Hugenpoet: Ein Ort für starke Frauen

Jedes der 36 individuellen Zimmer und Suiten ist anders und bietet so den perfekten Rahmen für Urlaubs- und Geschäftsreisen

Schlösser und ihre Geschichte, sagt Vivian-J. Schiller, hatten ihr es schon immer angetan. Und weil sie Tochter einer alteingesessenen Essener Gastronomen-Familie ist und ihr die Gastfreundschaft damit förmlich im Blut liegt, verbindet sie schließlich selbst Tradition und Leidenschaft und lernt das Hotel-Gewerbe von der Pike auf – natürlich in einem Schloss. „Ich wollte auch einmal etwas anderes sehen, mal raus aus Essen“, erinnert sie sich heute. So startet sie ihre erste Station in Münster, absolviert mit 19 Jahren im Hotel Schloss Wilkinghege ihr Ausbildung als Hotelfachfrau. Als die Prüfung bestanden ist, zieht es sie weiter, denn „es gehört in unserer Branche einfach dazu, an neuen Orten Erfahrungen zu sammeln“.

Ihr neuer Platz ist natürlich auch wieder in einem Schloss und kein geringerer Ort als das berühmte Schlosshotel Bühlerhöhe im Schwarzwald, in den 1990er-Jahren sicher eines der berühmtesten und renommiertesten Hotels in ganz Deutschland. Hier wirkt sie als Assistentin der Hausdame, hat mit dem ihr eigenen Faible für Ordnung und Sauberkeit im Luxus-Hotel die Zimmer der anspruchsvollen Gäste im Blick. Ein gutes Stück davon ist ihr bis heute, fast 30 Jahre später, erhalten geblieben: „Ich liebe Dekorationen, mag es, wenn Zimmer neu gestaltet werden, dabei dort die richtige Verbindung von Tradition und Moderne zu schaffen.“

So ist sie also in „ihrem“ dritten Schloss, im Hugenpoet, bestens aufgehoben. Denn nach drei Jahren auf der Bühlerhöhe möchte Vivian-J. Schiller ganz so, wie es die Branche mit sich bringt, wieder etwas anderes machen – und auch gerne zurück in die Heimat. Also bewirbt sie sich im Schloss Hugenpoet für den Empfang. Sie bekommt die Aufgabe und schon bald ist für sie klar: Die Wanderjahre sind zu Ende, hier hat sie ihren Platz gefunden.

Bereits seit dem Jahre 1831 befindet sich das Schloss in Privatbesitz der Familie von Fürstenberg. Maximilian Freiherr von Fürstenberg, hier mit Gattin Stefanie Freifrau von Fürstenberg, steht dem Unternehmen seit 2014 selbst als Geschäftsführer vor.

Es ist die ganz besondere Atmosphäre, die Vivian-J. Schiller von Beginn an im Schloss Hugenpoet fesselt, die in jeder Facette sehenswerte Kulisse, aber auch die Stimmung im Team, die sie ihren Beruf als echte Berufung Tag für Tag leben und ausfüllen lässt. 1998 startet Vivian-J. Schiller mit Mitte Zwanzig ihren Einsatz im altehrwürdigen Wasserschloss, da steht es noch unter der Führung von Inhaber Jürgen Neumann und dem Direktor Michael Lübbert, bevor 2014 die Eigentümerfamilie des Barons von Fürstenberg das angestammte Haus mit dem exklusiven Hotel wieder in die eigene Regie übernimmt. Vom Start an ist Vivian-J. Schiller von ihrem neuen Wirkungsfeld und den Möglichkeiten im Essener Süden begeistert: „Hier konnte man seine eigenen Ideen einbringen und Verantwortung übernehmen, das war schon von Beginn an so und es ist mit der Familie von Fürstenberg sogar noch mehr geworden.“ Mit so viel Vertrauen ausgestattet macht die Arbeit Spaß, und Vivian-J. Schiller geht im Haus ihren Weg: Schon Anfang der 2000er-Jahre wird sie zur Empfangsleiterin berufen. Und weil für sie die Gäste und aus der eigenen Familientradition wahre Gastfreundschaft im Mittelpunkt stehen, entschließt sie sich 2006 Membre Les Clefs d’Or zu werden. Denn die Mitglieder dieser Vereinigung tragen den symbolischen „Goldenen Schlüssel“ am Revers, um für ihre Gäste auch den Weg zu den anspruchsvollsten und ungewöhnlichsten Wünschen zu erschließen. Ob es Ersatz für das vergessene Paar Manschetten-Knöpfe, die Buchung exklusiver Theaterkarten oder sogar die Bereitstellung eines Laufbandes in der angemieteten Suite auf Wunsch einer Frauen-Band ist – für Vivian-J. Schiller Aufgaben, die sie mit ihrer Kompetenz und unter Aufbietung aller Möglichkeiten ihres Netzwerkes immer zuverlässig löst. Mittlerweile seit mehr als fünf Jahren als Direktorin.

Das Schloss als standesgemäße Unterkunft für den berühmten Schauspieler Sir Peter Alexander Baron von Ustinov

Für ihre Gäste ein Zuhause auf Zeit schaffen, das ist Vivian-J. Schiller wichtig, diese Aufgabe lebt und liebt die Direktorin im Schloss Hugenpoet täglich. Diese Philosophie teilt auch das gesamte Team. Vor allen Dingen Frauen haben hier die Führungspositionen inne: „Direktorin, Direktionsassistentin, Hausdame, Empfangsleiterin, Einkäuferin, Sommeliere & Restaurantleiterin, Personalerin, Buchhalterin“, erzählt Vivian-J. Schiller mit ein wenig Stolz. Dazu zwei Männer: der Küchenchef Dominik Schab und der Serviceleiter Daniel Bleckwedel.

Insgesamt 70 Köpfe zählt das Team, auch über Nachwuchsmangel braucht sich Schloss Hugenpoet keine Sorgen zu machen. 20 junge Menschen absolvieren hier gerade ihre Ausbildung oder ein duales Studium. Von der Koch-Lehre über das Hotelfach bis zu Restaurantfachleuten oder Hotel- und Tourismusmanagement für Studierende werden hier angeboten. Und noch eine Möglichkeit einer zusätzlichen betriebswirtschaftlichen Qualifikation für Köche.
Wer hier starten und zum Team gehören möchte „braucht ein freundliches Gesicht, ein strahlendes Lächeln, muss kontaktoffen sein und sollte mit einer guten Portion Selbstbewusstsein auch mal etwas schlucken können“, sagt die Direktorin. Dazu möglichst ein Alter von 18 Jahren – schon wegen der Arbeitszeiten, die oft bis in die Abendstunden reichen. Fachkräfte insbesondere im Service werden noch gesucht.

Gastfreundschaft wird gelebt auf Hugenpoet. Das Schlosshotel gilt als herausragendes architektonisches Ensemble im Ruhrtal und zieht Gäste von Rang und Namen an wie Essens OB Thomas Kufen.

Ob in der Ausbildung oder in der angestammten Belegschaft: Auf Schloss Hugenpoet sind alle mit der Leidenschaft bei der Sache, die für die Gäste den Unterschied ausmacht. Das beginnt mit dem ganz persönlichen Empfang, Vivian-J. Schiller schreibt jedem neu ankommenden Gast einen Brief mit einem herzlichen Willkommen im „Home away from home“, damit sich alle auch fern ihres eigenen Zuhauses hier heimisch fühlen dürfen.

Wirklich angekommen und in ihrer Aufgabe richtig zu Hause fühlt sich Vivian-J. Schiller auf Schloss Hugenpoet längst: „Ich freue mich jeden Morgen darauf, über die Einfahrt zu fahren und zu schauen, ob alles an seinem richtigen Platz steht und auf Hochglanz poliert ist“, lächelt sie. „Und ich freue mich jeden Morgen darauf, die Zahlen vom Vortag anzusehen – und das, obwohl früher Mathe wirklich nicht meine Stärke war.“ Das alles gelingt auch im steten Austausch mit dem ganzen Team, „aber nicht von oben herab, sondern eher aus der Mitte, wie ein Fisch im Schwarm“. Ihr Team, mit dem sie den Spaß und die Begeisterung an der Aufgabe, immer das Beste für die Gäste zu schaffen, teilt. Dabei sind die Arbeitstage ganz unterschiedlich – je nachdem, was an einem Tag ansteht, und es kann auch mal ein 16-Stunden-Tag werden. „Wenn es einem Spaß macht, ist es kein Problem, dann vergeht die Zeit schnell. Und natürlich gibt es auch andere Tage zum Ausgleich“, hat Vivian-J. Schiller in all den Jahren erfahren.

Angebote jedenfalls hat Schloss Hugen-poet für seine Gäste eine Menge: 36 Hotelzimmer und Suiten, acht Veranstaltungs-räume bis zu 120 Menschen im Festsaal für Firmen- und Privat-Events und hochklassige Kulinarik in zwei Restaurants und einer Bar. Das 1831 bittet zum Fine Dining, dazu gibt es das Bistro in der Remise – das ehemalige „Hugenpoetchen“ – und das Angebot in der Hotelbar. Alle Schloss-Fans aus nah und fern lockt der hauseigene Veranstaltungskalender mit beliebten Klassikern: Champagner- oder Krimi-Dinner, Chill & Grill als Barbecue mit Live-Musik, der Picknick-Korb aus der Schlossküche für einen entspannten Sommer-Genuss im Park oder auch der traditionelle Nikolausmarkt. Und wer es fetziger mag, freut sich auf die Bistro-Beats mit Bewirtung und DJ im Innenhof des Wasserschlosses.

So wird es nie langweilig für die Gäste und das Team. Für Vivian-J. Schiller bleiben keine Wünsche offen. „Schloss Hugenpoet ist einfach ein schöner Arbeitsplatz, der so viel bietet.“