Inmitten von Sylts beschaulicher Inselmetropole Westerland steht seit mehr als 150 Jahren ein friesisches Original: Das Hotel Stadt Hamburg vereint nordische Eleganz mit traditionsreichem Charme. Dabei ist es für viele Gäste inzwischen weit mehr als eine komfortable Urlaubsunterkunft – es ist eine zweite Heimat, die ihre Besucher seit Generationen in ihren Bann zieht und aus Gastgebern Freunde werden lässt.
Wer das älteste Hotel Westerlands betritt, begibt sich auf eine Zeitreise. Hier scheinen die Uhren langsamer zu ticken – und um Missverständnisse zu vermeiden, sei vorab bereits so viel erwähnt: Diese Zuschreibung gilt keinesfalls dem äußerst charmanten und aufmerksamen Service des altehrwürdigen Hauses. Vielmehr spürt man bereits bei der Ankunft eine wohltuende Entschleunigung, die sich sanft in Körper und Geist ausbreitet. Seit der Gründung 1869, einer Epoche, in der der Fremdenverkehr auf der kleinen Nordseeinsel langsam zu erblühen begann, hat sich das Haus einen Namen gemacht, der weit über die markanten Inselgrenzen hinausreicht. Größen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gingen wie selbstverständlich ein und aus. Einige davon tun es noch immer – mittlerweile mit ihren Kindern oder sogar Enkeln.
Woran liegt es, dass das Hotel auch mehr als anderthalb Jahrhunderte nach seiner Entstehung eine solche Faszination auf all diejenigen ausübt, die seine Schwelle überschreiten? Noch dazu auf einem Fleckchen Erde, das mit einem breiten Angebot an noblen Beherbergungsbetrieben aufwarten kann wie Sylt.
Vielleicht sind es die geschichtsträchtigen Antiquitäten, die bedachtvoll ausgewählte Kunst oder die aufwendig verzierten Tapeten, die dem Hotel seinen besonderen Charakter schenken und den Besucher eintauchen lassen in eine Welt stilvoller Behaglichkeit. Vielleicht ist es aber auch die persönliche Note, die Hoteldirektor Christian Wirsich und sein rund 100-köpfiges Team dem Haus verleihen.
Gemeinsam mit seiner Frau Christina leitet der 41-Jährige das Stadt Hamburg seit 2014. Zuvor hatte er bereits lange Jahre als Empfangsleiter gearbeitet – und kennt das Hotel wie kein anderer. Kundig referiert er über die Herkunft der Malereien und Möbelstücke, die über viele Jahrzehnte von den ehemaligen Eigentümern gesammelt wurden und die hanseatisch geprägte Historie illustrieren. Denn die Hansestadt Hamburg ist keineswegs nur als Namensgeber zu verstehen: So prägen viele Hamburger Motive die Zeichnungen und Stiche an den Wänden. Genauso individuell wie die öffentlichen Bereiche präsentieren sich auch die Zimmer. Jedes der rund 70 Zimmer und Suiten ist originell und komfortabel eingerichtet.
Ein Glück, dass der Komfort in dem traditionsreichen Sylter Refugium sich nicht auf die Einrichtung beschränkt, sondern ganzheitlich interpretiert wird – was im Besonderen für das leibliche Wohl gilt: Kein Schlangestehen am Büfett, kein lauwarmes Rührei, kein liebloses Standard Repertoire – im Hotel Stadt Hamburg wird das Frühstück noch zelebriert, wie es der „wichtigsten Mahlzeit“ des Tages gebührt. Liebevoll drapiert und appetitlich angerichtet, servieren die aufmerksamen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Frühstück und verwöhnen die Gäste mit vielerlei herzhaften und süßen Leckereien. Überhaupt, in kulinarischer Hinsicht hat das Hotel Stadt Hamburg einiges zu bieten: Seit nunmehr fast drei Jahrzehnten prägen Ulrich Persons feinsinnige Kreationen die gastronomische Handschrift des Hauses. Im Vordergrund stehen für den gebürtigen Badener heimische Produkte – wie Nordseefisch, Meeresfrüchte oder Sylter Lamm – die er mit einer solchen Hingabe auf den Teller bringt, dass auch Gourmetführer wie der Gault-Millau die beiden hoteleigenen Restau rants „Bistro“ und „Hardy’s“ mit lobenden Worten preisen. Wenig überraschend ist daher der Umstand, dass auch der hauseigene Weinkeller dem gastronomischen Anspruch in nichts nachsteht und Weinkennern ein zufriedenes Schmunzeln auf die Lippen zaubert.
Will man sich nach all den Gaumenfreuden eine Auszeit gönnen, zieht es einen meist nach draußen an die frische Sylter Luft. Nur wenige hundert Meter entfernt, breitet sich der Westerländer Strand mitsamt seiner weitläufigen Promenade aus. Tagsüber bestens zum Flanieren oder für eine Pause im Strandkorb geeignet, bietet sich abends bei klarem Himmel ein Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht: Dann, wenn der orange glühende Sonnenball allmählich in der tiefblauen Nordsee versinkt, die letzten Möwen schreiend ihre Kreise über den Sand ziehen und das monotone Meeresrauschen den Tagesausklang akustisch untermalt.
Zugegeben, Deutschlands nördlichste Insel ist in puncto Wetter bekanntermaßen eine Diva und zeigt sich nicht immer von ihrer strahlenden Seite. Hier kommt der ästhetisch ansprechende Wellness-Bereich ins Spiel. Ob man im Pool seine Bahnen zieht, in der Sauna den Kreislauf ankurbelt oder sich in die Hände einer der freundlichen Masseurinnen begibt, um vollendete Entspannung zu genießen: Im asiatisch inspirierten Qiara Spa des Hotels Stadt Hamburg findet man einen willkommenen Hafen der wohligen Wärme und des Müßiggangs. Und so offenbart sich das Geheimnis der historischen Unterkunft mit jedem Tag des Aufenthalts ein wenig mehr: Es ist die Kunst, den Gast in eine vergangen geglaubte Welt zu entführen und ihm das zu schenken, was er längst glaubte, verloren zu haben: die Entschleunigung der guten alten Zeit. Dass Gäste zu Stammgästen und Stammgäste zu Freunden werden, ist daher kaum verwunderlich. Und so planen viele Besucher bereits beim Abschied den nächsten „Tapetenwechsel“ auf Deutschlands schönster Insel ein.
Wellness ist ihre Berufung
Monika Kalmbach gehört als neue Leitung des Qiara Spas zwar erst seit Anfang Mai zum HSH-Team, vereint aber langjährige Erfahrung in der Wellness-Branche mit der Passion, Körper und Seele in Einklang zu bringen. Ihr Geheimtipp für alle Sylt-Urlauber ist das Kampener Wäldchen, das sie als natürlichen Rückzugsort sehr schätzt und regelmäßig gemeinsam mit ihrem Hund aufsucht.
Investition in die Zukunft
Traditionelle Eleganz schafft die Kulisse für eine Auszeit auf Sylt– aber es sind die Menschen, die das Hotel zum Leben erwecken. Ob bei der Ankunft, im Restaurant oder im Spa: Die charmante Gastlichkeit der Belegschaft zeichnet das Stadt Hamburg aus. „Die Qualifikation unserer Mitarbeiter sehen wir als Investition in die Zukunft“, erklärt Direktor Christian Wirsich. So ist es für ihn auch selbstverständlich, dass Praktikanten voll in den Hotelalltag eingebunden sind, um Praxiserfahrung zu sammeln.