Sport & Gesundheit

Naturmedizin und Schulmedizin

Diie Exklusive Kolumne von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer für das Top Magazin Ruhr


 

Die Weltmedizin war mir schon immer eine Herzensangelegenheit. Sie bedeutet für mich vor allem die Verflechtung der unterschiedlichsten und vielfältigen medizinischen Lehrsysteme, die unsere Welt zu bieten hat, mit der modernen, wissenschaftlichen Schulmedizin. Zu einer zeitgemäßen Idee einer ganzheitlichen Medizin gehören für mich alternative ebenso wie traditionelle volksmedizinische Ansätze – das alles zusammengenommen ergibt für mich erst ein Gesamtkonzept, bei dem der Mensch ganz klar im Mittelpunkt steht.

 

Die Weltmedizin war mir schon immer eine Herzensangelegenheit. Sie bedeutet für mich vor allem die Verflechtung der unterschiedlichsten und vielfältigen medizinischen Lehrsysteme, die unsere Welt zu bieten hat, mit der modernen, wissenschaftlichen Schulmedizin. Zu einer zeitgemäßen Idee einer ganzheitlichen Medizin gehören für mich alternative ebenso wie traditionelle volksmedizinische Ansätze – das alles zusammengenommen ergibt für mich erst ein Gesamtkonzept, bei dem der Mensch ganz klar im Mittelpunkt steht.

Seit Jahrzehnten habe ich auf zahlreichen Reisen in die ganze Welt das Wissen und die Erfahrungen der Heilkunst unterschiedlicher Kulturen und Epochen gesammelt. Warum? Für mich ist es wichtig, gleichermaßen von Naturheilern, Schulmedizinern und Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zu lernen. Schon fast mein ganzes Leben treibt mich die Frage um, wie alternative Heilmethoden unsere Schulmedizin bereichern können. Meine persönliche Antwort auf diese Frage lautet: Wir brauchen eine Medizin, die den Menschen wieder mehr als Ganzheit sieht, als denkende und fühlende Wesen. Wir brauchen ein stärkeres Bewusstsein für die Notwendigkeit des Zusammenwirkens – bis in den Bereich der Naturheilkunde.

Tatsächlich behandeln wir die Patienten eher funktionell als ganzheitlich, vorrangig Organbezogen. Diese Spezialisierung hat manches für sich, da sie ein vertieftes Fachwissen auf dem jeweiligen Gebiet garantiert. Nur bleibt viel zu wenig Zeit für das Gespräch mit dem Patienten, der doch so viel mehr ist als ein „Symptomträger“. Denn der Mensch ist keine Maschine, kein Motor, den man, wenn er „stottert“, durch den Austausch von „Komponenten“ wieder instand setzen könnte. Und bei aller fachärztlichen Fixierung darf nicht in Vergessenheit geraten, dass sich das Wohlbefinden des Menschen erst aus dem Zusammenwirken von Körper-Geist – so nenne ich das System, da beide Elemente untrennbar sind – sowie dem sozialen Miteinander ergibt. Aus meiner Sicht ist aber auch die Eigenverantwortung der Patienten wichtig: Wer seinen Körper zum Freund gewinnen will, muss sich bemühen, ihn kennenzulernen, ihn nicht als Buch mit sieben Siegeln zu betrachten, um dessen Entschlüsselung sich gefälligst die Ärzte kümmern mögen. Die immer noch vorherrschende Einstellung, dass es allein ihre Sache ist, uns gesund zu machen, hat keine Zukunft. Wir sollten Krankheit als Warnung verstehen. Sagt sie uns doch in vielen Fällen: Pass auf, was du mit mir machst, ob du deine Grenzen nicht überschreitest. Denn wenn man erschöpft ist, weil man geglaubt hat, der Körper müsse dem Befehl des Willens gehorchen, dann wird man schnell anfälliger, man bekommt eher eine Grippe, vielleicht sogar einen Bandscheibenvorfall.

Der Körper kann uns nur warnen, die Erkenntnisse aus dem Leiden müssen wir selbst ziehen. Das mag umso leichter fallen, je mehr wir wissen. Deshalb habe ich mein neues Buch „Naturmedizin und Schulmedizin! Mein gesammeltes Gesundheitswissen wichtiger Volkskrankheiten“ geschrieben: Es befasst sich mit den für mich wichtigsten Volkskrankheiten, mit deren Entstehung sowie mit ihrer schulmedizinischen als auch naturheilkundlichen und psychosomatischen Behandlung. Hier gibt es so viel zu entdecken – von damals bis heute, von der tradierten Heilkunde bis zu den Errungenschaften der modernen Medizin.

 

Die Medizin der Zukunft

In meiner Vision von einer Medizin der Zukunft fließen diese Komponenten zusammen, indem das Wohlbefinden des Menschen von der Prävention über die Therapie bis zur Nachsorge in den Blick genommen wird und wir mit Hausmitteln, mit naturheilkundlichen, schulmedizinischen und psychosomatischen Ansätzen arbeiten. Die Zukunft der Medizin besteht auch aus Hightech – aber sie besteht ebenso aus der Mitwelt, aus der sozialen Welt, der Welt der Lebewesen und des Erdballs. Also: Es geht um die Weltgesundheit.

 

Buchtipp:

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyers neues Buch „Naturmedizin und Schulmedizin! Mein gesammeltes Gesundheitswissen wichtiger Volkskrankheiten“ erscheint am 25. September 2020 im Verlag S. Fischer.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr