Auf der Insel Juist suchen die Gäste die absolute Ruhe und Entschleunigung. Dafür finden Sie auf diesem Zauberland und dazu im „Haus hinterm Deich“ warmherzige Gastfreundschaft und eine ausgezeichnete Küche.
Oben am Himmel kreischen die Möwen, unten äst in aller Ruhe ein Reh im dämmernden Morgenlicht. Das Tier schaut mal hoch, den Menschen an, um dann unbeeindruckt den Kopf wieder zu senken und weiter an den Blättern zu zupfen. Eine Idylle pur mit tiefstem Frieden – mitten in einem Hotelgarten. Im Achterdiek auf Juist. Direkt hinter dem Deich, „achter’n Diek“ wie der Friese sagt, steht seit 1890 das feine Haus für Gäste. Bei seiner Gründung ein klassisches Grandhotel alter Schule, in dem die reichen Familien aus dem Ruhrgebiet Erholung suchten und fanden. Denn Juist, das „Töwerland“, steht seit jeher für Entschleunigung.
„Das ist bis heute unser USP“, lacht Stefan Danzer, der mit seiner Familie das Achterdiek auf diesem Zauber-Eiland führt. Vor ziemlich genau 29 Jahren kommt er mit seiner Frau Gaby auf der Insel an, eine erste Station auf einer Welt-Tournee soll es für das junge Paar sein. „Doch aus der Weltreise wurde dann nichts“, bekennt Danzer, denn Juist hält das Paar mit seiner Koch- und Hotellerie-Ausbildung ganz schnell mit seinem eigenen Charme fest im Griff.
Und nicht nur die Insel, vor allen Dingen das Haus hinter dem Deich ist für die beiden dabei der Fixpunkt. Angelockt hat sie die damalige „Gute Stube“ des Hotels, ein Feinschmecker-Restaurant, dekoriert mit stolzen 16 Gault-Millau-Punkten. Ein Anreiz für Stefan, den Koch, und für Gaby, die Hotelfachfrau, die als gebürtige Kettwigerin zwei Jahre ihrer Ausbildung in der legendären Residence von Berthold Bühler, dem Zwei-Sterne-Restaurant mit angeschlossenem Hotel, verbracht hat. Die neuen Mitarbeiter sind für den damaligen Hotelier Heinz Peter Koßmann und seine Frau Elke ein Glücksfall, dem ersten befristeten Saisonvertrag folgt schnell erst ein dauerhaftes Engagement – und später dann sogar die Nachfolgelösung mit der Übergabe des Hotelbetriebs.
Bis dahin haben Stefan und Gaby Danzer auf der Insel ihr echtes Zuhause gefunden, 1999 wird Tochter Lea geboren, 2001 kommt Kaja als Inselkind zur Welt. Für die Familie gibt es eine Mitarbeiterwohnung, das Achterdiek wird in jeder Beziehung ihre Heimat, ihr Fixpunkt. Da stellt sich dann 2013, als Familie Koßmann aussteigen möchte, für die Danzers die Frage der Übernahme kaum: „Wir hatten ein Bauchgefühl und haben uns danach entschieden, die Immobilie und den Geschäftsbetrieb übernommen. Und die Bank hat es voll mitgetragen – das zeigt ja auch, dass unsere Idee nicht so schlecht war“, blickt Stefan Danzer heute zufrieden zurück.
Und ihre Entscheidung hat die Familie auch bis heute nicht bereut. Aus den ursprünglich 49 Zimmern des altehrwürdigen Grandhotels sind inzwischen durch ein Nebengebäude 60 Zimmer mit insgesamt 130 Betten geworden. Residieren kann der Gast hier ganz nach Gusto: Im Einzel- oder Doppelzimmer, in einer Suite, im Familienzimmer, in einer der Maisonetten oder auch im exklusiven „Penthouse“. Dabei eröffnet die Lage am Deich den Gästen aus allen Zimmern den Blick auf Wattenmeer oder Hafen, unter den Balkonen erstreckt sich der schöne Hotelgarten.
Und der bietet so viel Ruhe, dass sich hier selbst das Reh gern gütlich tut. Die ersten fünf Exemplare dieser Gattung wurden 1929 auf der Insel ausgesetzt, heute gibt es eine Vielzahl von ihnen, auch beim Weg durch das Inselwäldchen grüßen sie die Spaziergänger. Ruhe und Entschleunigung werden zum Hauptziel, das die Gäste auf die Insel, auf das Töwerland, lockt. „Wer Juist neu kennenlernt, der entdeckt die Ostspitze mit dem Vogelwärterhäuschen, und natürlich gibt es unseren schönen Strand. Und wenn man das alles gesehen hat, kommt unser USP: das Nichts. „Hier kann ich mich einfach treiben lassen, muss nichts unternehmen, und brauche nie ein schlechtes Gewissen zu haben, jeden Tag einfach so zu genießen, wie ich es mag. Ohne zu Hause von immer neuen großen Erlebnissen berichten zu müssen“, lächelt Stefan Danzer und weiß: „Die meisten Gäste bekommen Juist ja vererbt. Sie sind schon als Babys mit ihren Eltern hier und wachsen hier teilweise auf, machen als Teenies gute zehn Jahre Pause, weil es ihnen dann zu langweilig ist, und kehren spätestens wieder, wenn sie ihre eigene Familie haben“.
So freut sich auch das Hotel Achterdiek über seine große Zahl an Stammgästen, die die gepflegte und warmherzige Gastfreundschaft bei den Danzers zu schätzen wissen.
Die Relikte aus den Tagen des echten Grandhotels mit schwerem Silberbesteck und silbernen Kaffeekännchen sind allenfalls noch in einer Vitrine in der ebenso großzügigen wie gemütlichen Hotelhalle zu finden. Längst hat die moderne Zeit Einzug gehalten. Die Halle ist zu jeder Tageszeit gern genutzter Aufenthaltsort, hier sitzt man mit der Zeitung nach dem Frühstück, genießt am Nachmittag Kaffee und Kuchen oder auch den Aperitif vor dem Essen. „Es ist unser großes Wohnzimmer, der Treffpunkt für unsere Gäste“, beschreibt Stefan Danzer.
Von der Halle aus geht es auch ins Restaurant, das bis heute im Achterdiek mit seiner ganz besonderen Qualität hervorsticht. Zwar ist die ehemalige „Gute Stube“ im Zeitenlauf geschlossen worden, die ausgezeichnete Küche aber lockt auch Gäste über den Hotelbetrieb hinaus an. Regional, qualitativ hochwertig und ehrlich wird unter der Führung von Stefan Danzer gekocht, es gibt hauptsächlich Fisch aus dem Meer vor der eigenen Tür wie Steinbutt, Seezunge oder Schellfisch, aber auch Kabeljau und Skrei, der aus ferneren Gewässern, aber ganz frisch, über das nahe Bremerhaven auf Juist landet.
Dazu Fleisch, auch hauptsächlich aus der Region. Weil Regionalität und Nachhaltigkeit seit 10 Jahren in der Küche des Achterdiek großgeschrieben werden, ist das Haus im Slowfood-Genussführer prominent vertreten. „Außerdem“, sagt Stefan Danzer, „sind wir sehr stolz, in den Kooperationen Romantik-Hotels & Restaurants und Fair Job Hotels zu sein.“ Das Dasein als Hoteliers und als warmherzige Gastgeber ist wie die ganze Region bei den Danzers längst absolute Familienangelegenheit geworden. Tochter Lea lebt inzwischen mit Mann und Kind auf der Nachbarinsel Langeoog im Betrieb ihrer Schwiegereltern, Tochter Kaja lockt die Aussicht, eines Tages das Achterdiek zu übernehmen und die Tradition in Familienhand fortzuführen. So, wie es das Haus hinterm Deich seit 1890 verspricht.
Sauerteig-Brotbacken mit Dany auf Juist
Ein echter Holzofen im Garten des Achterdiek – der lässt Danys Herz sofort höherschlagen: Mit der Kunst des Sauerteig-Brotbackens hat sie nämlich ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Seit jeher begeistert sich Dany Marx für Kochen und Backen, hat dabei die besondere Faszination des Sauerteigs entdeckt. So ist ihre eigene Marke Dany's Delight entstanden, in Kursen online (auf Instagram unter danys.brotwelt) oder vor Ort vermittelt sie, wie ein knuspriges, köstliches Brot aus eigener Handarbeit entsteht und dazu noch lecker, bekömmlich und gesund ist. Wie das funktioniert, zeigt sie in einem Brotback-Seminar am 7. August im Hotel Achterdiek. Einen Probe-Backdurchgang am offenen Feuer hat sie natürlich schon absolviert – im zauberhaften loui.rocks-Sommerlook mit dem Kleid von Alémais.
Titelbild: Dany Marx liebt Juist seit ihrer Kindheit und kehrt immer wieder auf das „Zauberland“ zurück. Für ihren Aufenthalt hat sie sich in Bredeneys feinster Boutique bei Kristina Jürgensen eingekleidet. Ihr Look: Lässig, luftig, loui.rocks – der Sommerlook kombiniert eine Bluse von Cuantico mit einem Cardigan von Dorothee Schumacher und einer Ledershorts von Arma.