Business

Heimat der Digitalisierung

OB Thomas Kufen zu Gast bei den Zukunfts-Unternehmern im Essener Norden


Über die Pläne für das Unternehmen und den gerade wachsenden Neubau am Berthold-Beitz-Boulevard machten sich

 

Der Trend geht klar nach oben: 15.000 neue Arbeitsplätze sind in Essen alleine in den vergangenen drei Jahren entstanden. Andre Boschem, Chef der städtischen Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft (EWG) blickt zufrieden auf die Entwicklung. Essen ist auf dem richtigen Weg in die Zukunft mit einer starken Digitalwirtschaft als Treiber der positiven Entwicklung. Alleine in diesem entwicklungsstarken Zweig gab es einen Gutteil der 15.000 neuen Beschäftigungsangebote. Wichtiger Standort dafür ist der Essener Norden, er entwickelt sich zunehmend zur Heimat für diese zukunftsträchtige Branche.

Zu den ganz großen Playern in der Essener Digitalwirtschaft gehört die Firma opta data mit ca. 1.800 Beschäftigten am Essener Standort und mehr als 2.500 Mitarbeitern in der gesamten optadata-Gruppe. 1970 in der Ruhrstadt gegründet, ist das Unternehmen aus der Gesundheitsbranche auch mit seinem rasanten Wachstum immer noch ein Familienbetrieb unter der Leitung von Andreas Fischer und Mark Steinbach. Im Jubiläumsjahr verbinden sie Kontinuität mit Weitblick und der Expertise für die Entwicklung der digitalen Zukunft. Denn der Weg in die digitale Zukunft ist bei opta data in der Unternehmens-Tradition angelegt. Was 1970 mit der Entwicklung der EDV-gestützten Abrechnung begann, hat sich in den 50 Jahren bis heute zu einem multifunktionalen Einsatz für alle Digitalisierungs-Anforderungen in der Gesundheitsbranche weiterentwickelt. Wie das ganz praktisch funktioniert, erfuhr OB Thomas Kufen vor Ort im Kröger-Büropark. „Die Basis unseres heutigen Kerngeschäfts ist die Verordnung des Arztes an den Leistungserbringer in Papier. Bereits seit vielen Jahren treiben wir dazu schon die Digitalisierung in unserem Hause voran“, erläuterte Andreas Fischer. So werden die Verordnungen und Belege vollautomatisch über Scanstraßen digitalisiert, erfasst und anschließend mit speziell entwickelter Software automatisch ausgelesen. „Diese Daten werden dann als Input für die Entwicklung von künstlicher Intelligenz und neuronalen Netzen verwendet, die die Qualität unserer Abrechnungsdienstleistung für unsere Kunden weiter verbessern. In Deutschland gehören wir zu den drei federführenden Anbietern für die Abwicklung aller eKV mit den Kostenträgern“, ergänzt Mark Steinbach. So versteht sich opta data von Essen aus auch als Wegbereiter für das elektronische Rezept.

 

Mark Steinbach (l.) und Andreas Fischer (r.) präsentierten OB Thomas Kufen und EWG-Chef Andre Boschem den Zukunftsweg der optadata-Gruppe. Sie ist führender Anbieter für Abrechnung, Software und Services im Gesundheitswesen und hat mehr als 55.000 Kunden. Dazu zählen Pflegedienste, Heilmittelerbringer, Hilfsmittelanbieter, Taxi- und Mietwagenunternehmen sowie Reha-Einrichtungen.

 

Das Unternehmen ist seinem Gründungssitz eng verbunden und engagiert sich mehrfach in Essen. So ist opta data an der Entwicklung der sogenannten Gesundheitsplattform in Essen beteiligt. Hier geht es um neue Lösungen für den Übergang der Patienten vom Krankenhaus in eine anschließende ambulante Versorgung. Außerdem ist opta data aktiv im Digital Campus Zollverein, der von der EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mitgegründet wurde. „Da die optadata-Gruppe die Digitalisierung aktiv mitgestaltet, unterstützen wir als Gründungsmitglied den Digital Campus Zollverein, der im Schulterschluss mit anderen Playern aus Essen einen ganzheitlichen Mehrwert für die Bürger der Region bieten kann“, unterstreichen die beiden Geschäftsführer.

 

Accenture holt die Kunden nach Zollverein und hat sich bewusst für diesen ganz besonderen Standort entschieden, das zeigten Johannes Greß (l.) und Götz Erhardt (r.) ihren Gästen von der Stadt Essen

 

Tradition trifft Innovation: Auf dem geschichtsträchtigen Gelände von Zollverein, im denkmalgeschützten Schachthaus 2, ist die neue Heimat von Accenture. Hier werden innovative Geschäftsmodelle entwickelt: für Chemie- und Werkstoffproduzenten sowie für Unternehmen aus den Branchen Energie, Umwelt und Mobilität. Die Umgebung vor Ort bietet mit einer Showcase-Arena für Live-Vorführungen beispielhafter Modelle und einer Cyber-Security-Range für sicherheitsrelevante Szenarien den perfekten Rahmen für die Zusammenarbeit mit Kunden, wissen Götz Erhardt und Johannes Greß, die in diesem Industrie X.0 Innovation Center einem Team von rund 20 innovativen Köpfen vorstehen. „Accenture holt die ganze Welt nach Essen“, resümierte OB Thomas Kufen, denn für seine Aufgaben kann das Team auf ein Netzwerk von insgesamt mehr als 500.000 Experten rund um den Globus zurückgreifen.

 

Was genau steckt hinter e.bootis? Das erklärt Dr. Karl Langenstein (l.) dem Essener OB Thomas Kufen und verspricht Kontinuität: Für die Übernahme der Geschäftsführung im Sommer steht sein Sohn Dr. Tim Langenstein bereit, der nun auch schon seit fast 20 Jahren e.bootis mitentwickelt und begleitet hat.

Ein ganz besonderer Stern leuchtet in Essen jetzt an der Nordsternstraße: e.bootis steht hier vor allen Dingen als Name für leistungsstarke Software-Systeme. Dabei ist „epsilon bootis“ im weiten Universum als Doppelstern gleichzeitig auch noch der schönste Himmelskörper im Sternbild Bärenhüter. In der Essener Digitalwirtschaft strahlt das Unternehmen von Dr. Karl Langenstein seit fast 40 Jahren und seit 2019 nun im Gewerbepark FRITZ, dem Standort der ehemaligen Zeche an der Nordsternstraße. „Wir haben das Gelände hier an e.bootis vermittelt, als es nach dem richtigen Platz für einen neuen Firmenstandort suchte“, freut sich Andre Boschem, dass die Kompetenz der Essener Wirtschaftsförderung einmal mehr erfolgreich unter Beweis gestellt werde konnte.

ERP-Software für den Mittelstand der Zukunft – das entwickelt e.bootis seit seiner Firmengründung 1982 auf einem Gelände Am Luftschacht. ERP steht für „Enterprise-Resource-Planning“, bei e.bootis also eine Software, die Ressourcen wie Material, Kapital oder Personal für Unternehmen sinnvoll plant, steuert und verwaltet. „Wir sind in erster Linie ERP-Hersteller und damit ist für uns ‚Handel‘ und Fertigung gemeint, mit Einkauf, Vertrieb oder CRM und das alles App-unterstützt, mit digitaler Einbindung aller Plattformen und Portale. Selbstverständlich haben wir auch ein komplettes Rechnungswesen und Personalwesen. Aber unser Schwerpunkt ist der Handel – gefolgt von Produktion, Fertigung und Logistik“, erläutert Dr. Karl Langenstein die besondere Stärke des Unternehmens. Was so simpel klingt, spielt sich auf einem Weltmarkt ab, wo sich e.bootis von Essen aus bestens behauptet. „Tatsächlich konkurrieren wir mit Anbietern wie SAP“, weiß Dr. Karl Langenstein und kennt die Vorteile, durch die sein eigener Doppelstern gegen die Konkurrenz erfolgreich strahlt. Das ist vor allen Dingen die enge Kundenbeziehung, passend zum Anspruch des symbolischen Namens. „Epsilon bootis ist ein nur schwer aufzulösendes Duo. In ähnlicher Weise sehen wir die Geschäftsbeziehungen zu unseren Kunden“, bekennt sich das Unternehmen zu seiner Philosophie. Von der CRM-App über Onlineshops bis zu Marktplatzanbindungen reicht das Angebot, mit denen e.bootis vor allem beim Mittelstand punkten kann. Viele familiengeführte Unternehmen schätzen die Vorteile wie technologische Unabhängigkeit durch eine individualisierte Standardsoftware, die zukunftssicher ist, weiß der Gründer und freut sich über Kunden von der REWE-Group bis zu Röder, einer Tochter der RAG-Stiftung. Ganz frisch dazu gewonnen der internationale Kälte-Klima Fachgroßhandel Reiss. Für OB Thomas Kufen bei seinem ersten Besuch im Unternehmen eine beeindruckende Bilanz: „In der Essener Digitalisierung sind Unternehmer unterwegs, die für die Sache brennen. Die machen den Ruf der Stadt aus.“

 

Dr. Karl Langensteins (2. v. l.) Herz schlägt nicht nur für den eigenen grünen Rasen, sondern auch für die Schalker Knappen. So fühlt er sich ebenso wie Sohn Dr. Tim Langenstein (l.) mit e.bootis auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Fritz gut aufgehoben, erfuhren Andre Boschem von der EWG und OB Thomas Kufen bei einem Besuch im mittelständisch geprägten neuen Gewerbegebiet. Hier an der Nordsternstraße kann die EWG noch rund 10.000 Quadratmeter gewerbliche Baufläche vermitteln.

 

 

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr