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Der Betrieb für edle Oberflächen

„Erste und Älteste Vernickelungs-Anstalt“ ist heute im Essener Norden einer der modernsten und umweltfreundlichsten Galvanikbetriebe in ganz Europa


 

Es war wie ein besonderes Geburtstagsgeschenk: Zum 120-jährigen Bestehen bescherte die EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Firma Anke einen neuen optimalen Standort für die „Erste und Älteste Vernickelungs-Anstalt“. 1896 von Paul Anke gegründet, ist das Essener Traditionsunternehmen nun seit rund vier Jahren auf dem Areal des Gewerbeparks Econova angesiedelt. Dort setzt es seine Erfolgsgeschichte fort, und konnte nun 2021 sein 125-jähriges Jubiläum feiern. Einen Einblick in diesen industriellen Produktionsbetrieb bekamen nun Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen und EWG-Geschäftsführer Andre Boschem, die sich von Geschäftsführer Mario Wehner durch die Hallen führen und in die Besonderheiten des Galvanikbetriebes einweihen ließen. OB Kufen ist besonders froh, die angestammte Firma weiterhin in der Ruhrstadt zu haben. Denn das Unternehmen für Oberflächentechnik beschäftigt rund 70 Mitarbeitende und bietet sowohl akademisch ausgebildeten Fachkräften als auch weniger Qualifizierten einen Arbeitsplatz.

 

Geschäftsführer Mario Wehner setzt bei der Anke GmbH auf höchste Qualitätsstandards für die Produkte. Dafür sucht der Betrieb im Essener Norden wieder Azubis und neue Mitarbeitende.

 

So ist man auch bei der EWG erleichtert, dass es mit einem geeigneten Grundstück gelingen konnte, den Betrieb in der Stadt zu halten. Die Suche war nicht leicht, denn in Essen werden die Industrieflächen knapp. Genau solch eine GI-Fläche musste das Produktionsunternehmen aber bekommen, weil die Arbeit im Drei-Schichten-Betrieb und die An- und Ablieferung der Produkte Lärm erzeugen. Nachdem Anke bereits im gesamten Ruhrgebiet einen passenden Standort suchte, bekam durch das Engagement der EWG schließlich doch die Heimatstadt Essen den Zuschlag für die Fläche im Gewerbegebiet Econova. Ursprünglich wollte Grundstückseigentümer RWE Power AG dieses Areal für den Eigenbedarf behalten.

Nun hat die Anke GmbH & Co. KG als modernes industrielles Dienstleistungsunternehmen Am Stadthafen 42 den passenden Sitz für ihre zukünftige Entwicklung gefunden. Die knapp 22.000 Quadratmeter bieten den Platz, der für Wachstum und die Optimierung der Produktionsvorgänge nötig ist. Entstanden ist ein Neubau mit ca. 1.250 m² Bürofläche und einer modernen Produktionshalle mit rund 6.000 m². Insgesamt investierte Anke rund 12 Millionen Euro am neuen Standort.

Seit der Gründung vor über 125 Jahren ist die Firma Anke, erläuterte Mario Wehner beim OB-Besuch, auf die funktionelle Veredelung metallischer Oberflächen spezialisiert: „Unser Leistungsspektrum umfasst die hochwertige Beschichtung zum Beispiel von Maschinenbauteilen, um sie dauerhaft vor Korrosion und Verschleiß zu schützen“, erfuhr Thomas Kufen bei seinem Ortstermin. Rund 150.000 Werkstücke – von der kleinsten Schraube bis zu 20 Tonnen schweren Werkstücken – durchlaufen jährlich bei Anke die Anlagen. Die hier oberflächenbehandelten Maschinenbauteile kommen in Windkrafträdern oder Großhydraulikkomponenten von Tagebaubaggern und Baumaschinen auf der ganzen Welt zum Einsatz. Verwendet werden sie auch in der Stahl-, Kunststoff-, Textil-, Nahrungsmittel-, Pharma- und Verpackungsindustrie sowie in der Medizintechnik.

 

Präzise Arbeit ist bei der Anke GmbH gefragt. Davon konnten sich OB Thomas Kufen und EWG-Chef Andre Boschem gemeinsam mit Mario Wehner selbst überzeugen.

 

Damit alles perfekt funktioniert, setzen alle Mitarbeiter hier in den drei Schichten ihr gesamtes Know-how ein. Und die Anke GmbH bleibt auch relevanter Arbeitgeber in der Ruhrstadt. Hier wird ausgebildet, Hauptschulabsolventen bekommen im anstehenden Lehrjahr ab August die Chance, den Beruf des Maschinen- und Anlagenführers zu erlernen. Auch werden junge Leute mit qualifiziertem Realschulabschluss als Azubis zum Oberflächenbeschichter gesucht. Neben der Ausbildung bietet Anke auch qualifizierte Arbeitsplätze an und sucht Mitarbeitende, um auch weiterhin den eigenen hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden zu können.

Höchste Standards will Anke auch im Bereich Umweltschutz erfüllen und Klima und Ressourcen bestmöglich schonen. Darüber, wie das gelingt, informierten sich Thomas Kufen und Andre Boschem auf dem Gelände am Stadthafen. Der dort 2018 fertiggestellte Neubau punktet mit technischen Besonderheiten als einer der „der umweltfreundlichsten und modernsten Galvanikbetriebe Europas“, erläuterte Geschäftsführer Wehner. „Die Firma Anke ist eines der Essener Unternehmen, die zu unserem starken Wirtschaftsstandort beitragen. Für mich ist es immer wieder interessant und es macht mich stolz, auf welche Unternehmensvielfalt wir in unserer Stadt blicken können,“ lobte OB Kufen bei dem Besuch.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr