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Gesund durch den Winter – Kolumne Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer

Corona ist immer noch eine Gefahr, und mit den kühlen Tagen steigt das Erkältungsrisiko. Dazu droht die übliche Grippewelle. Für die kalte Jahreszeit gibt Deutschlands bekanntester Arzt, Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Gesundheitswissen an die Hand, um den Abwehrkräften auf die Sprünge zu helfen. Seit Jahrzehnten engagiert sich Prof. Grönemeyer für die Prävention sowie die Integration von Schulmedizin und Naturheilkunde.


Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer plädiert für viele Kräuter und den Einsatz gezielter Vitamine, die dem Körper auf ihre Art helfen

 

„Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Erkältungen daher rühren, dass man bei minus fünf Grad ohne Schal in der Mittagspause spazieren gegangen ist“, sagt Prof. Dr. Grönemeyer. Man kann sich auch bei minus fünfzehn Grad in den Bergen in den Schnee setzen – man unterkühlt sich, aber eine Erkältung bekommt man nicht, wenn man alleine ist. „Erkältungen werden meist durch Rhino-Viren ausgelöst und von Mensch zu Mensch übertragen. Da sich die Viren bei kühlen Temperaturen wohler fühlen und Menschen im Winter außerdem dichter aufeinanderhocken, fällt es den Viren in dieser Zeit leichter, uns anzustecken. Wie warm oder kalt man angezogen ist, ist irrelevant“, sagt Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer.

Hat man sich Rhino-Viren eingefangen, infizieren sie zunächst die Nase (Schnupfen), den Rachen (Schmerzen beim Schlucken), Stimmbänder (Heiserkeit) und schließlich die Bronchien in der Lunge (Husten). „In der Regel kommt unser Körper mit den Erkältungs-Viren gut alleine klar. Deswegen bin ich kein Freund davon, wenn man zu Beginn gleich starke Medikamente nimmt. Insbesondere Antibiotika sind bei Viren wirkungslos und auch bei einer Zweitinfektion durch Bakterien nicht unbedingt nötig“, sagt Prof. Grönemeyer.

 

HEILPFLANZEN STATT CHEMIE

Statt Antibiotika setzt der Mediziner und Bestseller-Autor auf Heilpflanzen, die Husten sehr effektiv lindern. Thymian wirkt entkrampfend auf die Atemmuskulatur und lindert so Hustenkrämpfe. Außerdem fördert Thymian den Auswurf von Schleim und wirkt auch antibakteriell und antiviral. Weitere nützliche Heilpflanzen bei Husten sind Ingwer, Echte Kamille, Lavendel, Malve, Senf, Pfefferminze, Anis, Kapuzinerkresse, Echter Eibisch und Zistrose. Umfassende Infos zur richtigen Heilpflanzenanwendung erläutert Prof. Grönemeyer in seinem Buch „Selbst Heilen mit Kräutern“.

 

IMMUNSYSTEM STÄRKEN MIT ERNÄHRUNG

„Wer seine Abwehr stark halten will, kann eine Menge dafür tun. Neben ausreichender Bewegung sorgt eine ausgewogene Ernährung für den besten Schutz“, sagt Prof. Grönemeyer. Der Arzt empfiehlt Nährstoffe, die dem Immunsystem besonders gut tun. Dazu zählen Ballaststoffe, die unseren Darmbakterien als Nahrung dienen und so das Wachstum und die Aktivität der Darmflora fördern. „Diese wiederum unterstützt bei der Verdauung, trainiert das Immunsystem und hilft mit, wenn Krankheitserreger im Darm ihr Unwesen treiben“, sagt Prof. Grönemeyer. Enthalten sind sogenannte Präbiotika, beispielsweise in Zwiebeln, Knoblauch oder Vollkornprodukten. Außerdem rät Prof. Grönemeyer zu Probiotika – Nahrungsmittel, die gesundheitsförderliche Mikroorganismen enthalten, welche die Säure unseres Magens überstehen und lebend in unserem Darm ankommen. „Probiotika haben in einigen Studien positive Wirkungen gezeigt bei Reizdarmsyndrom, Gastroenteritis, Verstopfung, Bluthochdruck, Neurodermitis, Karies und Harnwegsinfekten“, so der Mediziner. Probiotika sind Bestandteil zahlreicher Lebensmittel wie Joghurt, Quark oder Käse. Außerdem empfiehlt Prof. Grönemeyer, die Vitamine C, D und B2 zu sich zu nehmen. „Am besten wirken Vitamine, wenn sie nicht separat in Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden, sondern im Verband mit allen Nährstoffen aus Obst, Gemüse und Ölen“, sagt Prof. Grönemeyer.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr