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Im Golfsport Top

Sie ist absolut bescheiden und dabei zählt sie zu den Top-Twelve der Deutschen Damen im Golfsport. Damit ist Katharina Rzepucha-Hlubek absolute Spitze in der Region. Die 21-Jährige aus Essen ist nicht nur bei den Stadtmeisterschaften in ihrem Sport nicht mehr zu schlagen. Jetzt hat sie sich auch noch bei den Deutschen Titelwettkämpfen in die vorderen Reihen gespielt.


Katharina Rzepucha-Hlubek hat beim Golfspielen den Dreh buchstäblich raus. Die Essenerin spielt mittlerweile in der Damen-Bundesliga.

Auf dem Golfplatz fühlt sich Kathi, wie ihre Freunde sie nennen, einfach zu Hause

Weißer Rock, blaue Jacke, blonde, lange Haare, weiße, trittsichere Schuhe und ein kritischer Blick – dem Ball hinterher, den sie gerade im Bogen über den Platz geschlagen hat. Immer ist der Blick von Kathi, wie Familie und Freunde die junge Frau rufen, eher kritisch, wenn sie auf die eigene Leistung schaut, Höhenflüge weit entfernt. Da ist es schon viel, wenn ein kleines Lächeln die Lippen umspielt, weil ihr der Schlag jetzt richtig gut gelungen ist. Und das gelingt Kathi bei Weitem nicht nur einmal: Sie spielt in der Golf-Bundesliga der Damen, hat sich bei den Deutschen Einzelmeisterschaften einen fantastischen 11. Platz erkämpft und zählt damit zu den Top-Spielerinnen, und das nicht nur in ihrem Club, dem GC Hubbelrath. Dabei – eigentlich kam Katharina zum Golfsport, wie „die Jungfrau zum Kind“, schmunzelt Kathis Mutter Bianca Rzepucha. Eines Tages drückt ihr Papa Werner Hlubek als leidenschaftlicher Hobby-Golfer in Mülheim Raffelberg seinen kleinsten Schläger in die Hand. Kathi greift zu, holt aus – und trifft den Ball. Da ist sie acht Jahre alt und vielleicht wäre alles schon wieder vorbei gewesen, hätte es nicht kurz darauf einen Familien-Urlaub in Estepona gegeben. Dort, an der Costa del Sol, infizieren gute Freunde Kathi und Mutter Bianca endgültig mit dem Golf-Virus und für das junge Mädchen ist der Grundstein für eine beispielhafte Sportkarriere gelegt.

Denn nach diesem Urlaub begegnet Familie Rzepucha einem australischen Trainer, Bradley Thompson, der die beiden Damen zu Golf & More nach Duisburg Huckingen holt und dort trainiert. Kathi ist noch immer Grundschlülerin und gleichermaßen fasziniert vom handlichen Kinder-Golfbag und ihren eigenen schnellen Fortschritten. Abzeichen in Bronze und Silber sind schnell gemacht, es folgt „Gold“ und damit die Platzreife und Handicap 54. Mama Bianca versucht mitzuhalten, doch schnell, ganz schnell zieht die begabte Tochter an ihr vorbei.

Die nächste Station ist der Essener Golfclub Heidhausen mit seiner großen Jugendabteilung. Die freut sich über den er-folgversprechenden Nachwuchs. Trainer Holger Böhme erkennt das ungewöhnliche Talent der 11-Jährigen und stellt sie zur weiteren Förderung Roland Becker am Kaderstützpunkt beim GC Hubbelrath vor. Hier feilt sie nun unermüdlich an ihren Fähigkeiten und kann ihr Talent unter Beweis stellen. Schon als Schülerin im Goethe-Gymnasium Bredeney gehört sie zur Schülermannschaft – und erklimmt mit ihr fast selbstverständlich das Treppchen. Heute studiert Katharina „hauptberuflich“ Betriebswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. In Düsseldorf deshalb, weil sie nahe beim GC Hubbelrath bleiben will, der längst ein wenig zu ihrer Familie geworden ist. Hier hat sie sich längt ins Bundesliga-Team der Damen hochgearbeitet. Steht eine wichtige Partie im Sport an und gleichzeitig eine Klausur in der Uni, dann packt Kathi eben die Lernsachen ein und paukt im Flieger. Ihrer eisernen Disziplin sei Dank. Mit der trainiert sie auch weiterhin für ihren Golfsport, noch bis heute sowohl mit Roland Becker als auch mit ihrem Damen-Chef-Coach Christoph Herrmann, um einfach immer noch besser zu werden. Und behält dabei doch ganz sicher die Bodenhaftung. Im Golf ist für den Schritt ins Profilager vor allem bei den Damen die Luft viel zu dünn. Trotzdem will sie ihren Sport auch zu ihrem Beruf machen: Als Organisatorin und Managerin großer Turniere. Und zwar international.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr