Zwei Frauen – eine gemeinsame Intention: Architektur als Kunstform, wie Wissen Räume verändert. Das vereint Sabine Stecher, erfahrene Architektin und Interior-Designerin, und Maria Reiche, die junge Frau, die gerade auf den Abschluss ihres Studiums als Interior-Designerin zusteuert. Die Mentorin und ihre Elevin gestalten Räume, erfahren, wie Interior-Design die Emotionen bestimmt.
„Ich darf von den Besten lernen“, strahlt Maria Reiche. Sie ist gerade 25 Jahre jung, absolviert ihren Bachelor-Abschluss in Design und hat aus ihrer aktuellen Heimat in Essen gerade ein Ziel fest im Blick: Mailand, das renommierte Istituto Marangoni für Mode, Kunst und Design. Dort wurde sie angenommen, freut sich nach einem Scholarship im Frühjahr auf ihr Masterstudium ab September.
Zu den Besten, da ist Maria zudem absolut sicher, gehört ihr Mentorenteam, das sie in den vergangenen 18 Monaten in Düsseldorf begleitet hat: Sabine Stecher, die Interior-Designerin bei der Frankonia Eurobau, und Manuela Schmitz, gemeinsam mit ihrem Mann Uwe die Gründerin der Frankonia. Ihr gemeinsames Aushängeschild: Das Andreas Quartier im Herzen von Düsseldorf, das das ehemalige Amts- und Landgericht zu einem ganz neuen Hotspot für gepflegtes und exklusives Wohnen gemacht hat.
Hier gewinnt Maria begleitend zu ihrem Studium Wissen und Inspirationen. Das Studium, lächelt sie ein wenig, passt eigentlich so gar nicht in die Familien-DNA, die viel eher durch Naturwissenschaften, Medizin oder Technik geprägt ist. Also startet auch sie nach dem Abitur zunächst ein Wirtschaftsstudium, merkt schnell, dass sie damit nicht glücklich wird, und entscheidet sich in der Corona-Zeit für einen Neustart. Seither lernt sie in Düsseldorf, Deutschlands Design-Hauptstadt und lebt in Essen, denn sie hat einfach ihr Herz für das Ruhrgebiet entdeckt. „Ich hätte es nicht geglaubt, aber es ist so wunderbar hier“, bekennt die junge Frau nach ihrem Wechsel aus Berlin nach NRW. Gemeinsam mit Schwester Elisabeth, die hier „passend zur Familientradition“ Medizin studiert, hat Maria ihre Zelte also in Bredeney aufgeschlagen.
Und sie ist rundum glücklich mit dem eingeschlagenen Weg und der Perspektive, die sie demnächst auch nach Mailand führt. „Das Kreative, die Menschen, die Umsetzung und die Arbeit – es macht einfach alles Spaß“, schwärmt sie von der gelungenen Kombination von Studium und Praxis unter der Obhut der ausgezeichneten Mentorinnen. Insbesondere Sabine Stecher, die mit über 40 Jahren Erfahrung nicht nur Projekte in Düsseldorf, sondern auch in Hamburg und Berlin realisiert hat, begleitet Maria auf dem Weg, es ihr als aufstrebende Interior-Designerin einmal gleich zu tun. Schon der Sitz der Frankonia und damit Wirkungsstätte der Frauen ist ein architektonisches Meisterwerk mit seiner Innenausstattung als zusätzlichem Glanzstück. „Es ist um das ehemalige Amts- und Landgericht herum entstanden, wobei das denkmalgeschützte, wilhelminische Gerichtsgebäude in ein modernes Ensemble integriert wurde. Dies schafft eine einzigartige Verbindung von Geschichte und Gegenwart. Das Projekt umfasst eine Mischung aus restaurierten historischen Gebäuden und modernen Neubauten, gestaltet von mehreren Architekturbüros, um ein heterogenes Straßenbild zu erzeugen. Das Quartier bietet eine Vielzahl von Wohnmöglichkeiten, von Studios bis hin zu luxuriösen Penthäusern mit Dachterrassen und Blick über die Altstadt und den Rhein“, berichtet Maria.
Für Manuela Schmitz und Sabine Stecher war das Andreas Quartier „ein Herzens-projekt. Es ging darum, ein Ambiente zu schaffen, das Tradition und Moderne vereint“. Die Karriere der Designerin ist nicht nur für Maria beeindruckend, ihre Zeit mit Designlegenden wie Karl Lagerfeld oder Ralph Lauren hat sie dabei geprägt. „Die Zusammenarbeit mit solchen visionären Persönlichkeiten hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, eine klare Designphilosophie zu entwickeln und dabei stets offen für neue Ideen zu bleiben,“ hat Sabine Stecher auch Maria Reiche vermittelt. Es geht um die „feine Balance zwischen klassischer Eleganz und modernen Akzenten“, die macht jeden ihrer Entwürfe unverwechselbar, findet Maria. Sie selbst bringt frischen Wind mit in die Arbeit. Ihre Herangehensweise ist von aktuellen Trends und innovativen Technologien geprägt. „Für mich ist Interior-Design eine Form des Ausdrucks“, sagt sie. „Ich möchte Räume schaffen, die Menschen inspirieren und gleichzeitig funktional sind.“
Dabei steht natürlich immer der Klient im Mittelpunkt: Der Designprozess beginnt stets mit einem tiefgreifenden Verständnis für den Lebensstil, die Persönlichkeit und die Wünsche ihrer Kunden, „denn jedes Design soll die Individualität des Kunden widerspiegeln“. Materialien, Farben und Formen, Gegensätze wie zeitgenössisch und alt spielen dabei neben anderem eine zentrale Rolle, hat Maria in der Zusammenarbeit gelernt. Die Balance zwischen Alt und Neu zu finden, ist entscheidend. „Für meine Generation ist es wichtig, dass wir zuhören und lernen wollen, und vor allem die Erfahrungen unserer Mentoren wertschätzen. Dennoch ist immer wichtig, sich selbst nie aus den Augen zu verlieren.“
Auch darum freut sich Maria nun auf den nächsten Schritt, mit ihren ersten Lehren im Gepäck will sie nun erst Mailand erobern – und danach vielleicht die ganze Welt.