Sport & Gesundheit

Essen präsentiert sich international

Delegation zu Gast in Dubai


 

Die Gesundheitswirtschaft ist ein wichtiges Zukunftsfeld: Eine gute Patientenversorgung, Forschung, Lehre und Spezialmedizin einerseits, medizinische Services, ausgezeichnete Zulieferbetriebe und gut ausgebildetes Personal andererseits. Essen hat sich zum Medizin- und Gesundheitsstandort Nr. 1 in der Region entwickelt. Mit 16 Kliniken in vier starken Klinikverbünden und zahlreichen Zulieferbetrieben sowie innovativen Start-ups wird hier Medizin auf Spitzenniveau angeboten. Ein echtes Exportargument. Deshalb hat eine Essener Delegation den Gesundheitsstandort in Dubai vorgestellt. Die Delegation besuchte außerdem die von der Messe Essen gemeinsam mit ihrem Partner Planetfair Dubai LLC jährlich veranstaltete International Plants Expo Middle East (IPM DUBAI) – die einzige internationale Plattform für die grüne Industrie in der gesamten Golfregion.

 

Oberbürgermeister Thomas Kufen und der CEO der Deutschen Arzt AG, Jochen Roeser, im Gespräch mit Dr. Amer Ahmad Sharif, dem Chef der Dubai Healthcare City Authority und zugleich Vizekanzler der Mohammed Bin Rashid University of Medicine and Health Sciences

Essen ist ein Top-Standort der Gesundheitswirtschaft. Mit mehr als 46000 Beschäftigten, 6000 Krankenhausbetten, 750000 Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland und mehr als 1300 Ärztinnen und Ärzten und innovativen Startups aus der Medizin ist Essen das Zentrum der Gesundheitswirtschaft im Ruhrgebiet. In den insgesamt 16 Kliniken und Spezialzentren wird internationale Spitzenmedizin angewendet. Mit dem Universitätsklinikum Essen werden Forschung und Lehre praktiziert und ständig weiterentwickelt. Die Medizin am Standort Essen arbeitet sektorenübergreifend, um gemeinsam auf den Gesundheitsstandort einzuzahlen. Gute Beispiele hierfür sind der Herzinfarktoder Schlaganfallverbund Essen (Stroke Unit). Bei beiden spezialmedizinischen Einheiten wird nach modernsten Erkenntnissen therapiert und eine enge Kooperation mit unterschiedlichen Kliniken gepflegt. Ein optimaler interdisziplinärer Austausch für eine möglichst individuelle Versorgung der Patientinnen und Patienten stehen hier im Vordergrund.

 

Engagierter Gedankenaustausch in großer Runde. Der Film ,Essen.Gesund.Vernetzt.‘ beeindruckt die Gesprächspartner aus Dubai

„Nicht nur die Versorgungszahlen unserer Kliniken und Krankenhäuser zeigen, dass wir Platz 1 in der Region und Platz 2 in Nordrhein-Westfalen einnehmen“, so der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen, „die Vernetzung der Akteure unter einem starken Dach mit dem Verein ,Essen. Gesund.Vernetzt.‘ ist das, was unseren Gesundheitsstandort ausmacht.“ Ob künstliche Intelligenz, Smart Hospital oder personalisierte Medizin, die Zukunftsthemen der Gesundheitswirtschaft spielen in Essen schon heute eine wichtige Rolle. Das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen bietet eine echte Alternative zur konventionellen Bestrahlung bei Tumorbehandlungen. Die Protonentherapie ist eine moderne und präzise Form der Strahlentherapie zur Behandlung von Krebserkrankungen. Bislang wurden bereits mehr als 150000 Menschen weltweit mit Protonen behandelt, davon allein 42000 in Essen. Besonders Kinder werden immer häufiger dieser Therapieform unterzogen, deshalb ist das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen das größte europäische Zentrum für pädiatrische Onkologie. Gerade im Bereich Onkologie setzt der Gesundheitsstandort Essen auf weitere neue Konzepte. Mit der Verbindung aus Schulmedizin und Naturheilkunde wird die sogenannte integrative Onkologie mit dem Besten aus zwei Welten vorangetrieben. Ein weiterer Schwerpunkt: die Altersmedizin. Die Klinikverbünde Contilia Gruppe, das Alfried Krupp Krankenhaus, die Kliniken Essen-Mitte und die Universitätsmedizin sowie die medizinischen Dienstleister haben alles auf die Lebensumstände älterer Patienten eingestellt. Damit bietet Essen ein leistungsfähiges Netzwerk im Sinne der Patienten.

 

Eine Kurzvorlesung vom Vizekanzler der Universität, zeigt der Essener Delegation den hohen Stand und die Vielfalt der Medizin in der Golfregion

 

Peter Renzel, Prof. Dr. Thomas Budde, Dr. Dirk Albrecht, Jochen Roeser und Thomas Kufen lassen sich von Dr. Amer Sharif über die medizinische Ausbildung in Dubai unterrichten

„Die Stadt Essen verfügt als Gesundheitsstandort über ein großes wirtschafliches Potenzial“, sagt Andre Boschem, Geschäftsführer der EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft. „Die Förderung der Gesundheitswirtschaft gehört deshalb auch auf internationaler Ebene zu unseren zentralen Anliegen.“ Aus diesem Grund haben Vertreter aus Medizin, Wirtschaft und Politik der Ruhrgebietsmetropole die Dubai Healthcare City (DHCC) besucht. Die DHCC ist eine bedeutende Freihandelszone, die sich an Unternehmen der Gesundheits- und Pharmaindustrie richtet – mit Medizinzentren und mehr als 4000 Spezialisten. Neben Oberbürgermeister Thomas Kufen, EWG-Geschäftsführer Andre Boschem und Sozialdezernent Peter Renzel nahmen Prof. Dr. Thomas Budde (Klinikdirektor Alfried Krupp Krankenhaus und Vorsitzender von ‚Essen.Gesund.Vernetzt.‘), Dr. Dirk Albrecht (Geschäftsführer Contilia Gruppe), Mona Abouras (Contilia Gruppe) und Jochen Roeser (CEO Deutsche Arzt AG) an der Delegationsreise teil. Ziel der Gespräche in Dubai war es, Essen auch länderübergreifend zu fördern und die Innovationskraft des Standortes zu präsentieren. „Ich freue mich, dass wir auch von Klinikseite sehr gut in Dubai vertreten waren. Durch diese Kombination aus Politik und hochrangigen Vertretern der Essener Gesundheitswirtschaft konnten wir optimal in die Gespräche einsteigen“, sagt Andre Boschem. So bestand in der Dubai Healthcare City reges Interesse am konstruktiven Austausch mit der Stadt Essen. Dr. Ramadan AlBlooshi, CEO Dubai Healthcare City, betont: „Wir fühlen uns geehrt, Oberbürgermeister Kufen und seine Delegation zu empfangen. Für beide Seiten hat die Entwicklung und Stärkung der Zusammenarbeit als Schlüsselakteure des globalen Gesundheitswesens langfristige Vorteile.” Dr. AlBlooshi nahm sich viel Zeit und führte die Essener Vertreter durch die neugestaltete Dubai Healthcare City. Hier erhielten sie Einblicke in Bereiche mit modernster Medizintechnik, die sie als erste internationale Delegation besichtigen durften. „Dubai hat großes Interesse an der Zusammenarbeit mit dem Medizin- und Gesundheitsstandort Essen gezeigt“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. „Um zukünftig nicht nur mehr Menschen aus der Golfregion mit Spitzenmedizin in Essen zu versorgen, sondern darüber hinaus unsere Netzwerke zu erweitern, arbeiten wir nun gemeinsam an einem tragfähigen Konzept.“ Für die Contilia Gruppe ist die Behandlung von Patienten aus der Golf-Region in Essen schon seit vielen Jahren gelebte Praxis.

 

Die Essener Gesundheitsdelegation vor der Mohammed Bin Rashid University

Und so konnten Dr. Dirk Albrecht und Mona Abouras in Dubai auf bereits bestehende Erfahrungen und Kontakte aufsetzen. Eine Zusammenarbeit mit Unternehmen in der Dubai Healthcare City, Kooperationen im Bereich der Aus- und Fortbildung sowie ein konstruktiver Austausch mit der Stadt Essen sollen jetzt konsequent weiterverfolgt werden.

Gemeinsame Eröffnung der IPM DUBAI, der International Plants Expo Middle East durch Dawood Abdulrahman AlHajiri und Thomas Kufen

Ein erstes Beispiel dafür, wie sich dies in Zukunft gestalten könnte, liefert Jochen Roeser. Der CEO der Deutschen Arzt AG sagt: „Durch die Nutzung der Möglichkeiten, die uns die Digitalisierung heute bietet, können Ärzte und Gesundheitsspezialisten aus Deutschland über die Videosprechstunde medizinische Beratungsleistungen erbringen und so ihre Kompetenzen förmlich exportieren. Der Patient muss dafür nicht zwingend in die Klinik nach Deutschland kommen, der Patient und Kunde kann diese Leistungen nutzen, egal wo er sich gerade befindet, zum Beispiel in Dubai.“ Auf die Frage, warum hierzu nicht bereits in der Vergangenheit onlinebasierte Dienste wie Skype oder Facetime genutzt wurden, antwortet Jochen Roeser: „Das ist eine Frage des Datenschutzes, gesicherter Verbindungen und der Möglichkeit, zeitgleich Patientendaten über eine in die Videosprechstunde integrierte elektronische Gesundheitsakte entsprechend gesichert mitübertragen zu können.“ Eine solche Lösung die auch nach den Anforderungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zertifiziert ist, führt die Deutsche Arzt AG gerade in Kooperation mit dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie in orthopädische Arztpraxen ein. „Zudem befähigt diese Technologie zum Aufbau völlig neuer Servicestrukturen für ausländische Patienten, die aufgrund eines medizinischen Eingriffs eine der Essener Gesundheitseinrichtungen aufsuchen.

 

Die Delegation auf dem Weg zur Eröffnung der IPM Dubai, angeführt von den beiden Oberbürgermeistern in der Mitte, Dawood Abdurahman AlHajiri und Thomas Kufen. Neben Thomas Kufen, Messechef Oliver P. Kuhrt, der mit seinem Team die Organisation der Delegationsreise maßgeblich unterstützt hat. Im Hintergrund EWG-Geschäftsführer Andre Boschem, Sozialdezernent Peter Renzel, Prof. Dr. Thomas Budde und Jochen Roeser.

 

Die Arzt-/Patientenkommunikation per Videosprechstunde ermöglicht eine deutlich bessere und vertrauensvollere Vorbereitung einer Operation, auch wenn der Patient noch in Dubai ist. Eine intensive persönliche Nachbetreuung durch den Arzt aus Essen – auch dann, wenn der Patient bereits wieder in der Golfregion angekommen ist, wird darüber hinaus zu einem völlig neuen Gesundheitserlebnis“, so Jochen Roeser.

Thomas Kufen informiert seinen Bürgermeisterkollegen Dawood Abdulrahman AlHajiri über die Stadt Essen – den „HIDDEN CHAMPION“ unter den deutschen Großstädten. Die Vielfalt der traditionsreichen Rurhgebietsstadt mit seinen DAX-Konzernen, dem starken Mittelstand und dem hohen Niveau der Gesundheitsversorgung, vor allen Dingen aber sein Bericht über die Essener Bürgerinnen und Bürger, die sich dem Strukturwandel offensiv gestellt haben, beeindruckt die hochrangige Persönlichkeit aus Dubai.

,Essen.Gesund.Vernetzt.‘: Ein Film für das Standortmarketing
Um den Gesundheitsstandort Essen in seiner gesamten Bandbreite in der Dubai Healthcare City zu präsentieren, entwickelte die Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft den Film ,Essen.Gesund.Vernetzt.‘ Das rund siebenminütige Video, das es in deutscher und englischer Version gibt, beschreibt die Essener Gesundheitswirtschaft in all ihren Facetten mit ihren verschiedenen Akteuren. Es entstand in enger inhaltlicher Abstimmung mit den vier Essener Klinikverbünden Contilia Gruppe, Universitätsmedizin Essen, Alfried Krupp Krankenhaus und Kliniken Essen-Mitte. Der Film ist darüber hinaus als Instrument für das Standortmarketing geeignet, denn er demonstriert die Innovationskraft der Stadt Essen, um Fachkräfte bundesweit und international anzusprechen. Unter www.ewg.de steht der Film zur Ansicht bereit.

 

Die Aussteller freuen sich über den hohen Besuch aus Dubai und Essen und präsentieren interessante Neuheiten

Zusammenarbeit mit der Messe Essen und Unternehmensbesuche
Zusätzlich baut die Delegation auf die Zusammenarbeit mit der Messe Essen auf internationaler Ebene und besuchte nicht nur Essener Unternehmen vor Ort in Dubai, sondern auch gleich drei wichtige Veranstaltungen. Bereits seit 2006 veranstaltet die Messe gemeinsam mit ihrem Partner Planetfair Dubai LLC jährlich die IPM DUBAI, International Plants Expo Middle East. Als einzige internationale Plattform für die grüne Industrie in der Golfregion konzentriert sie sich auf den speziellen Bedarf der Einkäufer aus dieser Region: Pflanzen, Gartenbautechnik, Floristik, Verkaufsförderung, Pflanzenpflege und Logistik. Die parallel stattfindende Veranstaltung WOP DUBAI – World of Perishables ist die einzige Fachmesse im Mittleren Osten, die sich auf Fresh Produce spezialisiert hat. Die Essener Delegation unter Führung von Oberbürgermeister Thomas Kufen traf im Rahmen der IPM DUBAI einen ranghohen Vertreter der Verwaltung von Dubai. Dawood Abdulrahman AlHajiri, Director General of the Dubai Municipality, nahm sich Zeit für einen kompletten gemeinsamen Messerundgang, der mit hohem Medieninteresse und einigem Fotografengerangel verbunden war. Anschließend führte er Gespräche im kleinen Kreis mit dem Essener Oberbürgermeister sowie Messechef Oliver P. Kuhrt und EWG-Geschäftsführer Andre Boschem. Insgesamt konnten Messe Essen und Wirtschaftsförderung ihre Zusammenarbeit auf internationaler Ebene im Rahmen der Dubai-Reise weiter intensivieren. Gemeinsames Ziel ist, den Standort bei potenziellen Ausstellern und Messebesucherinnen und -besuchern noch stärker „auf die Landkarte zu bringen“. „Zusammen werden die Messe Essen und die Essener Wirtschaftsförderung zukünftig noch mehr für den Standort erreichen“, sagt Oliver P. Kuhrt. „In Dubai konnten wir diese Synergien bereits gut nutzen.

 

Erfolgreiche Eröffnung der Messe IPM DUBAI, der einzigen internationalen Plattform für die grüne Industrie in der Golfregion

 

Messechef Oliver P. Kuhrt geleitet die beiden Bürgermeister Dawood Abdul Rahman Abdullah Al Hajri und Thomas Kufen über die Stände der International Plants Expo Middle East

Bei der Dubai Healthcare City sowie den Messen WOP DUBAI, International Perishables Expo Middle East, und IPM DUBAI, Internationale Pflanzenmesse Middle East, unterstützen wir uns gegenseitig bei der Vorbereitung und vor Ort. Die Förderung der Gesundheitswirtschaft und unsere Messetätigkeiten ließen sich in Dubai hervorragend kombinieren.“ Oberbürgermeister Thomas Kufen und EWG-Geschäftsführer Andre Boschem informierten sich zusätzlich bei Essener Unternehmen über die besonderen wirtschaftlichen Gegebenheiten und Chancen in Dubai. So wurden die Vertretungen von innogy, ista International und Evonik Industries besucht. Diese Unternehmen sind von Dubai aus in der Golfregion und teilweise darüber hinaus aktiv. Pierre Samaties ist Managing Partner und CEO von innogy International Middle East und empfing die Besucher aus der Stadt „seiner“ Konzernzentrale. Seit 2014 ist er in Dubai für innogy tätig und sagt: „Der Besuch des Essener Oberbürgermeisters Thomas Kufen und Andre Boschem von der EWG zeigt, dass die Internationalisierung von Essener Unternehmen eine hohe Priorität hat. Wir hatten sehr gute Gespräche über unsere Consulting- und Venture-Aktivitäten in der Region. Die Zusammenarbeit mit der EWG ist wichtig für uns: Wir sind immer offen für innovative Start-ups aus Essen, die uns bei der Smart Living Transformation in Middle East unterstützen können.“ Dies nimmt Andre Boschem gerne auf und fasst zusammen: „Wollen Städte im internationalen Wettbewerb bestehen, müssen sie über ihre Landesgrenzen hinaus als innovativ und lebenswert wahrgenommen werden. Aus genau diesem Grund ist die Internationalisierung bei der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft einer der strategischen Schwerpunkte. Hinsichtlich Gesundheitswirtschaft und Aktivitäten der Messe Essen konnten wir in Dubai hervorragend zeigen, wie zukunftsweisend die Stadt ist. Das ist uns durch ein starkes Zusammenspiel aller Essener Beteiligten gelungen.“

 

Auch Dubai beeindruckt durch schnelles Wachstum. Zumindest in Punkto Skyline ist Dubai der Essener Metropole klar überlegen.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr