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Issey Miyake und die Frau des Design-Agenten Prof. Dr. Peter Zec

Eine ganz neue Perspektive auf die besonderen Seiten der Mode – und auf die Frau dahinter. Jana Zec trägt Issey Miyake. Modelle des japanischen Edel-Designers, die in Europa meistens Unikate sind. Das ist ihr Look. Damit macht ihr Mann Peter Zec sie glücklich.


Issey Miyake

Es ist schon ungewöhnlich: Eine Frau trägt ausschließlich die Mode, die ihr Mann für sie aussucht. Das funktioniert nur, weil dieser Mann ein besonderes Gespür für den besonderen Auftritt hat. Er ist Prof. Dr. Peter Zec, der Design-Agent. Sie ist Jana Zec. Herzdame, Ehefrau und seine Partnerin im Design-Business.

Das hätte wirklich niemand geglaubt: Der Mann entdeckt in Asien ganz ungewöhnliche Mode, findet sie spitze, kauft sie ein und bringt sie seiner Frau nach Essen mit. Und das Experiment von Prof. Dr. Peter Zec, dem Erfinder des Red Dot Award, funktioniert: Nicht nur die Größe passt Ehefrau Jana wie angegossen, auch der Style gefällt ihr auf Anhieb. Er ist rar in diesem Land und auch deshalb etwas Besonderes: Fashion von Issey Miyake. Im Grunde ist es ein Zufall, der den Design-Agenten vor 20 Jahren auf die Spur des Mode-Designers aus Japan bringt. In Tokio entdeckt der Professor einen Mann im Miyake-Outfit. Das will er haben – und muss feststellen: Er selber ist so gar nicht gemacht fürs schmale asiatische Format.

Doch da gibt es ja noch die Lady-Line, und da weiß Peter Zec sofort: Das passt zu Jana, wie für sie gemacht. Er wählt im Miyake-Shop im berühmten Distrikt Omate Sando den ersten Dress aus. Ein Traum in Weiß, aus lauter kunstvollen Falten. Das hat Europa so noch kaum gesehen – bis Jana Zec von da an die Welt des Designs bei ihren Auftritten im Miyake-Dress beehrt.

Auf den Geschmack gekommen sind nämlich längst beide:


„Mir macht es einfach Spaß, die Sachen zu finden und für Jana einzukaufen“, bekennt der Design-Agent


und so folgt dem ersten weißen Ensemble bei jedem Besuch von Professor Doktor Zec in Asien (und das sind viele) ein neues außergewöhnliches Stück. Das erspürt er mit geübtem Blick und weiß dabei immer: „An Jana entfaltet das echt sensationelle Wirkung“.

Zur Raffinesse gehört Know-how, auch darauf ist der Professor vorbereitet: „Im Shop in Singapur oder Tokio fotografiere ich die Sachen, damit Jana zu Hause sieht, wie man das tragen muss“. Vorbilder in der Heimat gibt es dafür nämlich nicht: Die Mitbringsel aus den Shops „Pleats Please, Issey Miyake“ oder „Issey Miyake Fête“ sind in Deutschland oder gar Europa so nicht zu haben. Wie das ganz opulente Faltenkleid, das als schlichtes schwarzes Stoff-Quadrat ankommt und erst zum Leben erweckt werden will. 20 Jahre mit Miyake haben Jana Zec im Umgang mit dieser ganz besonderen Mode inzwischen absolut fit gemacht. Und sie schätzt die unkomplizierte Seite: Der Falten-Look übersteht knautschfrei jede Reise und passt sich auch noch der Figur an. Selbst ihre Zwillings-Schwangerschaft hat sie deshalb damit perfekt bewältigt. „Das ist die preiswerteste Mode, die ein Mann für seine Frau kaufen kann“, schmunzelt Peter Zec. Denn die grundsätzlich vierstelligen Anschaffungsbeträge rechnen sich aus seiner Sicht immer:


„Jana trägt noch heute die Sachen von vor 20 Jahren und ist damit immer aktuell und total besonders angezogen.“


Über hundert Outfits sind es mittlerweile, die so im Laufe der zwei Jahrzehnte den Weg in Jana Zec’s Kleiderschränke gefunden haben. Eine echte Miyake-Sammlung, die der Design-Agent für seine Frau ganz persönlich aufgespürt hat. Immer in Fernost, immer mit dem sicheren Blick für das ganz Besondere. „Das ist wie eine Kunstsammlung“, kennt der Prof. Dr. Peter Zec auch den Wert. Und er wäre nicht der Herrscher des Design-Zentrums NRW auf Zollverein in Essen, und Erfinder des Red Dot Award für beste Gestaltung, hätte er dazu nicht auch eine besondere Idee: Eine Ausstellung mit Miyake in der Kesselhalle auf Zollverein. Denn all das, was Jana hat, gab es in Deutschland so nie.

Issey Miyake: Der Traum in Weiß

1. Der Traum in Weiß

1 Keine Frage – diese Mode entfaltet schon eine ganz eigene Wirkung. Der Traum in Weiß ist das erste Stück, das Prof. Dr. Peter Zec für seine Herzdame Jana aus Asien mitbringt. Wie immer hat er das richtige Gespür für optimales Design bewiesen: Miyake wird zu Janas Markenzeichen. Der auffällige Mantel ist eigentlich ganz puristisch als Quadrat mit Ärmeln geschnitten. Ein Schalkragen kann auch zur Kapuze werden. Das Stück lebt vom raffinierten Fall.

Issy-Miyake-Jana

2. Ein echtes Miyake-Outfit

2 Ein echtes Miyake-Outfit, das Prof. Dr. Peter Zec 1998 entdeckt und für Ehefrau Jana ersteht. Eine schwarze Hose aus leicht perforiertem Stoff, zwei breite weiße Streifen an der Seite, dazu pinkfarbene Hingucker. Ergänzt durch das passende Top und eine Jacke mit Kapuze, die im  Miyake-Style ganz extravagant geschnitten ist. „Sensationell“, findet der Design-Agent und staunt deshalb nicht schlecht, als dem Ehepaar beim 1. Auftritt im neuen Look der Zutritt zum exklusiven „Felix“ im Grandluxury Hotel Peninsula Hongkong verwehrt wird: „No Sportswear!“ Der Hinweis auf Miyake verhallt ausgerechnet in Asien ungehört – und das Abendessen wird schlichtweg verlegt.

Issey-Miyake-Mode

3. Miyake-Dress

3 Royalblau, mit quer verlaufenden plissierten Bahnen ist dieser Miyake-Dress aus der neuesten Generation. Frisch im Herbst hat Peter Zec ihn für Jana aus Singapur eingeflogen. Das Kleid ist aus 100 Prozent Seide, die Farben changieren vom königlichen Blau zu einem satten Grün. Dazu gibt es eine passende Stola und als i-Tüpfelchen den richtigen Hut. Dieses Outfit hat der Design-Agent eigens ausgesucht, für den Festakt 60 Jahre Design-Zentrum NRW im Kesselhaus auf Zollverein.

Issey-Miyake-Schwarz

4. Der optisch leichte Mantel

4 Wer hätte das gedacht – selbst nach 20 Jahren Erfahrung mit der japanischen Designer-Mode ist Miyake immer noch für eine Überraschung gut. Beim Fotoshooting mit dem optisch leichten Mantel entdeckt Jana plötzlich eine Reihe Druckknöpfe, zieht sie beherzt auf – und hat plötzlich eine völlig neue Optik vor sich. Wie auch immer: Das federleichte Stück, vor 3 Jahren aus dem Miyake-Flagship-Store New York mitgebracht, passt perfekt zu dem neuen schwarzen Kleid, das neben den Falten durch seinen asymetrischen Schnitt auffällt. Der Hut ist eigentlich mehr ein Stirnband – jedenfalls nach oben offen und lässt sich in vielerlei Richtungen ziehen und neu gestalten.

Issey Miyake: Wie eine Kriegerin: Das rote Modellkleid

5. Wie eine Kriegerin: Das rote Modellkleid

5 Man muss es tragen können – und Jana Zec kann: Fast wie eine Kriegerin kommt sie im roten Modellkleid daher, das in dieser Form ein Unikat ist. Und wie alle ihre Miyake-Modelle auch noch einfach unkompliziert. Sie trägt das gute Stück, als Prof. Dr. Peter Zec in Kopenhagen zum Präsidenten des internationalen Dachverbandes der Industriedesigner (Icsid) gekürt wird. Ein Gast gießt ein Glas Rotwein darüber – kein Problem. Im Hotel wäscht Jana das Malheur einfach aus und das Kleid ist genau wie vorher.

Issey-Miyake: Mit vielen besonderen Elementen

6. Mit vielen besonderen Elementen

6 Total abgefahren, mit ganz vielen besonderen Elementen wie aus einem Scherenschnitt, ist dieses Kleid, das Peter Zec im Jahr 2000 in Tokio entdeckt hat. Es ist tief schwarz von außen und von innen braun. Das zeigt sich, wenn die Ärmel umklappen. Das exklusive Stück kommt vor allem bei exklusiven Anlässen zum Einsatz, da wird bei einer Preisverleihung des Red Dot Award die Frau auf der Bühne zum eigenen Hingucker.

Issey-Miyake: Der Pharaonen-Look

7. Der Pharaonen-Look

7 Mit dem im Charleston-Stil gebundenen Tuch und dem schlichten goldenen Schmuck entsteht ein Pharaonen-Look. Überhaupt sind für Jana Zec die Tücher von Issey Miyake immer für etwas ganz Besonderes gut: „Es gibt ganz irre Exemplare, daraus kann man sich im Notfall sogar ein Kleid zaubern, man braucht dazu dann nur einen Gürtel. Und das ist vor allem auf Reisen super praktisch“.

Issey-Miyake: Der Einteiler leuchtet in den Regenbogenfarben

8. Der Einteiler leuchtet in den Regenbogenfarben

8 Das schlichte einteilige Kleid leuchtet in allen Regenbogenfarben. Aber nur von vorne – der Rücken ist in schlichtem, aber ebenso leuchtendem Rot gehalten. Der bunte Hingucker stammt aus der Miyake-Basis-Serie „Pleats please“ und fand Ende der 1990er-Jahre aus Malaysia den Weg in Jana Zec’s Kleiderschrank. Auch nach all den Jahren ist es immer noch perfekt für jede Sommerparty. Und hat den typischen Miyake-Vorteil: Man kann es in einen Rucksack packen und kommt genau toll wieder heraus, wie man es eingepackt hat.

Issey-Miyake: Geometrische Formen aus dem Hause Miyake

9. Geometrische Formen aus dem Hause Miyake

9 Schlicht schwarz, mit einem hochstehenden Kragen, nicht plissiert, ist das Kleid aber dennoch unverkennbar in seiner geometrischen Form aus dem Hause Miyake. Denn der Japaner hat eigentlich nie Mode, sondern Industrie-Design studiert und wollte mit seinen geometrischen Formen die Modewelt revolutionieren, kennt Dr. Peter Zec als Design-Professor die Hintergründe. Geometrisch gestalten lässt sich auch der knallrote Miyake-Loop. Bisher hat er im Kleiderschrank ein Schattendasein geführt – beim Shooting entpuppt er sich als leuchtender roter Punkt – ein „Red Dot“ der anderen Art …

Issey-Miyake: Business-Lady

10. Business-Lady

10 Auch als Look für die Business-Lady punktet Miyake. Das Kleid ist schlicht schwarz, ärmellos und asymetrisch geschnitten. Die Jacke darüber hat es in sich: Man kann sie, wie so oft bei Miyake, von zwei Seiten anziehen und sie verändert damit ihre Optik, wirkt mal kürzer mal länger. Jana ergänzt das mit einer Miyake-Tasche genau passend im Pleets-Look. Der Auftritt unterstreicht ihre Überzeugung: „Die Sachen passen einfach zu mir“.

Issey-Miyake: Goldoptik

11. Goldoptik

11 Ein echter Durchbruch für ein starkes Outfit: Ganz frisch importiert ist beim Fotoshooting dieser Anzug. Hose, Top und Jacke glänzen durch die Goldoptik, die genau auf den Kanten der Falten sitzt. Das Stirnband tarnt sich hier nicht als Hut, sondern lässt den Blick auf die ebenso goldglänzende Haarpracht zu.

Prof. Dr. Peter Zec

Er ist der Design-Agent, der weltweit bestes Design aufspürt und mit dem Red Dot Award adelt. Dafür ist Prof. Dr. Peter Zec inzwischen Schwergewicht in der Welt des Designs. Dass sein ganz besonderes Gespür für ausgesuchte und ganz ungewöhnliche Gestaltung auch Mode für Damen betrifft, beweist der Stil seiner Frau Jana. Die Gattin trägt, was der Herr Gemahl für sie auswählt und regelmäßig von seinen Fernostreisen mitbringt. Denn es ist Mode von Issey Miyake.

Issey Miyake

Er war Designer bei den französischen Top-Labels Guy Laroche und Hubert de Givenchy und ist seit 1970 selber Trendsetter der Mode-Branche: Issey Miyake. Der Japaner setzt bei seiner Mode auf Falten. „Pleats please“ heißt sein Basic Label, A-Poc die ganz exklusive Designer Kollektion. Und dazwischen gibt es „Issey Miyake“. Auch für den Herrn. Dazu gibt es Parfums, Accessoires und Uhren mit dem Label Issey Miyake.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr