Menschen

Prof. Dr. Peter Zec und der Design Preis Red Dot

Er setzt die German Design Standards und aus seiner Feder stammt das Wort „Who’s Who in Design“ mit den führenden Designern der Welt. Er ist Er-Finder, Herz und Kopf des Red Dot, des begehrten Gütesiegels für einfach gute Gestaltung. Um das Urteil seiner Jury bewerben sich die Großen in der Welt des Designs, denn sie wissen genau: Nur der rote Punkt adelt ihre Arbeit.


Prof. Dr. Peter Zec steht für den Red Dot

Er ist Prof. Dr. Peter Zec, weltweit anerkannter Gigant seiner Zunft. In Singapur und in Taiwan rollen ihm die Mächtigen den roten Teppich aus. Zuhause aber ist er mit dem Red Dot und dem Design Zentrum NRW auf dem Weltkulturerbe Zollverein. Darum ist Essen, die einstige Stadt von Kohle und Stahl, heute Mittelpunkt und Pilgerstätte der Welt des Designs. Headquarter des Designagenten Zec.

Auf Zollverein stemmt er den Wandel – vom Schwungrad des Bergbaus zur Design-Metropole. Der Berliner Professor für Wirtschaftskommunikation erhält in den 1990er-Jahren seinen Ruf nach Essen, zum Design Zentrum NRW. Zec folgt der Einladung und verhilft dem Projekt in Nordrhein-Westfalen aus seinem Schattendasein schon bald zu Weltruf. Er hat die Idee, dem alten Design-Preis von 1955 mit dem „Roten Punkt“ ein neues Gesicht zu geben, und ein ganz neues Gewicht. Er spürt als Agent bestes und anspruchsvollstes Design auf und macht den Preis damit weltweit nicht nur salonfähig, sondern begehrt von Asien über Amerika bis in die europäische Heimat. Längst ist der Preis international so aufgestellt, dass der Name zur eigenen Weltmarke wird: Red Dot Design Award.

Der Welterfolg ist bester Beweis für das sichere Gespür des Dozenten für Wirtschaftskommunikation: Als das Projekt am Design Zentrum einmal finanziell scheinbar ins Trudeln gerät und bei den Behörden auf der Kippe steht, springt er mit seinem persönlichen Einsatz in die Bresche und übernimmt mit Ehefrau Jana das volle Risiko. Und weiß offenbar genau, was er tut, denn heute hat das Ehepaar allein die Lizenz, mit seinem Red Dot wirklich bedeutendes von anderem Design zu unterscheiden.

Red Dot Museum

Das Red Dot Design Museum hat seine angestammte Heimat in der alten Kesselhaus auf Zollverein. Lord Norman Foster verantwortet 1995 als Architekt den entsprechenden Umbau – und gibt damit später seine Visitenkarte für den Auftrag zum Berliner Reichstag ab. Einer der großen Namen, die der Prof. und Red Dot in den Ruhrpott holen. Hans Ehrich aus Schweden, der Grandseigneur des Produktdesigns, gehört auch dazu. Sein Hocker „Stockholm“ wird in Essen zuerst prämiert und ist heute als Gebrauchsgegenstand in der Messe im Einsatz. Oder Prof. Jimmy Choo, der legendäre Schuh-Macher aus Malaysia kommt als gefeierter Star. Er gehört zu den Juroren des Red Dot und adelt dabei ein Produkt aus NRW: Wedges von Deichmann. Die bekommen den Roten Punkt, als der Privat-Schuhmacher von Lady Di selber in die Damen-Sandalette hineinschlüpft und das Werk für gut befindet. Das Exponat steht in der Ausstellung.

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft – Design ist einfach überall: Vom Gyrokopter, der sich 2012 erstmals als absolute Innovation in die Luft schraubt, bis zur echten Bodenhaftung mit Autoreifen, bei denen das Design den Grip auf der Straße bestimmt. Oder darf es die Mini-Jolle sein, ein kleines Segelboot, das sich zerlegen und in nur zwei Koffern transportieren lässt – auf dem Weltkulturerbe Zollverein drängeln sich rund 2000 besondere Exponate. Hier ist Prof. Peter Zec Macher und Herrscher der Welt des Designs. Er macht Essen zu einem Hot Spot der Szene. Denn hier ist das größte Museum für zeitgenössisches Design weltweit zuhause. Küchengeräte, zum Beispiel aus Gelsenkirchen von Küppersbusch, gelungene Elektronik-Produkte von Medion aus Essen, Badewannen oder Badarmaturen deutscher Hersteller, Sitzmöbel aus Skandinavien, die längst als Klassiker gelten, gibt es neben Fahrrädern und Fitnessgeräten, Rasenmähern und Bohrmaschinen, Koffern und Kinderwagen. Allesamt im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet. Ein Teil von ihnen als „Best of the Best“ – ein Titel, den weniger als 2 Prozent der eingereichten Produkte bei den Juroren auf Zollverein erobern können.

Der Design-Agent

Die Gunst der Juroren rund um den Design-Agenten erobern aber wollen sie alle. Darum kommt aus Italien das Team von Ferrari, um seine Luxus-Karossen mit dem Red Dot adeln zu lassen. Für Steve Jobs präsentiert das Designmuseum eine weltweit einzigkartige Apple-Vorführung mit Klassikern und Neuheiten. Der Japaner Issey Miyake hat sich mit seinen Lampen um den Award beworben. Der Preis hat internationale Relevanz, holt neben tollen Produkten Prominenz und Wirtschaftskraft nach Essen. Von seinem Büro auf Zollverein, über den Dächern dieser Stadt, steuert Zec mit seinem 60-köpfigen Team seine Aktivitäten weltweit, Ausstellungen in Basel oder Paris, Dubai oder Hongkong. In Asien umwirbt man den Design- Professor längst.

Ein Museum in Taipeh, ein Red Dot Design Tempel in Singapur sind dort geliebt und viel beachtet, doch deutlich kleiner als das Essener „Mutterhaus“. Hier geht es nun um dessen Zukunft. Der Red Dot braucht Planungssicherheit und Entfaltungsmöglichkeit. Schon jetzt platzt das Museum aus den buchstäblichen Nähten, mehr Platz ist nötig, um das Projekt von Weltruf in Essen zu halten. Und er wäre nicht der erfolgreiche Design-Agent, hätte der Professor dafür nicht eine Lösung im Blick: Die Halle 8 direkt neben dem Museum steht leer, sie wäre die optimale Ergänzung. Auf die Spur hat er sich längst begeben. Im Auftrag seiner Mission, auch künftig gutes Design zu prämieren und in Essen zu zeigen. Nun ist die Stadt am Zuge – mit einem Mietvertrag für eine lange Zukunft und dem Platz zur Expansion. Dann, aber nur dann, bleibt das Revier mit Zoll- verein Headquarter für den Design-Agenten Prof. Dr. Peter Zec.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr