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Elizabeth Welch – Vom Broadway nach Oberhausen

„Oh, it’s so great“, schwärmt Elizabeth – tatsächlich: Es ist großartig! Im Theater am CentrO in Oberhausen spielt der Musical- Star vom Broadway die Hauptrolle im legendären „Phantom der Oper“. Sieben Jahre lang steht Elizabeth Welch in Amerika für dieses Webber-Stück auf der Bühne – nun verzaubert sie das deutsche Publikum.


Nun auch in Deutschland: Elizabeth Welch

Die Frau strahlt, wenn sie über diese Aufgabe spricht: „I love Christine“. Ja – sie liebt die Hauptfigur in dem mystischen Stück aus den Katakomben der Pariser Oper. Und nimmt dafür auch auf sich, die Geschichte zwischen Liebe und Leid in Oberhausen deutsch zu singen. Gar nicht so einfach, denn eigentlich ist die waschechte Amerikanerin in der Sprache ihrer Interimsheimat noch nicht so richtig zu Hause. Umso mehr aber schon in Oberhausen. In Sterkrade hat sie eine Wohnung bezogen und ist begeistert.


Die Umgebung hat es ihr angetan: „It’s lovely“, ebenso wie die Menschen in ihrem Revier: „People are so sweet and nice“.


Und sie weiß schon nach wenigen Wochen, wovon sie spricht, denn jeden Tag führt sie der Weg von Sterkrade zum Stage Metronom Theater per Bus mitten durchs echte Leben in Oberhausen. An Begegnungen mit den Menschen mangelt es da nicht, und weil die meisten mit ihr nicht englisch sprechen, trainiert Elizabeth Welch von Anfang an ihr Deutsch.

Dabei kann sie durchaus auf Erfahrungen aufbauen. 13 Jahre ist es her, als sie mit ihrem Mann Tim schon einmal ein Engagement in Deutschland hatte. München war es damals, einen weiteren Sommer verbrachte die Sängerin in Salzburg. Grundlagen, auf denen sich heute ebenso aufbauen lässt wie auf der Gesangausbildung, in der schon Singen in deutscher Sprache trainiert wurde. Singen, das ist für die Frau, die eisern ihr Alter verschweigt und dabei sehr jugendlich übermütig lacht, seit sie sprechen kann „Ausdruck meiner Seele“. Mit zarten drei Jahren steht sie zum ersten Mal für einen Kinderchor auf der Bühne – und etwas anderes kam als Lebensplan auch niemals infrage, sagt sie heute mit aller Entschiedenheit. Den Lebenstraum wahr zu machen, hat sie allemal geschafft, längst mit Stimme und Tanz den Broadway erobert.

Allein die letzten sieben Jahre spielte sie im Phantom der Oper, gab im Musical-Eldorado schon die Christine. Jetzt in Oberhausen in dieser Rolle auf der Bühne zu stehen, ist „für mich ein ganz großes Geschenk, eine wirkliche Ehre“, strahlt sie, denn schließlich ist es das 25-jährige deutsche Bühnenjubiläum des Phantoms. Und so hat sie Lampenfieber – auch wegen der ungewohnten Sprache. Diesem Deutsch. Das lernt sie nun. Mit dem gestrengen Phonetic-Trainer am Theater für die Bühne und obendrein auch daheim, mit einem Privatlehrer. Denn Elizabeth will fit sein für Oberhausen, ihre Heimat für fast ein Jahr und mit den Menschen einfach sprechen. Denn schließlich gefällt es ihr hier. Und das will sie auch ihrer Tochter Vivian zeigen. Die muss die Mama jetzt mal an ihre deutschen Fans abgeben. Aber Vivian kommt mit Papa Tim immer mal zu Besuch nach Oberhausen. Und da gibt es dann viel gemeinsam zu entdecken.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr