Annas Kolumne

Als Model kenne ich es, durch die Welt zu jetten. Berlin. Mailand. New York. So spielte sich mein Leben lange ab. Bis die Pandemie kam. Events wurden abgesagt. Shootings verschoben. Also begann ich damit, mein Leben umzukrempeln. Ich verschlang Lektüre zum Thema Nachhaltigkeit, bildete mich fort und stellte meinen Haushalt um. Plastikverpackungen wurden verbannt. Ich setzte auf Refill-Möglichkeiten, auf Glas, Up- & Recycling. Sparte Wasser. Ging zu Fuß. Pflanzte auf meinem Balkon Kräuter und Gemüse an. Und: Ich setzte mich für die Initiative RhineCleanUp ein. 2021 war ich erstmals Botschafterin und Kampagnengesicht. In diesem Jahr führen wir unsere Zusammenarbeit fort. Ende Juni erhielt der Rhine-CleanUp den Community Award im Rahmen des Greentech Festivals – Joachim Umbach, der Initiator, und ich durften den Preis gemeinsam auf der Bühne entgegennehmen. Passend dazu wurden auch „meine“ Anna loves x Waschies gelauncht – in den Farben des RhineCleanUp. Jedes meiner verkauften Waschies unterstützt übrigens die Initiative. Im September erhielt ich bei den Vienna Awards den Preis als „Model Icon of the Year“, insbesondere für mein nachhaltiges Engagement. Eines meiner Highlights: Meine gute Freundin, Topmodel und Schauspielerin Barbara Meier moderierte die Veranstaltung. Wir kennen uns schon über 10 Jahre – und sie ist eines meiner Vorbilder im Bereich Nachhaltigkeit. Für mich war es sehr besonders, nach Größen wie Karolina Kurkova oder Bar Refaeli mit diesem Award ausgezeichnet zu werden – und umso mehr freut es mich, dass auch meine Arbeit in der Nachhaltigkeit wertgeschätzt wird. Natürlich habe ich bei meinem Styling neben einem maßangefertigten Kleid von Lana Mueller aus Bio-Seide auch auf nachhaltiges, aber sehr glamouröses Make-up von „Vary Vace“ geachtet. Die Produkte sind alle zu 100 % natürlich, nachfüllbar, hoch pigmentiert und sehr ergiebig. Am besten finde ich, dass alles von „Vary Vace“ recycelbar ist, denn die Verpackung ist aus Blech. Viele Menschen glauben ja immer noch, dass „Bio“ gleich „Öko“ ist und auch so aussieht. Das kann ich verneinen!

Nach Wien war vor Düsseldorf. Und der Kontrast später hätte größer nicht sein können. Es hieß nämlich: Regenmantel und Gummistiefel an, denn es war der große RhineClean- Up-Tag. An 15 Flüssen bundesweit waren 60.000 Menschen zum Cleanup angemeldet. Im strömenden Regen hatten wir bereits nach einer Stunde fünf Säcke voller Müll gesammelt – und hatten dabei gerade einmal 500 Meter zurückgelegt! Erschreckend war, wie viel Müll durch die aufgrund der Hitze freigelegten Ufer zum Vorschein kam. Nicht zu vergessen, dass der Müll, den wir in den Flüssen und Meeren sehen, nur 10 % des gesamten Mülls ausmacht. 90 % liegen entweder am Grund oder sind bereits in Mikroplastik aufgelöst. Hiervon gibt es mittlerweile 500- mal mehr in den Meeren als Sterne in der Milchstraße. Nur um sich einmal die Dimensionen vorzustellen. Auch wenn aufgrund des Wetters weniger Menschen teilnahmen als angekündigt, so konnten wir dennoch mehr Müll sammeln: 320 Tonnen! Wahnsinn, oder? Eines ist sicher: Die Welt braucht uns! Jetzt!