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Handwerk hat goldenen Boden

„Handwerk hat goldenen Boden" – dieses Sprichwort hat bis heute seine Gültigkeit bewahrt. Und echte Handwerkskunst lebt in Essen überall: In angestammten Handwerksbetrieben mit Tradition wie in Zukunftsbranchen, von der Digitalisierung bis zur Energiewende. Was traditionelle Manufakturen und neue Start-up-Betriebe in der Ruhr-Metropole auf die Beine stellen, weiß die EWG – Essener Wirtschaftsförderungs-gesellschaft mbH – um Geschäftsführer Andre Boschem nur zu gut. Ihr Team hat eine spannende Rundreise organisiert, bei der Essens Stadtoberhaupt Thomas Kufen sich davon hautnah ein Bild machen konnte. Der erste Teil der Tour führte dorthin, wo nach alter Überlieferung in der modernen Zeit die schönen Dinge des Lebens entstehen.


Von der Schnittkonstruktion bis zum fertigen Kleidungsstück werden alle Schritte im Atelier Edelmaß ausgeführt, zeigt Inhaberin Arune Elsmann Essens Oberbürgermeister Kufen bei seinem Besuch vor Ort

 

Immer gut behütet sind Damen und Herren gleichermaßen in der Hutmanufaktur von Ulrike Strelow in Rüttenscheid. Das testet der OB gleich selbst.

 

Da darf natürlich feine Mode nicht fehlen. Wer es nicht von der Stange mag, ist bei „Edelmaß“, dem „Atelier de Couture“ an der Moltkestraße bestens aufgehoben. Hier schneidert die Inhaberin und Designerin Arune Elsmann ihren Kundinnen und Kunden die Stücke ganz individuell auf den Leib. So entstehen handgefertigte Einzelstücke für jeden Anlass: Businessmode und Freizeitkleidung, Braut- & Abendgarderobe. Ob Rock, Kleid oder Bluse, klassisches Kostüm und Blazer, Jacke und Mantel – bei Edelmaß werden all diese Wünsche erfüllt. Und wer Rat für den richtigen Auftritt sucht, findet hier eine kompetente Beratung, passend zu Figur und Stil, um die eigenen Vorzüge zu betonen. Besonderer Wert, erklärt Arune Elsmann, wird immer auf die Verwendung von hochwertigen Stoffen, von Wolle über Leinen bis hin zu reiner Seide, gelegt. Highlight ist dazu die große Auswahl an echtem Harris Tweed aus Schottland. Unterstützt wird Arune Elsmann dabei von einer tatkräftigen Auszubildenden, die kurz vor ihrer Abschlussprüfung steht und sich beim Besuch von Oberbürgermeister Thomas Kufen zudem als waschechtes Verkaufstalent bewies.

 

Fasziniert schaut Thomas Kufen in der Goldschmiede der Auszubildenden Amina von der Linden genau auf die Finger

 

Ein Handwerk ebenfalls im Dienste der Schönheit betreibt Ulrike Strelow in Rüttenscheid. Seit über 15 Jahren fertigt die Modistenmeisterin, die einst als Hutmacherin oder noch früher als „Putzmacherin“ bekannt war, mit einem kleinen Team in ihrer Hutmanufaktur Kopfbedeckungen für die Dame und den Herrn und für alle Anlässe. Handgearbeitete Hüte, Mützen, Kappen, Kopfschmuck, Fascinators – eben alles, was den Kopf schmückt, wird in der Hedwigstraße mit viel Herzblut in Handarbeit hergestellt. Neben Aufträgen von Theatern liegt der Fokus auf der besonderen Anfertigung für Privatkunden – und das immer gerne nach den individuellen Wünschen. Die Modelle im Laden, erklärt Ulrike Strelow, dienen vor allem als Beispiele. „Egal, ob Sie etwas Ausgefallenes für Festlichkeiten suchen, etwas Praktisches für den Alltag oder etwas Schönes für die Zeit nach der Chemotherapie – durch unser großes Materiallager an Stoffen, Bändern, Federn oder Blüten können wir eine Vielzahl an Wünschen erfüllen.“ Von all dem konnte sich das Stadtoberhaupt beim Besuch überzeugen und erfuhr bei der Gelegenheit: Auch die Herren müssen hier nicht „unbehütet“ wieder nach Hause gehen: Neben den Damen-Modellen aus der eigenen Manufaktur gibt es bei Ulrike Strelow auch Hüte und Kappen für die Männerwelt, aus der eigenen Werkstatt, aber auch von anderen Herstellern. Bei den schönen Dingen des Lebens darf natürlich Schmuck nicht fehlen – am liebsten ganz individuell angefertigt. Im „Zwei machen Schmuck” am Rüttenscheider Platz setzt die Gold- und Silberschmiedemeisterin Kirstin Jankowski-Frye auf traditionelle Techniken. Dafür wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Seit 18 Jahren gibt es ausgefallenes Design mit Liebe zum Detail genauso wie individuelle Anfertigungen nach Maß. Komplettiert wird das Team von „Zwei machen Schmuck“ seit Sommer 2014 durch Mitgründerin Julia Steinhoff, ebenfalls staatlich geprüfte Schmuckgestalterin sowie Gold- und Silberschmiedemeisterin, und von der Auszubildenden Amina von der Linden. Ihren Anspruch beschreibt die staatlich geprüfte Schmuckgestalterin so: Die Stücke sollen tragbar sein, aber nicht immer den konventionellen Vorstellungen von Schmuck entsprechen. Besonderes Highlight für den Oberbürgermeister: Ringe oder Manschettenknöpfe in Form eines Förderturms. Das zeigt die besondere Verbundenheit zur Stadt und zur Region.

 

Vor Ort lässt sich Essens Stadtoberhaupt zeigen, wie genau Kerzen heute hergestellt werden und wer die Kunden der Manufaktur sind

 

Eine der letzten inhabergeführten Kerzenmanufakturen im Ruhrgebiet hat ihren Sitz in Rüttenscheid. Gegründet 1927 unter dem Namen „Heuschmid Kerzen“ leitet Christian Kaufhold das Familienunternehmen heute in vierter Generation. Das „Wachszieherhandwerk“ wird immer direkt von Generation zu Generation weitergegeben. Firmengründer Adolf Heuschmid vermittelte es an seinen Schwiegersohn, August Kaufhold, der lehrte es seine Söhne Ulrich und Peter, die diese Handwerks-Kunst dem heutigen Inhaber Christian Kaufhold beibrachten. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation und anschließendem Studium an der Fachhochschule für Ökonomie und Management in Essen lernte Christian Kaufhold das Handwerk des Wachsziehers und trat 2003 in den Betrieb Kerzen Heuschmid ein, wo er seit 2006 mit viel Herzblut die Funktion des geschäftsführenden Gesellschafters ausfüllt.

Seit den Tagen von August Heuschmid ist die Manufaktur in der Reginenstraße nicht nur der Tradition, sondern vor allem dem Anspruch verbunden, ihren Kunden ein verlässlicher Partner mit bester Qualität zu sein. Die können sich, verspricht Christian Kaufhold, stets darauf verlassen, dass das Team immer alles daransetzt, um die individuellen Wünsche wahr werden zu lassen. Denn Heuschmid ist nicht nur der bevorzugte Lieferant für Kirchen sowie Gastronomie und Floristik, sondern gewinnt auch durch kompetente Beratung und individuelle Umsetzung kontinuierlich immer mehr Privatkunden, etwa für Kommunion oder Hochzeit, dazu. Dabei ist die Marke „Heuschmid“ synonym mit „Premium-Qualität“ im Markt, erfuhr der Oberbürgermeister bei seinem Besuch vor Ort.

INFO: Im nächsten Magazin begleitet TOP RUHR Thomas Kufen auf seiner Tour zu den Essener Start-ups.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr