Bei Studio 47 entsteht der Lokale TV-Journalismus der Zukunft

Montagabend, kurz vor 18 Uhr. In der Senderegie von STUDIO 47 herrscht konzentrierte Betriebsamkeit: Noch ein letztes Mal werden MAZ und Grafik gecheckt, Scheinwerfer und Kulissenbeleuchtung im TV-Studio werden hochgefahren, die automatischen PTZ-Kameras gehen in ihre Positionen und die Aufnahmeleitung zählt die Sekunden herunter. Pünktlich zur vollen Stunde startet der Vorspann, und Moderator Jan Skrynecki begrüßt das Publikum zur aktuellen Ausgabe von „STUDIO 47 .live“. Die Themen heute: Großrazzia der
Polizei gegen organisierte Clan-Kriminalität, erster Spatenstich für das neue Container-Terminal im Duisburger Hafen, Schülerdemo gegen den Krieg in der Ukraine – und Nachwuchs bei den Koalas im Zoo. Seit 2006 ist STUDIO 47 auf Sendung, der einzige private Regional-TV-Sender in Nordrhein-Westfalen. Rund 650.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im westlichen Ruhrgebiet und am Niederrhein empfangen das 24-stündige Programm, das vom Großmarkt in Kaßlerfeld aus über Vodafone, MagentaTV und Internet- Livestream ausgestrahlt wird. Mit einer Stundenreichweite von zwölf Prozent ist STUDIO 47 eines der stärksten Medien der Region.

„Lokaler Journalismus ist heute wichtiger als je zuvor“, sagt Sascha Devigne, Chefredakteur von STUDIO 47. Laut einer aktuellen Studie des Reuters Institute for the Study of Journalism sei regionales Fernsehen für ein Drittel der Bevölkerung die wichtigste Informationsquelle. Die Corona-Pandemie habe die Menschen an den Wert traditioneller Nachrichtenquellen erinnert. „Lineares Fernsehen ist nach wie vor und mit großem Vorsprung das relevanteste Medium“, so Devigne. „Durch die minutengenaue Messung unserer Zuschauerzahlen können wir feststellen, dass dieser Trend auch in unserem Sendegebiet gilt.“ Der Erfolg von STUDIO 47 zeigt sich aber nicht allein in den Zuschauerquoten. Der Sender wurde bereits fünf Mal mit dem Deutschen Regionalfernsehpreis ausgezeichnet, unter anderem für seine Nachrichtensendungen, seine Reportagen und seine Interviews. Seit zehn Jahren ist STUDIO 47 Medienpartner des Europäischen Parlaments, kuratiert eine eigene Online-Akademie für regionalen TV-Journalismus, ist Mitglied im Unternehmerverband Ruhr-Niederrhein und im Bundesverband Lokalfernsehen – und sorgt mit seinen Innovationsprojekten regelmäßig für Aufmerksamkeit in der Branche.
„Unser Programm zeigt die Region in ihrer ganzen spannenden Vielfalt“, erklärt Sascha Devigne. „Mit News und Talk, mit viel Information und Service, immer nah dran an den Menschen, die hier leben und arbeiten.“ Neben Primetime-Formaten wie „STUDIO 47 .live“ zählen hierzu unter anderem TV-Magazine und Sendereihen wie „Stadtgespräch“, „Visite“, „Kulturkonserve“ oder „Grenzwerte“. Für regionale Unternehmen ist STUDIO 47 eine gefragte Werbeplattform: Einzelhändler und Dienstleister schalten TV-Spots im Programm, Banken und Autohäuser übernehmen Patronate von Rubriken und Formaten, Verbände und Organisationen platzieren Advertorials. Auch deutschlandweit tätige Handelsmarken belegen Sendeplätze, strahlen Infomercials aus und buchen Dauerwerbesendungen. Gerade in den vergangenen zwei Jahren war STUDIO 47 auch als eine der ersten Adressen für TV- und Videoproduktionen in der Region gefragt. Neben Vodcasts, Tutorials und Recruiting- Filmen wird der Sender zunehmend damit beauftragt, Livestreams und Online-Events umzusetzen. Ob Tagungen, Produktpräsentationen oder Workshops: Unternehmen und Verbände können ihre Veranstaltungen entweder im Fernsehstudio oder „on location“ produzieren lassen, im Broadcast-Standard, mit eigenem TVSet. Abgesehen vom täglichen Geschäft, wird bei STUDIO 47 aktuell an der Zukunft des regionalen TV- und Online- Journalismus gearbeitet. Der Sender entwickelt zurzeit einen cloud-basierten Workflow, mit dem sich Fernsehnachrichten und Newscasts vollautomatisch produzieren lassen. Textgenerierung, Sprachsynthese, Videoediting und Distribution – mit „BotCast“ soll das künftig in einem integrierten Redaktionssystem möglich sein. Für die Implementierung hat STUDIO 47 unlängst eine Förderung vom Land NRW erhalten; Mitte August wird die erste Projektstufe abgeschlossen sein und die Testphase beginnen.

Im TV-Studio auf dem Duisburger Großmarkt geht derweil die Primetime-Sendung zu Ende. „Das war’s für heute, vielen Dank fürs Einschalten!“ Moderator Jan Skrynecki verabschiedet sich, das Licht wird heruntergefahren, aus der Senderegie wird der Abspann gestartet. „Bis morgen Abend – wir sehen uns!“