Architektur & Immobilien

Das grüne Wunder

Das soll es tatsächlich geben: Ein „essbares Haus“. Das Unternehmen FC Real Estate aus Essen macht dieses Wunder wahr und entwirft ein neues Wohnquartier als nachwachsenden Lebensmittelpunkt, mit besonderen Terrassenflächen, die als „Schrebergärten“ hergerichtet werden und auf sowie an dem vielfältige Flächen- und Fassadenbegrünungen entstehen.


Eine naturnahe Oase auch inmitten gewachsener städtischer Strukturen: FC Real Estate, der Projektentwickler aus Essen, entwickelt völlig neue Wohn- und Lebenskonzepte mit nachhaltigem Anspruch

 

Unter dem Motto „Das Dorf im Quar­tier“ will der Essener Projektentwick­ler FC Real Estate ein völlig neues Konzept verwirklichen. Mit im Boot für dieses wegweisende Projekt sind die „Deutsche Bundesstiftung Um­welt“ sowie das „Ressourceneffiziente Bauen Ruhr­Universität Bochum“ von der Fakultät Bau­ und Umweltingeni­eurwissenschaften. Für die Pläne ver­antwortlich zeichnen Cornelia Franz und Bernd Krömmelbein (APG Köln). Alles ist neu und anders bei diesem Projektansatz: „Dazu gehört ein Er­schließungs­ und Trimm­dich­Pfad, der vom davor liegenden Quartiers­platz durch urbane Nutzgärten bis zum Dachgeschoss und wieder zu­rück reicht.

 

Ein ganz besonderes Wohnerlebnis: Moderne Architektur paart sich bei dem Projekt FC Real Estate mit viel Natur. Die Räume sind dank großer Fensterflächen lichtdurchflutet.

 

Dabei werden verschiedene Momen­te kombiniert, um einen lebendigen Platz zu bekommen. Der Hauptein­gang des Gebäudes und die transpa­renten, an den menschlichen Maß­stab angepassten Sockelgeschosse, die den Übergang von Platz zu Gebäu­de auflösen. Dazu kommt die Außen­bestuhlung der Erdgeschossgastrono­mie, die Kindertreppen­Rutsche oder der Bubble mit seinen Stufensitzen. Geplant sind Schatten spendende und Regen abweisende Schirme, die auch zur Beleuchtung des Platzes dienen. Abgerundet wird es durch die Platzgestaltung mit der Begrünung und der Platzmöblierung. Konstruiert wird das Gebäude als Holz/Stahlbeton­Hybrid­Haus mit einer inneren Stahlbetonkonstruk­tion als Skelett und Holzmodulen als Außenhaut. Für den Entwickler auch eine Frage der Ökologie, des Wärmeschutzes und der allgemei­nen Qualität. Die Fassadenbegrü­nung ist ein weiteres Element, um auf die Herausforderungen durch den Klimawandel einzugehen. Die ökologische Bauweise, die Nutzung regenerativer Energie und das Auf­fangen von Regenwasser sind wesent­liche Elemente des Konzeptes. Diver­se eingestreute Terrassen, Balkone und Vorsprünge bilden zusätzliche Hotspots zur Nahrungsaufnahme von Pflanzen an der Fassade“, skizzieren die Projektentwickler Hans Reidick und Mike Hoffmann als Bauherrn die Ideenwelt.

Die hybride Nutzungsform ermög­licht eine hohe soziale Durchmi­schung. Das Projekt, das praktisch ein ganzes „Dorf in einem Haus“ abbildet, bietet ein großes Angebot an Arbeits­, Versorgungs­ und Freizeitmöglich­keiten, nicht nur für die Bewohner, sondern die gesamte Nachbarschaft. Neben den Etagen für (barrierefreies) Wohnen gibt es vielfältige Nutzungen unter diesem Dach, an dem die Be­wohner des gesamten Quartiers parti­zipieren können: Ein Wellnessbereich im Souterrain, ein Fitnesscenter, Se­niorenwohnungen mit zahlreichen da­ ran anschließenden Pflege­ und medi­zinischen Angeboten, und Geschäfte, die die bisherigen Einkaufsmöglichkei­ten ergänzen. Dazu ein Kin der garten sowie ein Office­Bereich und nicht zu­letzt die Dachgärten, an denen jeder teilhaben kann. „Das Gebäude wird so das ganze Quartier aufwerten und einen neuen zentralen Mittelpunkt bieten“, ist Reidick überzeugt.

Die Versorgungsmöglichkeiten, die das Projekt offeriert, unterstreichen dabei den Entwicklungsansatz eines neuen Quartierszentrums. Das viel­fältige Nutzungsangebot stärkt die Vitalität des Dorfes, die Identifikation mit dem Gebäude und das Gemein­schaftsgefühl. Das ist dem FC Real Es­tate, der Immobiliensparte der großen Essener Ideen­ und Firmenschmiede Crealize, neben dem ökologischen As­pekt besonders wichtig, unterstreicht Hans Reidick.

 

In jeder Perspektive, in welchem Licht auch immer ein Hingucker: Das grüne Wunder, das Crealize mit seiner Immobiliensparte FC Real Estate realisieren möchte

 


 

CO2-Einsparung

Durch die hybride Bauweise sparen wir während der Bauzeit und Herstellung der Fassadenmodule durch die Planung der APG Architekten- und Planergemeinschaft BDA viel CO2 ein. Insgesamt kann der Bau des Dorfes im Quartier also 18.509 m² BGF (bzw. 17.310 m² oberirdisch) neu errichten, und zeitgleich 139.660 kg CO2 einspeichern und 122.695 kg CO2 an Substitutionspotenzial durch die Art der Bauweise ermöglichen. Dieser Bau kann so ein aktiver Baustein zur Erreichung des klimaneutralen Gebäudebestandes bis 2050 sein. Laut Aussage der „RUB“. Auch die ca. 1.000 m² Dachgärten, die als Schrebergärten verpachtet werden sollen, wirken wie ein Schwamm durch Wasserrückhalteanlagen und tragen somit über die Grünwirkung hinaus zur Klimaverbesserung bei.

 


 

Thomas Kufen, OB Essen

Crealize ist ein sehr gutes Beispiel für den Innovationsgeist Essener Unternehmen. Hier werden Ideen und Projekte weiterentwickelt, Gründerinnen und Gründer vernetzt, unterstützt und gut beraten. Der Zusammenschluss von Unternehmen ist aber noch mehr. Denn jedes einzelne im Crealize Universum für sich versucht, die Benchmark von Innovation immer noch ein Stückchen höher zu schieben. Das zeigt sich schon am Unternehmenssitz selbst. Denn das ehemalige Gelände der Oschatz GmbH am Essener Westend soll zukünftig nicht nur als Co-Working Space und Kreativschmiede fungieren, sondern Zentrum des Gründertums, der Nachhaltigkeit und Ausgangspunkt einer Bewegung werden. „Das grüne Wunder“ von Köln ist ein weiteres Beispiel, das die großen Themen dieser Zeit in einer Idee vereint und damit Impuls und Anstoß für weitere kreative Gedanken gibt. Das grüne Wunder darf es also gerne auch in anderen Städten geben, zum Beispiel in Essen.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr