Architektur & Immobilien

Und soetwas steht in Gelsenkirchen …

Das Ruhrgebiet kann sich mit seinen Kulturbauten sehen lassen


Zehn Jahre nach der Eröffnung des David-Chipperfield-Baus zeichnet das Museum Folkwang die „Biografien“ von einigen der wichtigsten Kulturbauten des Ruhrgebiets zwischen 1950 und 2020 nach. Dazu zählt auch das Gelsenkirchener Musiktheater, das bei seiner Eröffnung 1959 international Bewunderung auslöste. Die Ausstellung eröffnet damit zugleich einen Einblick in die Bestände des Baukunstarchiv NRW und seine „verborgenen Schätze“, die hier in einer exemplarischen Auswahl für ein allgemeines Publikum zugänglich gemacht werden.

 

Es gehört zu den berühmtesten Baukunstwerken der Nachkriegszeit: das Musiktheater im Revier, kurz mir, entworfen und realisiert von den Architekten um den berühmten Werner Ruhnau. „und so etwas steht in Gelsenkirchen.“ – ja, das Ruhrgebiet hat eine menge Baukunst zu bieten. Dem widmet das Museum Folkwang bis zum Januar eine eigene Ausstellung und zeigt dort berühmte Kulturbauten aus den Städten der Region. Vom mir über die Duisburger Mercatorhalle und das Essener Aalto-Theater bis zum Museum Quadrat in Bottrop reicht das Spektrum.

 

Auch David Chipperfield und das Museum Folkwang selber dürfen natürlich nicht fehlen, wenn „Kulturbauten im Ruhrgebiet nach 1950“ vorgestellt werden. In Kooperation mit dem Baukunstarchiv und der Universität Dortmund zeichnet die Ausstellung bis zum 10. Januar anhand von Wettbewerbsplänen, Modellen, Notizen, Skizzen und Plänen die „Biografien“ von einigen der wichtigsten Kulturbauten des Ruhrgebiets der letzten 70 Jahre nach. Zu sehen sind stadtbildprägende Kulturbauten, die die Kernstädte des Ruhrgebiets von der Hochzeit der Schwerindustrie bis zum Strukturwandel zugleich auch als Zentren einer urbanen Kultur auszeichneten.

Die Schau im Museum Folkwang thematisiert die Architektur und baukünstlerischen Besonderheiten der Kulturbauten. Sie waren zumeist verbunden mit (gesellschafts-)politischen Ambitionen und programmatischen Konzepten; symbolisieren viele dieser Bauten doch das Selbstverständnis einer zunehmend selbstbewussten Stadtgesellschaft. „Und so etwas steht in Gelsenkirchen …“ erzählt diese Geschichten anhand ausgewählter Projekte: In Dortmund sind es das Baukunstarchiv NRW im ehemaligen Museum am Ostwall und das Naturkundemuseum, in Essen das Museum Folkwang, das Aalto-Theater, das Bürgerhaus Oststadt und der Wiederaufbau des Grillo-Theaters, in Gelsenkirchen das Musiktheater im Revier und das Kunstmuseum, in Duisburg die inzwischen abgerissene Mercatorhalle von 1962, in Bottrop das Josef Albers Museum Quadrat. Das Baukunstarchiv NRW bewahrt umfangreiche Bestände zu diesen wegweisenden Bauprojekten des 20. Jahrhunderts, die nun anhand einer exemplarischen Auswahl für ein allgemeines Publikum zugänglich gemacht werden. Gezeigt werden Präsentationstafeln der Architekten, Wettbewerbspläne, originale Skizzen, Modelle, handschriftliche Notizen oder Beispiele für das bauzeitliche Presseecho. Die Ausstellung vermittelt ein breites Spektrum architektonischer Entwurfs- und Präsentationspraxis sowie die Zukunftsorientierung, Innovationskraft und Vielfalt architektonischer Konzepte für Kulturbauten im Ruhrgebiet. Diese Ausstellung wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Essener Allbau GmbH.

Ergänzt wird sie durch eine im November erscheinende Publikation mit dem Titel „Und so etwas steht in Gelsenkirchen.“ Kultur@Stadt_Bauten_NRW.

Der Eintritt in diese Ausstellung ist frei.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr