Kultur

MUSIK TIPPS


Marcus Endres legte früher unter dem Pseudonym „DJ Incognito“ in angesagten Clubs im In- und Ausland auf. Früher war er auch als Schlagzeuger diverser Rockbands unterwegs. Aktuell ist er noch für das IBIZA LIVE RADIO (www.ibizaliveradio.com) aktiv und wird am 17. November 2018 im Rahmen des World Club Dome in der Düsseldorfer Arena auf der Ibizaliveradio-Stage auch als DJ auftreten. Für das Top Magazin siebt Marcus aus der Masse der Neuerscheinungen – genreübergreifend und meist auch abseits des Mainstream – relevante neue Platten heraus, deren Stellenwert nicht nur am kommerziellen Erfolg gemessen werden.

 

BEACH & CREAM

 

Jockey Club Salinas – Ibiza Sunset Sessions Vol. 6,

Label: Music for Dreams

Der Jockey Club am Salinas Beach, ist für Sonnenanbeter und Musikliebhaber zugleich einer der besten Plätze auf der Insel. Mit „Music for Dreams“ Labelboss Kenneth Bager ist dort einer der großen Protagonisten für echte balearische Grooves aktiv. Was Mr. Bager für die 6. Ausgabe seiner Sunset Sessions alles aus dem Hut zaubert, ist erneut beeindruckend. CD 1 ist eine wahre Fundgrube für den Freund anspruchsvoller Chill- und Downbeatsounds und auf CD 2 kommen Freunde des atomosphärisch groovigen Deephouse auf ihre Kosten. Nice!

 


 

Soulstar präsentiert „G Lounge Milano Vol. 15“

Label: Soulstar

Die „G Lounge“ ist nicht nur während der Fashion Week Mailands beliebteste Lounge und der Hotspot des Nachtlebens. Kein Wunder, dass die Location schon in der 15. Runde ihre legendäre „G Lounge Milano“ Compilation-Serie vorstellt. Zusammengestellt von Pat Rich, liefert das Doppelalbum groovigen Deep & Vocal House von Künstlern wie u. a. Harley & Muscle, Josh Butler, David Penn & ATFC, Glenn Underground, Kenny Dope & Roland Clark. Tolle Compilation, die auch für die Tanzfläche taugt.

 


 

Le Café Abstrait Vol. 12

Label: Stereo Deluxe

Raphaël Marionneau ist gelernter Grafiker und kreierte als Art-Director alle Flyer und Poster beim Mojo Club, bis dieser 2003 geschlossen wurde. 2001 erfand er das erfolgreiche Compilation-Konzept „le classique abstrait“ und 1996 schließlich „le café abstrait“, welches als frenchchillout-Event jeden Monat im Mojo Club ausgetragen wurde. Mit Volumen 12 der Compilation-Serie nährt sich der Protagonist mit Sitz in Hamburg in Sounds und Sights nun der Perfektion. Mal flächig, mal abstrakt, die Elektronika streifend, mal mit stimungsvollen Piano-Solo-Stücken oder Ensemblewerken, kreiert der Meister einen tiefenentspannten Soundteppich, der die Ohren verwöhnt!

 


 

Cafe Del Mar XXIV,

Label: Cafe Del Mar

Zwischenzeitlich klangen die Compilations des Cafe del Mar für mich schon ein wenig belanglos. Seit der 23. Edition haben die Macher und ihr Compiler Toni Simonen der weltweit wohl erfolgreichsten Chillout-Serie aber wieder Leben eingehaucht und legen mit der 24. Ausgabe ein echtes Meisterwerk vor. Das abwechslungsreiche und qualitativ höchstwertige Tracklisting mit Tunes von Künstlern wie Moby, Nightmares on Wax, Penguin Café oder LLorca avanciert damit zum Entspannungs-Soundtrack des Sommers 2018.

 

 

ELECTRONIC PEARLS

 

Mitiko – Disko Adria-,

Label: Disco Fruit

Sasha Mitich aka MITIKO begann früh mit dem DJing und seine Vorlieben waren zunächst die coolen, aber weniger bekann ten Disco- und Funk-Scheiben aus den 70ern und 80ern. Seine ersten Produktionen folgten 2010 und mittlerweile veröffentlicht der Mann aus Montenegro mit „Disko Adriatiko“ schon sein 6. Album auf „Disco Fruit Records“. Mit seinem groovigen Nu Disco/Deep House-Style liegt MITIKO dabei voll im Trend.

 


 

DJ Seinfeld – DJ-Kicks

Label: !K7

Armand Jakobsson (a.k.a. DJ Seinfeld) gilt seit seinem vielbeachteten 2016 veröffentlichten Debütalbum „Time Spent Away From U“ als prominentester Vertreter des „Lo-Fi-House“. Zuvor trat der gebürtige Schwede als „Rimbaudian“ und „Birds Of Sweden“ in der Clubszene in Erscheinung. Die 64. DJ Kicks-Ausgabe ist zudem die erste offizielle Mix-Kompilation des Künstlers, der sich seinen DJ-Namen von der US-Sitcom „Seinfeld“ abgeschaut hat. DJ Seinfeld verarbeitet alle multiplen Einflüsse seines bisherigen Wirkens auf dem Dancefloor zu einem spannenden Mix und 16 der Tracks sind zudem exklusive Aufnahmen, vier davon vom Künstler selbst.

 


 

Helena Hauff – Qualm

Label: Ninja Tune

Helena Hauff ist der perfekte Gegenentwurf zum allgegenwärtigen Gesundheits-Lifestyle-Wahn. Kaum ein Pressefoto xistiert, wo die ehemalige Resident DJane des Hamburger Pudel Clubs nicht mit Kippe anzutreffen ist. Mit ihrem neuen Werk, mit dem zweifellos mehrdeutigen Titel „Qualm“, ist sie dann auch nah dran am Sound ihrer meist harten, roughen und kompromisslosen Clubsets, wo sie Genres wie Acid, Electro, EBM, Techno, Post-Punk und Industrial harmonisch miteinander vermischt.

 

 

POP & SONGWRITER

 

The Bamboos – Night Time People,

Label: BMG

Mit „Night Time People“ legt die australische Funk- und Soulband um Bandgründer und Gitarrist Lance Ferguson und Sängerin Kylie Auldist ihr achtes Studioalbum vor. Die Band, die in Europa vor allem durch den Kungs-Remix ihres Chart-Hits „This Girl“ bekannt wurde, zählt Künstler wie James Brown, The Meters und Grant Green zu ihren Vorbildern. The Bamboos liefern großartig groovende Popmusik mit viel Wärme und Soul zugleich.

 


 

Gorillaz – The Now Now (2018),

Label: Parlophone

Die Gorillaz, ein fiktives Bandprojekt, besteht aus 4 Comicfiguren und wurde von Damon Albarn, dem Sänger der Gruppe Blur, und Jamie Hewlett, dem Zeichner des Comics „Tank Girl“, erschaffen. Im Hintergrund wirken Gastmusiker. Daher klingt auch jedes Gorillaz-Album anders als der Vorgänger. Zuletzt noch auffällig dem Hip Hop zugewandt, erinnert auf Album Nummer sechs „The Now Now“ – mit Ausnahme der rappenden Gäste Jamie Principle und Snoop Dogg auf „Hollywood“ – nichts mehr an das Vorgängerwerk. Wunderbar melodielastiger Synthpop mit viel rhythmischer Energie und dazu der ein oder andere clubtaugliche Beat. Top!

 


 

Aaron Brooks – Homunculus,

Label: Gentle Art Of Music

Großartiges Solowerk des ehemaligen Masterminds der Psychedelic-Rockband Simeon Soul Charger. Auf Aaron Brooks Debüt spielen exzellente Musiker aus dem Umfeld seines Freisinger Labels. Zu einem trocken groovenden, rythmischen Unterbau wirken verzerrte Gitarren, Geiger, monumentale Chöre, Piano und Banjo sowie Brooks glasklare Stimme. Die Kreativitätspause nach Auflösung der Soul Chargers ist dem Mann jedenfalls gut bekommen. Ein betörendes Album und Pflichtkauf!

 

 

ROCKIGE TÖNE

 

 

Uriah Heep – Living The Dream,

LABEL: Frontiers Music

An Durchhaltevermögen mangelt es der 1969 gegründeten britischen Hardrock-Legende offenbar nicht. Und obwohl nach 49 Jahren von der Gründungscrew nur noch Gitarrist Mick Box mit an Bord ist, liefert die aktuelle Besetzung auf dem, mit „Living the Dream“ passend betitelten Album, einen grandiosen Sound, der an die famosen Zeiten mit Ken Hensley und David Byron erinnern darf, aber nicht muss.

 


 

Ultraphonix – Original Human Music

Label: earMusic

Eine neue Supergroup erblickt das Licht der Welt. Mit ihrem messerscharfen und organisch arrangierten Crossover-Sound, klingt die neue Formation um Frontmann und Sänger Corey Glover (Living Colour) sowie Gitarrist George Lynch (Dokken/ Lynch Mob) einfach nur ultracool. Anleihen bei den frühen Red Hot Chili Peppers, Judas Priest oder King Krimson sind hörbar, die ULTRAPHONIX punkten aber vor allem durch die perfekte Fusion von exzellentem Songwriting, Corey Glovers ikonischer Stimme und George Lynchs einzigartigem Spielstil. Die druckvolle Rhythmus-Sektion, der musikalisch keine Grenzen gesetzt sind, rundet dieses amtliche Album ab.

 


 

KARIES – Alice,

Label: This Charming Man

Wer hinter dem Namen „Karies“ ein weiteres albernes deutsches Bandprojekt vermutet, wird eines Besseren belehrt, wenn er die sem dritten Album der Stuttgarter Formation etwas Zeit und Gehör widmet. „Karies“ präsentieren sich, wenn man es mag, mit feinstem und handwerklich versiert vorgetragenem Post Punk und markanten Texten. Neu ist das alles nicht, aber selten lassen sich im Genre „Punk“ Lyrics und Music im Zusammenspiel so viel Luft zu atmen wie auf diesem vorzüglichen Werk.

 

 

 

JAZZ`N`FUNK

 

MARCUS MILLER – Laid Black,

Label: Blue Note

Neues von einem hoch dekorierten Tiefton-Experten! Auf „Laid Back“ präsentiert Bassist Marcus Miller einen Mix aus Modernem und Bewährtem jenseits jeglicher Genre-Grenzen. Zu dem großartigen, von Selah Sue interpretierten „Que Sera Sera“ Cover musste er sich offenbar von seiner Frau erst überreden lassen. Trotz des kompakten Sounds fehlt es dem Werk aber nicht an der zu erwartenden instrumentalen Finesse.

 


 

Septeto Internacional – Como Me Gusta el7

Label: Broken Silence

Mit einem aufregenden Zusammenwirken von Spielstilen und handwerklicher Höchstleistung bietet das neue Werk des Schweizer Pianisten und Komponisten Michael Fleiner eine kreative und originelle Mischung aus Salsa, World Music, afrokaribischer Musik und Latin Jazz. Fleiner, den man in Südamerika auch „MATHEMATIKER DES LATIN-JAZZ“ nennt, führt auf „Como Me Gusta el7“ eine Combo von sieben großartigen Musikern aus Europa und Lateinamerika an, die u. a. bereits mit Künstlern wie Celia Cruz, Dizzy Gillespie, Joe Henderson, Raoul de Sousa oder der legendären kubanischen Band „Irakere“ von Chucho Valdés gespielt haben. Phattes Fusionalbum auf Topniveau.

 


 

Steve Gadd Band

Label: BFM Jazz

Wer auf dem vierten Album der Steve Gadd Band wilde Battles sucht, wird enttäuscht sein. Für ihr ausgeruhtes Live-Album bekam die Formation des renommierten Drummers zuletzt ja noch einen Grammy. Und nun ging es mit einer Handvoll ziemlich bester Freunde wie Michael Landau (Gitarre), Walt Fowler (Trompete) und Kevin Hays (Keyboards, Gesang) mit hörbarer Freude am Spiel ins Studio. Das Ergebnis sind perfekt auf den Punkt arrangierte Blues-, Fusion- und Latin-Grooves, die Lust auf mehr machen.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr