Reise

Expeditionen am Rand der Welt

Tufi ist das tropische Skandinavien Neuguineas. Spektakuläre Fjorde durchteilen den undurchdringlichen Dschungel bis tief ins Landesinnere. Dort, wo das Blätterdach der majestätischen Palmkronen Licht in die Schluchten einfallen lässt, wachsen Orchideen und Mangroven. Nach einer halben Stunde ist der Landeplatz für die Kanus in Sicht: ein wild überwuchertes Ufer, an dem das Gegacker der Paradiesvögel mit den Schreien der Stammeskrieger konkurriert.


EXPEDITIONEN AM RAND DER WELT – PARADIESE, ABENTEUER UND EXOTIK

 

Tufi ist das tropische Skandinavien Neuguineas. Spektakuläre Fjorde durchteilen den undurchdringlichen Dschungel bis tief ins Landesinnere. Dort, wo das Blätterdach der majestätischen Palmkronen Licht in die Schluchten einfallen lässt, wachsen Orchideen und Mangroven. Nach einer halben Stunde ist der Landeplatz für die Kanus in Sicht: ein wild überwuchertes Ufer, an dem das Gegacker der Paradiesvögel mit den Schreien der Stammeskrieger konkurriert.

Ein gezähmter Flughund und ein Edelpapagei sind die Haustiere der Kinder von Alotau, Papua-Neuguinea

 

Wendig, luxuriös und mit einem Hightech-Sonar für die Riffgebiete ausgestattet, liegt „L´Austral“ vor Tiga, Teil der Loyalisten-Inseln.

Ein größerer Gegensatz als die Erlebnisse auf einer Expeditionskreuzfahrt ist kaum vorstellbar. Am Tag Abenteurer, Entdecker und Meeresforscher, am Abend zurück zu klimatisierten Kabinen, heißen Duschen und Cocktails an der Bar. Der Regenwald ist feucht und heiß und geheimnisvoll. Besucher kommen mitten in eine vergessene Welt, abgelegen und verwunschen. Da macht man die Erfahrung, wie es sich anfühlt, einmal im Leben durch die Zeit zu reisen, Traum und Realität deckungsgleich zu erleben. Der Idealismus des Expeditionsteams wird nachvollziehbar. „Du schützt das besser, was du einmal erleben durftest,“ haben sie uns am Anfang als ihr Motto mit auf den Weg gegeben. Die Inselwelt Ozeaniens hat eine ausgeprägte Willkommenskultur. Es ist undenkbar, auf einer der rund 7.500 Atolle anzulanden, ohne dass die Ankunft der Besucher mit Musik und Tanz gefeiert wird. Das Barrier Reef Neukaledoniens ist weitaus unberührter als sein großer Namensvetter und ein submariner Garten Eden auf 24000 km².

 

Ureinwohner von Tanna Island haben sich inmitten der Mondlandschaft auf dem Weg zum Krater des Mount Yasur niedergelassen. Mit mystischen Gesängen soll der Vulkan milde gestimmt werden.

 

In Neuguinea ist Staatseigentum nicht populär. Jedes Fleckchen gehört irgendjemanden, irgendein Stein oder eine Muschel ist immer heilig, irgendein Ort garantiert tabu. Mount Yasur, der „Leuchtturm der Südsee“, grollt und rumpelt auf der melanesischen Insel Tanna seit 800 Jahren. Als erster Europäer landete Kapitän James Cook 1774 an der südöstlichen Spitze des Eilandes und gründete Port Resolution. Den Vulkan durfte er wegen eines Tabus nicht besteigen. Bei der Expedition nun kommt Mount Yasur in Sicht.

Dröhnend steigen pyroklastische Pilzwolken auf. Am Ende des steilen Pfades zum Gipfel tut sich ein wahrhafter Höllenschlund auf. Glühende Magmablasen zerplatzen bei 1.000 °C und versprühen bösartig rote Lavafetzen. Unfassbar nah stehen die Besucher am Rande des Geschehens und beobachten, wie die herabsinkende Dämmerung das Schauspiel in dramatisches Licht setzt. Der Kontrast: Traumstrände auf unbewohnten Inseln, kristallklares Wasser und intakte Korallenriffe sind auf den Expeditionskreuzfahrten der französischen Ponantflotte in tropischen Gefilden die Nachmittagszerstreuung.

 

PEGASUS BAY – RINDER, REBEN UND REKORDE

Als Pionier und Winzer Ivan Donaldson beschloss, auf den Weiden von Waipara Valley Wein anzubauen, wandelte die Region Canterbury sich vom Farmland zu einer der besten Weinregionen Neuseelands. In einem Land, das bis 1960 den Alkoholausschank in Restaurants untersagte, in einer Gegend, die gemeinhin als zu kalt für den Weinanbau galt, kaufte der junge Mediziner 1985 ein winziges Stück Weidegrund von einem Viehzüchter und pflanzte die ersten Reben.

Heute ist es das Weingut Pegasus Bay, das preisgekrönte Gewächse mit weltweit rekordverdächtigen Bewertungen hervorbringt. Ein Spitzenrestaurant zählt dazu, der Tradition der Rinderzucht verbunden: Zum temperamentvollen Roten gibt es heimiches Beef Sirloin.

 

Die Enderby-Rinder haben ein bisschen Weideland abgegeben, Waiparas lokale Winzer produzieren dafür nun den besten „Stoff“ zum Steak

 

NIZZA DES NORDENS

Dinard heißt der Ort mit diesem vielversprechenden Titel. Er liegt an der Nordküste der Bretagne, der „Smaragdküste“ und wird als ausgesprochen „malerisch“ beschrieben. Dinard im Département Illeet-Vilaine hat über 400 denkmalgeschützte Villen im Stil der Belle Époque aufzuweisen. 1901 ließ ein russischer Prinz als Hommage an die holländische Königin Hortense de Beauharnais von einem italienischen Architekten die „Villa Reine Hortense“ erbauen. Sie wurde von den Eltern des heutigen Besitzers in ein elegantes Hotel mit nur acht prachtvollen Zimmern umgebaut.

 

ALCANADA

Es ist die schönste Golfanlage Mallorcas, Alcanada. An der Bucht von Alcúdia im Norden Mallorcas, 65 Kilometer von Palma entfernt, begeistert der außergewöhnliche Club seit seiner Eröffnung 2003 die Golf-Welt. Dafür verantwortlich zeichnet Hans-Peter Porsche, Enkel des legendären Autobauers Ferdinand Porsche. Frei von Bebauung, Straßen- und Flugzeuglärm, befindet sich die Anlage inmitten eines Naturschutzgebietes und bietet neben einer imposanten Aussicht auf die Bucht von Alcúdia mit der kleinen, namensgebenden Insel Alcanada – inklusive romantischen Leuchtturms – Natur pur. Was der Club neben seinen fantastischen Aussichten zwischen Bergen und blauem Meer zu bieten hat: Schwierige Abschläge, ganz weit in die Bahnen, die mit ihrer Länge und Breite ihresgleichen suchen.

 

Spielt man auf den Leuchtturm zu, geht einem echt das Herz auf, da geht der Schläger praktisch von alleine los, schwärmt Franziska Möllering aus Essen von ihrem Besuch in Alcanada auf Mallorca

 

PIEMONT

Eine Region schüttet ihr Füllhorn aus und ist dabei im Einklang mit der Natur: Nüsse und Wein, Trüffel, Ziegenkäse und ein Grappa der ganz besonderen Sorte kommen aus der sanften italienischen Hügellandschaft. Darin kleine Dörfer, oben alte Burgen, im Tal Häuser mit Fensterläden und mediterranen Farben, und Weinberge prall voll verheißungsvoller Reben säumen die enge gewundene Straße. Im Garten ein Baum mit Granatäpfeln. Zauber einer sonnenverwöhnten Landschaft mit viel Geschichte. Hier gibt es in ganz Italien nicht nur die höchste Dichte an Sterne-Restaurants, sondern vor allem inzwischen feine Manufakturen im Trend biologisch nachhaltiger und damit besonders wertiger Produktion der gefragten landestypischen Genüsse: Vom tiefroten, wohlgereiften Barbaresco über biologisch angebaute und verarbeitete Nüsse bis zum handgemachten Ziegen-Käse. Ganz oben auf der Liste steht für Feinschmecker der Trüffel. Im Piemont darf der begehrte Pilz offiziell ab dem 24. September geerntet werden. Das ist eine Wissenschaft für sich, eine eigene Profession. „Trifulau“ heißt der Trüffel-Jäger in der piemontesischen Mundart.

Auf der Suche nach dem Weißen Trüffel: Daniele delle Vedove hat sich dafür an die Fersen von Piercarlo Vacchina geheftet. Der Trüffel-Jäger, der Trifulau, erspürt die begehrte Spezialität mit seinen Trüffelhunden Roky und Jimmy.

 

HOLLAND

Was fällt uns zu unserem Nachbarland Holland ein – Eier, Butter, Käse und Tomaten? Und klar, dazu noch flaches, weites Land, viel Meer, lauschige Städtchen, brodelnde Metropolen. Grachten und Trachten, Windmühlen und Werften, Monarchie und alte Meister.

Doch wer sucht, findet ein Holland auch mal ganz anders. Schon durch die Nähe ist Holland mit seinen oft zauberhaften Städtchen und beliebten Stränden so anziehend für die Menschen im Ruhrgebiet: Man ist in einer Stunde dort. Was die Deutschen an Holland immer gereizt hat, sind das Königshaus und die Blumen, Tulpen aus Amsterdam ist nicht nur ein bekannter Songtitel. Und man fährt nicht nur zum Einkaufen ins Nachbarland, gesucht ist Entspannung durch einen schnellen Wochenendtrip ans Meer, junge Leute zieht’s nach Amsterdam und Rotterdam. Und mancher, der es sich leisten kann, geht zum Studium nach Holland, statt hier auf einen Platz zu warten.

Plätze zum Träumen sind in Holland allemal die Grachten. Hier am Reitemakersrijge-Kanal in Groningen gibt es neben dem zauberhaften Blick auf Wasser und Schiffe noch etwas zu entdecken: Eine öffentliche Toilette. Was banal klingt, ist dort, entworfen vom niederländischen Architekten Rem Koolhaas, ein absolutes Muss auf dem Sightseeing-Plan.

Außen besonderes Design, innen eine Fülle von Kunst – das Museum in Groningen ist allemal eine Reise wert. Stararchitekten und Designer von Allesandro Mendini bis Michele De Lucchi, Philippe Starck und Coop Himmelb(l)au schufen Anfang der 1990er- Jahre den Ersatz für das in die Jahre gekommene Museumsgebäude in der City auf einer Insel im Verbindungskanal der Stadt. Im Inneren warten zeitgenössische Kunst, aber auch Kunsthandwerk, Exponate zur Geschichte Groningens sowie asiatisches Porzellan vergangener Jahrhunderte. Alles ist verteilt über besondere Pavillons, das Hauptgebäude bildet einen Turm, wer zur Ausstellung will, muss eine Wendeltreppe erklimmen.

 

TRAUMSCHIFF UNTER WEISSEN SEGELN

Die Sea Cloud – eine Luxusyacht, gebaut von Krupp, mit einer absolut abenteuerlichen Geschichte – ist heute als strahlend weißer Kreuzfahrer unterwegs. Eine Karibik-Tour mit der Sea Cloud, diesem legendären, exklusiven Schiff mit seiner spannenden Geschichte verspricht ebenso spannende wie entspannende Tage. Im Cruise-Hafen von Montego Bay sind schon von Weitem erst die vier großen Masten, dann das ganze majestätische Schiff zu sehen.

In voller Größe ist die Sea Cloud noch beeindruckender. Hier im Hafen von St. Lucia, im Hintergrund die Vulkankegel.

 

Der steinreiche Amerikaner Edward Francis Hutton und seine selbst ebenso vermögende Gattin Marjorie Merriweather Post gaben 1929 der Kruppwerft den Bauauftrag für einen Luxussegler, und als der nach zwei Jahren Bauzeit in Kiel vom Stapel läuft, ist es die Geburtsstunde der legendären Sea Cloud. Nach einer abenteuerlichen, wechselvollen Geschichte geht das stolze Schiff Anfang der 1980er-Jahre auf seine erste Kreuzfahrt unter neuer Flagge. Seitdem ist die prächtige Diva wieder auf den Weltmeeren zu Hause. Bei dieser Karibik-Fahrt ist Jamaika das erste Ziel, Black River mit einem Krokodils-Ausflug nach Wunsch. Von dort aus nimmt das Schiff Kurs auf Santo Domingo, die Hauptstadt der Dominikanischen Republik. Seetage zwischen den Stationen dienen der Entspannung: Sonnenbaden auf dem Lido-Deck, Lesen, aktuelle „Lageberichte vom Kapitän“ oder ein Lunch an Deck. Wenn der Blick über das unendliche, blaue Meer hinaus schweift, kommt die Erholung pur.

Der steinreiche Amerikaner Edward Francis Hutton und seine selbst ebenso vermögende Gattin MarjorieMerriweather Post gaben 1929 der Kruppwerft den Bauauftrag für einen Luxussegler, und als der nach zwei Jahren Bauzeit in Kiel vom Stapel läuft, ist es die Geburtsstunde der legendären Sea Cloud. Nach einer abenteuerlichen, wechselvollen Geschichte geht das stolze Schiff Anfang der 1980er-Jahre auf seine erste Kreuzfahrt unter neuer Flagge. Seitdem ist die prächtige Diva wieder auf den Weltmeeren zu Hause. Bei dieser Karibik-Fahrt ist Jamaika das erste Ziel, Black River mit einem Krokodils-Ausflug nach Wunsch. Von dort aus nimmt das Schiff Kurs auf Santo Domingo, die Hauptstadt der Dominikanischen Republik. Seetage zwischen den Stationen dienen der Entspannung: Sonnenbaden auf dem Lido-Deck, Lesen, aktuelle „Lageberichte vom Kapitän“ oder ein Lunch an Deck. Wenn der Blick über das unendliche, blaue Meer hinaus schweift, kommt die Erholung pur.

 

PARADIES JAMAICA

Jamaica und das Jamaica Inn – das in U-Form angelegte koloniale Gebäude mit Blick auf den schönen Strand punktet mit unaufdringlicher Eleganz. Dabei spielt sich das Leben unter der karibischen Sonne hier meistens im Freien ab, von der Rezeption bis zum gemütlichen Wohnzimmer, das in Wahrheit ein großer, perfekt ausgestatteter Balkon ist.

Marilyn Monroe und Arthur Miller zählen zu den vielen Prominenten, die sich regelmäßig ins Gästebuch des Jamaica Inn eingetragen haben

 

Man blickt auf die Grüntöne des tropischen Gartens, im Hintergrund immer die Brandung der Karibischen See. Hier haben sich viele Prominente in die Gästeliste eingetragen: Vom englischen Premierminister Winston Churchill bis zur amerikanischen Ikone Marilyn Monroe. Absolutes Highlight bei einem Besuch: Wenn die Schildkröten aus der hoteleigenen Aufzuchtstation aus ihren Eiern schlüpfen und zum Meer wandern.

 

Die beiden Besitzer Eric und Peter Morrow führen das Hotel in der 3. Generation. Ihr Büro ist ebenfalls im Freien – auf der Terrasse. Dort begrüßen sie auch gerne ihre Gäste.

 

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr