belegt. „Viele machen Ayurveda in Deutschland, aber wir sind die einzigen, bei denen es wissenschaftlich begleitet und in den Ergebnissen dann auch bewiesen ist“, kennt Prof. Przuntek den besonderen Wert seiner Arbeit.

 

Prof. Horst Przuntek kann sich bei seiner traditionellen indischen Medizin auf die qualifizierte Unterstützung von Suresan Kavintarikath, Dr. Sandeep Nair und Sunita Misra verlassen

 

Dahinter steckt eine, wie der Professor sagt, elementare Entdeckung: Die Quelle für die Parkinson-Erkrankung liegt im Darm. 20 bis 30 Jahre vor dem Ausbruch der ersten Symptome wie dem charakteristischen Zittern lassen sich im Darm bestimmte Bakterienstämme nachweisen, die auf Dauer diejenigen Stoffe an das Gehirn abgeben, die am Ende die Krankheit auslösen. Das eröffnet laut Przuntek nicht nur besondere Wege zur Heilung, sondern ermöglicht konsequent eingesetzt auch eine neue Chance zur Prävention.

Gemeinsam mit sieben Instituten aus ganz Europa, darunter der Uniklinik in Bochum, an der Prof. Przuntek zuvor viele Jahre lehrte, wurde die Wirkung von Nährstoffen erforscht. Ergebnis: Eine moderne vegetarische Diät nach ayurvedischen Prinzipien hilft, trägt zumindest zur Linderung, bestenfalls auf Dauer zur Heilung bei. Die Reinigung des Darms und der Einsatz „guter Bakterienstämme“ gehören ebenso dazu, wie Massagen, Yoga oder Ölgüsse, die das gesunde Zusammenspiel aller Organe fördern. Was phantastisch klingt, ist in Hattingen in seinen Erfolgen belegt. Nicht umsonst ist die Klinik inzwischen Anlaufstelle für viele Patienten, für die es sonst gar keine Hoffnung mehr gibt. Besondere Expertise hat die neurologische Komplementärmedizin bei Parkinson-Erkrankungen, weiß Klinikdirektor Prof. Min-Suk Yoon. Dazu kommen Erfolge in der MS-Therapie und auch Alzheimer im Frühstadium wird jetzt zusätzlich in das Behandlungsprogramm aufgenommen. Und das nicht nur für Privatpatienten, sagt Prof. Horst Przuntek, schließlich gehört seine Komplementärmedizin ganz einfach zur neurologischen Klinik.

 

Das ayurvedische Essen der Klinik hat sogar schon Sterne-Koch Alfons Schubeck bei einem Besuch in Hattingen besonders gelobt
Artikel von www.top-magazin.de/ruhr