Kultur

Das MiR serviert Tanz, Oper und Puppen-Theater

Das Musiktheater im Revier, schon lange bei Kennern als MiR bekannt, ist ein kulturelles Highlight – nicht nur für seine Heimatstadt Gelsenkirchen. Hier ist manches neu und im Programm gewiss für alle etwas dabei.


Die MiR Dance Company präsentiert mit „Momo“ die erste eigene Produktion von Direktor Giuseppe Spota ab dem 25. Januar im Kleinen Haus

 

Die in dieser Spielzeit neu gegründete MiR Dance Company hat mit dem zweiteiligen Strawinsky-Abend „Les Noces/Sacre“ bereits ihre erste Premiere im Großen Haus gefeiert. Die Choreografien stammen von den international renommierten Choreografen Mauro Bigonzetti (Les Noces) und dem israelischniederländischen Choreografen-Duo Uri Ivgi und Johan Greben (Sacre). Strawinskys berühmte Musik, deren Sog sich niemand entziehen kann, wird gespielt von der Neuen Philharmonie Westfalen unter der Leitung von Giuliano Betta. Aufgeführt wird dieser Tanzabend bis April 2020.

 

Eine weitere Neuerung in dieser Spielzeit ist die Puppentheatersparte am MiR: Die Puppen bekommen eigene Rollen oder gar ganz eigene Produktionen. So auch „Perô oder die Geheimnisse der Nacht“, ein Puppentheater für Kinder ab acht Jahren. Ein verspieltwitziges Stück über große Fragen des Lebens – Liebe, Heimat, Glück –, die auch schon junge Menschen beschäftigen. Es läuft bis zum 29. Dezember. Wer von der ewigen Jugend träumt, sollte sich „Die Sache Makropluos“ von Leoš Janáček nicht entgehen lassen, denn dieses Stück beschäftigt sich mit genau diesem Thema – die männerfressende Sängerin Elina Makropulos lebt den Traum des ewigen Lebens. Aber nach über 300 Jahren auf der Erde kommt ihr das gar nicht mehr so erstrebenswert vor. Dietrich W. Hilsdorf inszeniert die Geschichte einer Frau zwischen Lebensmüdigkeit und Todesfurcht.

 

Im neuen Jahr feiert die Oper „Orlando Palladino“ von Joseph Haydn Premiere. An der Handlung hätte ein Paartherapeut seine helle Freude: Der christliche Gesandte Orlando ist aus unerfüllter Liebe zur chinesischen Königin Angelica wahnsinnig geworden. Er verwüstet nicht nur ihren Garten, sondern bedroht auch eifersüchtig ihren Geliebten Medoro mit dem Tod – es wird spannend.

 

Perô oder die Geheimnisse der Nacht – MiR Puppentheater Gelsenkirchen

 

Seine erste eigene Kreation mit der MiR Dance Company stellt Direktor Giuseppe Spota ab dem 25. Januar im Kleinen Haus vor. Mit „Momo“ bringen die Tänzerinnen und Tänzer ein hochaktuelles Thema auf die Bühne: Das Waisenmädchen Momo nimmt den Kampf mit den mysteriösen Vertretern der Zeit-Sparkasse auf, um den Menschen den wahren Wert der Zeit wieder nahezubringen. Sie gehen dabei der Frage nach, was schlussendlich vom Leben noch bleibt, wenn es immer schneller wird …Die Oper „Die Macht des Schicksals“ (La forza del destino) von Giuseppe Verdi wird in dieser Spielzeit von MiR Generalintendant Michael Schulz inszeniert. Hier beginnt alles mit einem fatalen Schuss, der sich aus einer weggeworfenen Waffe löst. Was als Aufbruch in ein freies und selbstbestimmtes Leben zweier Liebender gedacht war, endet in einer ewigen Flucht durch eine Welt, der man nicht mehr vertrauen kann. Die Verstrickung von Schuld, Sühne und Schicksal, von persönlicher und gesellschaftlicher Tragödie entfaltet Verdi besonders eindrucksvoll. Die Vielfalt der musikalischen Elemente und Emotionen erhebt „Die Macht des Schicksals“ zum Meisterwerk. Die Premiere ist am 22. Februar 2020 im Großen Haus.

Auch im März geht’s spannend weiter. Die Sparte Puppenspiel präsentiert mit Franz Schuberts berühmtestem Liederzyklus Winterreise einen Puppentheaterabend für Erwachsene.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr