Le Midi de la France – kaum etwas steht mehr für südliche Lebensweise und mediterrane Gastronomie, für Urlaubsfeeling und ein angenehmes Klima als eben Südfrankreich. Strahlt im Sommer die helle Sonne auf Land und Meer, ist doch der vom Himmel geküsste Streifen zwischen Atlantikküste und Mittelmeer immer einen Besuch wert. Die Provence mit ihrem berühmten Jetset-Treff Saint-Tropez, dazu Nizza und Marseille sind Heimat des französischen Savoir Vivre.
Der Club La Réserve in Ramatuelle gehört in Europa zur absoluten Spitze. Hier hat zu seinen Lebzeiten Karl Lagerfeld die Sommer verbracht, heute genießt der berühmte Essener Designprofessor Dr. Peter Zec mit Ehefrau Jana und Familie die Vorzüge des französischen Luxus- Resorts in seinem Urlaub. Der Aufenthalt in der exklusiven Anlage wird im 2-Sterne-Restaurant La Voile zum doppelten Genuss
Wer Saint-Tropez sagt, meint auch immer den angesagten Club 55 in Pampelonne. Wo es heute als echtes Privileg gilt, einen Platz zu ergattern, war vor 70 Jahren noch friedliche, fast unberührte Natur. Kleine Bambushütten und ein traumhafter Ausblick, genau das richtige für die Wissenschaftler Geneviève und Bernard de Colmont und ihre Idee vom einfachen Leben. Genau so lange, bis 1955 eine Filmcrew mit niemand Geringeren als Brigitte Bardot und Curd Jürgens auftauchte und kam, um für eine Weile zu bleiben. Seine Eltern, erzählt der heutige Inhaber Patrice de Colmont, bekochten die ebenso überraschenden wie prominenten Gäste einige Wochen lang – märchenhafte Geburtsstunde des legendären 55. Denn den ersten bekannten Gästen folgten bald immer weitere, ebenso legendär wie der Club, selbst Michail Gorbatschow stand auf der Gästeliste.
Die Mischung macht’s seit 1955: Perfekter Platz mit Promi-Faktor und einem Patron mit ganz besonderer Geschichte. Der Club 55 ist der Place to be.
Nach Saint-Tropez reist es sich trefflich auf dem Wasserweg mit dem eigenen Schiff an. Im Hafen des einstigen Fischerdörfchens sind die alten Kähne längst stolzen glänzenden Yachten gewichen. Die Küstenstadt an der französischen Riviera ist vor allem im Sommer Besuchermagnet und längst bekannt für diesen imposanten Yachthafen. Dort liegt auch Le Girelier, ebenso berühmt wie der Hafen selbst für seine exzellenten Meeresfrüchte und provenzalischen Spezialitäten, mit denen die Gastgeber auf höchstem Niveau ihre Gäste betören.
Es sieht aus wie Boule – aber es ist „Pétanque“, die ernsthafte Sportversion des beliebten französischen Spiels mit den glänzenden Kugeln, das man in Saint-Tropez unter den Platanen spielt. Pétanque ist in der Provence buchstäblich Volkssport, und auch im Promi-Magnet Saint-Tropez noch immer en vogue, jeder Wettbewerb findet sein Publikum. Gespielt wird unabhängig vom Alter, vor allen Dingen geht es auf dem Spielfeld um Präzision, wenn die Mannschaften gegeneinander antreten. Mittlerweile ist die sportliche Boule-Variante auch bei den großen Wettkampf-Ereignissen, von den Pazifikspielen bis zu den World Games, vertreten.
Es atmet jahrhundertealte Tradition und große gelassene Ruhe – kein Wunder, bis in die frühgeschichtliche Zeit reicht die Geschichte des Örtchens Lauris nahe Aix en Provence zurück. Von dort schweift der Blick weit über die provenzalische Landschaft, der Naturpark Luberon erstreckt sich direkt im Norden. Die gute Lage von Lauris an der Durance begründete die frühe Siedlung. Die hat sich bis heute einen besonderen Charme bewahrt, der auf jeden Fall eine Reise wert ist. „Einmal Lauris sehen und dann sterben“, die populäre Kölner Volksschauspielerin Trude Herr machte das 1991 wahr. Sie zog sich nach langer Krankheit kurz vor ihrem Tod dorthin zurück.
Wenn die Grande Nation für eines bekannt ist, dann für exquisites Essen. Die Esskultur wird dort hochgehalten – vom einfachsten Bauerntisch bis zum Sternelokal legt man Wert auf beste Qualität und sorgfältige Zubereitung. Dabei kennen die Franzosen keine hastigen Mahlzeiten, sie nehmen sich die Zeit, ihre Speisen in Ruhe rundum zu genießen.
Das gilt auch und gerade für Südfrankreich, wo Land und Meer den Tisch mit Speis und Trank reichlich decken. Am besten lässt es sich bei dem milden Klima unter freiem Himmel genießen, wo die Natur mit ihrem warmen Sonnenlicht und ihren prallen Düften die Köstlichkeiten am liebevoll gedeckten Tisch umschmeichelt. Kultiviertes Genießen ist ein wichtiger Teil von Savoir Vivre.
Wer Ruhe statt Trubel sucht, ist in der Provence genau richtig. Die Landschaft lädt ein zum Urlaub fernab der Massen. Hier gibt es blühende Lavendelfelder, ausgedehnte einsame Wanderungen am Meer und provenzalische Dörfer, die sich mit ihren engen Gassen besonders gut zu Fuß oder auf zwei Rädern erkunden lassen. Das sprichwörtliche „Leben wie Gott in Frankreich“ lässt mit provenzalischem Touch besonders authentisch in einer Privatunterkunft direkt bei französischen Gastgebern erfahren. Rad- und Wandertouren schaffen besondere Erlebnisse in der Region mit ihren landschaftlichen, kulturellen und geschichtlichen Highlights. Hier vereinen sich römische Geschichte und französische Lebensart.
Ganz vorbei mit Ruhe und Beschaulichkeit ist es in Marseille, der quirligen Hafenstadt, Namensgeberin der französischen Nationalhymne. Präziser: Die Nationalhymne der Französischen Republik, hat das Lied doch seinen Ursprung in der Revolution, Kampflied der Soldaten 1792 beim Sturm der Tuilerien. In Marseille, von den Einwohnern Marseillais genannt, landeten seit der Gründung 600 nach Christus die einstigen Händler und Einwanderer, heute bevölkern die Hauptstadt der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur fast eine Million Menschen – Touristen selbstverständlich nicht mitgerechnet. Damit ist sie die zweitgrößte Stadt Frankreichs, und auch die älteste. Spuren der Zeiten lassen sich beim Besuch erkunden. Malerisch der alte Fischerhafen Vieux Port, wo immer noch der Fang frisch vom Boot am Anleger angeboten wird. Fans von sakralen Bauwerken besuchen die neuromanisch-byzantinische Basilika Notre-Dame de la Garde. Ein modernes architektonisches Wahrzeichen, die Wohnanlage Cité Radieuse trägt die Handschrift von Le Corbusier – heute als Zeitzeuge ebenso wie Zollverein in Essen ein UNESCO-Welterbe. Besondere Landmarke außerdem: Der Büroturm von Zaha Hadid ist mit seinen 147 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Von dort gibt es einen guten Rundum-Blick über Frankreichs bedeutendsten Hafen am Mittelmeer.
Das Mittelmeer bei Marseille ist natürlich nicht nur den großen und kleinen Schiffen und noblen Yachten vorbehalten – die Strände sind auch Anziehungspunkt für große und kleine Wasserratten, zum Schwimmen, Plantschen oder einfach für eine Abkühlung unter der südlichen Sonne. Einer der ältesten und gleichzeitig bekanntesten und beliebtesten Strände der Stadt ist der Plage du Prophète.
Hier führt der sandige Meeresboden sanft ins Wasser hinein, ideal für Familien mit Kindern. Dem Ruf dieses Propheten folgen die Menschen nicht nur in der Badesaison, er bietet sich zu jeder Jahreszeit für schöne Spaziergänge an. Vor allen Dingen Touristen lockt der recht neue Plage du Prado mit seiner kilometerlangen Küste an, er ist mit 3,5 Kilometern der längste Frankreichs.
Wie sagt das Sprichwort so schön: „Wer A sagt, muss auch B sagen“. Das gilt beim Besuch in Südfrankreich natürlich für die beiden Hafenstädte Marseille und Nizza. Rund 200 Kilometer Strecke, an Cannes und Antibes vorbei, dann ist es geschafft und Nizza an der französischen Riviera breitet seine Arme für die Besucher aus. Das hat Tradition in der Stadt, galt sie doch schon im 19. Jahrhundert als beliebter Erholungsort, in dem sich die gesamte europäische Oberschicht ein Stelldichein gab. Die internationalen Gäste, seinerzeit vor allem Briten, lösten schon damals gemischte Gefühle bei den Franzosen aus. So meckerte Schriftsteller Alexandre Dumas schon 1851, Nizza sei im Grunde eine englische Stadt, in der man hin und wieder einen Einheimischen treffen könne. Das hielt die Gäste nicht ab, nun kam auch der europäische Hochadel, von Victoria von Großbritannien bis zum russischen Zaren.
Auch viele berühmte Künstler zählten zu den Liebhabern von Nizza, wie Henri Matisse, der hier einen Teil seines Lebens verbrachte. Die Künstler haben in der Stadt bis heute ihre Spuren hinterlassen, viele Museen bewahren die Werke großer Künstler in der Hafenstadt. Das Musée Matisse präsentiert Gemälde aus seiner gesamten künstlerischen Laufbahn, ein weiteres widmet sich Marc Chagall. Einen weiten Bogen über die Kunst schlägt seit 1990 dazu das Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain. Werke von Neuen Realisten, wie Jean Tinguely, Christo und Jeanne-Claude oder auch Niki de Saint Phalle. Darunter auch Yves Klein, der dem Gelsenkirchener MiR seinen blauen Stempel aufdrückte. Vertreten auch Andy Warhol mit Pop-Art oder amerikanische Abstraktionisten wie Frank Stella oder Sol LeWitt. Kunst, Geschichte oder lokale Traditionen, dazu ein sehenswertes architektonisches Erbe, prägen nachdrücklich das Gesicht der Stadt. Kulturelles Zentrum oder einfach Badeparadies – Nizza hat viele und vor allem immer schöne Seiten.