Ruhrrevier

Film-Metropole Ruhr

In Duisburg und Oberhausen sind die renommiertesten Festivals der Republik in ihren jeweiligen Genres zu Hause – Das Beste vom Besten ist auch im Fernsehen bei 3sat zu sehen


 

Natalie Müller-Elmau ist Koordinatorin von 3sat. Der Sender zeigt in diesem Jahr wieder TV-Premieren aus den Dokumentar- und Kurzfilmtagen in Duisburg und Oberhausen in seinem Programm: Zuhurs Töchter (7. Nov., 22.25 Uhr), den Kurzfilm-Preisträger Lydia (7. Nov., 23.55 Uhr), Dokumentarfilm Köy (8. Nov., 22.55 Uhr). Außerdem läuft bei 3sat am 15. November noch Uncomfortably Comfortable.

 

Die Verleihung des 3sat-Dokumentarfilmpreises ist immer vor großem Publikum im filmforum. In diesem Jahr am12. November.

Für Natalie Müller-Elmau ist zweimal im Jahr ein Besuch in der Ruhrmetropole Pflicht, gern geübte Pflicht. Dann reist die Koordinatorin von 3sat nach Duisburg und nach Oberhausen, um dort im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete Filme zu feiern. Hier im Revier wird seit 1977 jedes Jahr im Herbst bei der Duisburger Filmwoche dem Dokumentar-Genre gehuldigt. In diesem Jahr steht es vom 7. bis zum 13. November im filmforum am Dellplatz auf dem Programm.

 

Ein Event, dass sich nicht nur in der Szene längst in ganz Deutschland und darüber hinaus einen großen Namen gemacht hat. 3sat trägt dazu bei, überträgt in seinem Programm immer passend zur Duisburger Woche ausgewählte Streifen. Für die Koordinatorin des Senders, der von ARD und ZDF gemeinsam mit ORF und SRG getragen wird, hat das besondere Bedeutung: „Der Dokumentarfilm ist mit seinem genauen Blick auf unsere Gesellschaft und die Welt nicht nur wichtiger Teil des filmischen Schaffens, sondern regt auch noch zum Nachdenken an und kann Diskurse eröffnen“, lächelt Natalie Müller-Elmau. Darum ist 3sat seit 1996 Partner der Filmwoche und vergibt jährlich den 3sat-Dokumentarfilmpreis mit einer Jury aus den drei Sender-Ländern. In diesem Jahr wird der Siegerfilm von drei Expertinnen auserkoren: Britt Beyer aus Berlin, Gabriele Mathes aus Wien und Julia Zutavern aus Zürich. Der Lohn für den Gewinner: 6.000 Euro und eine Ausstrahlung des Films bei 3sat im folgenden Jahr. Denn jedes Jahr im Herbst, aus Anlass der Filmwoche und passend zum Duisburger Termin, wird der Schwerpunkt Dokumentarfilm im Programm sichtbar verstärkt, erklärt Natalie Müller-Elmau. Dann werden jeweils Dokumentarfilme aus den Vorjahren präsentiert. In diesem Jahr im Rahmen des Dokfilm-Herbstes vom 19. September bis zum 15. November im 3sat-Programm, wer es da verpasst, findet es in der 3sat-Mediathek.

Begleitet vor allem für Schulklassen wird die Duisburger Dokumentarfilmwoche von „doxs!“ – hier erkunden 21 aktuelle Dokumentarfilme aus zwölf Ländern die Lebenswirklichkeiten und Gefühlswelten junger Menschen. Ob in einem Baumhaus in Island, auf einem Rugbyfeld in Frankreich oder in einer Schule in Norwegen – überall suchen die Protagonist:innen der diesjährigen Filme nach ihrem Platz. Gespielt werden auch diese Beiträge im filmforum am Dellplatz, wo die Vorführungen im Beisein der internationalen Filmemacher:innen stattfinden. Und auch hier geht es am 11. November um tolle Preise: Zum zwölften Mal vergibt die Jugendjury den mit 5.000 € dotierten Filmpreis „Große Klappe“, gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung. Dazu kommt zum 7. Mal der ECFA Documentary Award für den besten europäischen Kinderdokumentarfilm im Programm.

Und dann packt Natalie Müller-Elmau im Frühjahr noch einmal die Koffer und reist nach Oberhausen. Hier steigt vom 26. April bis zum 1. Mai 2023 die buchstäblich 69. Auflage der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, eine echte Institution mit einem internationalen Ruf in dem Genre. 3sat pflegt auch hier eine Partnerschaft seit 1998, hat sie 2020 neu aufgesetzt und vergibt den mit 2.500 Euro dotierten Nachwuchspreis. Insgesamt fünf Wettbewerbe gehören zum Portfolio in Oberhausen, noch läuft die Einreichfrist. Für die. Koordinatorin von 3sat aber steht schon heute fest: „Es ist einfach toll im Revier. Hier nehmen die Menschen an den Filmen echt Anteil, die Festivals gehören mitten im Leben dazu.“

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr