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an/ein/aus sichten von Dennis Ihle


Gute Laune garantiert: Im Hotel Zoo am Ku’Damm gibt es viel zu entdecken und zu erleben. Zum Beispiel hier oben auf dem Dach in der Rooftop Bar

Berlin – (m)ein Traum. Nicht unbedingt, um dort zu leben, aber es ist toll, dort regelmäßig echtes Hauptstadtflair zu erleben. Eigentlich sogar zu genießen. Seit 12 Jahren kann ich mir diesen Wunsch immer wieder erfüllen, und ich habe ebenso immer wieder viel zu entdecken, kann mich über den Besuch meiner Lieblingsplätze freuen und einfach die berühmte „Berliner Luft“ schnuppern – die Luft einer echten Metropole.

 

Dennis Ihle ist Geschäftsführer des Metropol-Verlags Ruhr in Oberhausen und ganz am Puls der Zeit. Er erzählt in TOP RUHR Spannendes aus seiner Sicht.

 

Berlin mit seiner wechselvollen Geschichte, als Regierungssitz und Touristen-Magnet hat aber noch einmal eine ganz eigene Atmosphäre. Die spürt man seit einiger Zeit übrigens wieder vermehrt am altehrwürdigen Ku’Damm, der ja eigentlich mit vollem Namen Kurfürstendamm heißt. Und so antiquiert wie der Name galt nach dem Fall der Mauer eine Zeit lang auch der „alte Westen“. Da strömten alle Menschen in die Neue Berliner Mitte, dort in der Nähe des Fernsehturms, des „Alex“, spielte die Musik. Aber so langsam, das merkt man jetzt schon ganz deutlich, hat sich ein Teil der angesagten hippen Szene wieder verlagert. Vielleicht, weil die andere Seite inzwischen einfach viel zu viel von Touristen überschwemmt wurde. Wie dem auch sei: Im Westen lohnt es sich längst wieder, auf Tour zu gehen, hier ist es besonders für junge Menschen echt cool. Du siehst da auch wirklich lässiges urbanes Publikum, chic, modern, stylisch und dabei auch noch leger und ungezwungen. Einfach zum Wohlfühlen. Ganz persönlich führt mich mein erster Gang immer ins berühmte KaDeWe, das Kaufhaus des Westens. Das ist noch ein echtes Kaufhaus, wo es wirklich alles gibt, auch die angesagten Labels. Besonders gut ist dort die Parfümerie und natürlich in der 6. Etage die Feinkost-Abteilung. Von Austern über Hummersalat bis zu kleinen perfekten Törtchen gibt es dort echt alles.

Ein wenig abseits vom bekannten Trubel gibt es auch wunderschöne Ecken im westlichen Teil der Stadt. Zum Beispiel in Schöneberg den Viktoria-Luise-Platz, der wurde noch echt vom Kaiser gebaut. Damals war es einer der modernsten Plätze seiner Zeit mit einer der ersten U-Bahnstationen überhaupt. Das ist irgendwie eine eigene kleine Welt, ein kleiner kuscheliger Kiez mit Springbrunnen. Dabei liegt dieses schöne und irgendwie konservative Wohnviertel des alten Westens ganz nah am Ku’Damm und ist für mich einen Spaziergang wirklich wert. Und da kann man in den Restaurants auch durchaus mal auf Promis außerhalb des Trubels treffen.

Wenn es gerade um Restaurants geht: Ich esse sehr gerne im GRACE Restaurant im Hotel Zoo, das mit seiner Lage dem Namen echt gerecht wird: Adresse Ku’Damm 25. Wie so viele Locations in Berlin hat es eine absolut spannende Geschichte, unter anderem als gefragtes Promi-Quartier bei den Filmfestspielen. Zu Beginn der 2000er-Jahre war es irgendwann völlig heruntergekommen, bis der tolle Altbau 2013/14 wieder zu völlig neuem Glanz erweckt wurde. Jetzt ist es ein Boutique-Hotel. Das GRACE Restaurant finde ich super, unten gibt es außerdem eine dazugehörende gute Bar. Das ganz Besondere aber ist die Rooftop Bar, da lässt sich echt wunderbar ein ganzer Abend verbringen. Das Ganze strahlt ungezwungene Lockerheit aus. Das Haus will sich auch gar nicht ins klassische Sterne-Ranking eingruppieren lassen, der Charme des Hauses spricht auch so für sich. Finde übrigens nicht nur ich: 2015 war das Haus Hotel-Immobilie des Jahres.

 

Berlin mit dem Brandenburger Tor bietet immer wieder tolle Begegnungen

 

Und man findet noch so viel mehr irre Immobilien, zum Beispiel das Bikini-Haus, direkt an der Gedächtniskirche. Das heißt wirklich so und zeigt auch die Wandlung des Ku’Damms zur erneuten In-Seite der Stadt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Haus von den Amerikanern als Produktionsstätte errichtet. Nach und nach geriet es aber wohl etwas in Vergessenheit, schade in der prominenten Lage. Nun wurde es umgebaut und zum Teil in einen Konzeptstore umgemodelt. Das ist nicht nur ein neues Schmuckstück, hier gibt es auch immer ganz viel zu entdecken. Denn neben vielen stationären Angeboten mit etablierten Geschäften sind in diesem Bikini-Haus auch viele kleine örtliche Designer untergebracht. So ist das Flair absolut jung und neu und modern. Das hat wirklich den ganzen Bereich hinter der Gedächtniskirche aufgewertet. Dazu passt das nebenan entstandene Bikini-Hotel, ein Design-Hotel, auch mit einer Rooftop Bar mit dem Namen Monkey. Von dort hat man den direkten Blick in den Berliner Zoo, eine tolle Location für eine Pause nach Weltstadt- und Shopping-Trubel. Und selbst wenn die Sonne mal nicht scheint, was in Deutschland ja durchaus mal vorkommt, gibt es auch innen viele gemütliche Plätze. Aus dem Westteil raus Richtung Mitte ist absolut abgefahren und ungewöhnlich die Bar Tausend. Eigentlich haben wir sie durch Zufall entdeckt, auf der Suche nach etwas Neuem durch den Tipp eines Taxi-Fahrers. Das ist die Bar Tausend, direkt unter den S-Bahn-Bögen, direkt am Wasser. Da kommst du gar nicht so einfach rein. Man muss an eine unscheinbare Tür klopfen und geduldig warten, bis dann jemand aufmacht und du praktisch gnädig eingelassen wirst. Dann aber entdeckt man eine wirklich coole Location, da kann man essen, später füllt sich die Bar. Da gibt es dann gute Cocktails, Musik und Tanz. Wirklich ein unerwartetes Highlight, was sich da hinter der kleinen Tür auftut.

 

Das GRACE Restaurant im Hotel Zoo hat echt einen ganz eigenen Charme

 

Das Hotel Adlon ist auch im Inneren sehenswert

Apropos Highlight: Das ist definitiv auch die Mall of Berlin LP 12, direkt gegenüber vom Bundesratsgebäude. Alles ist neu und riesig, dabei aber toll gestaltet und auch von innen wirklich schön. Immer mal wieder darf auch in meinem Programm die klassische Touri-Meile nicht fehlen, die muss man einfach ab und zu ablaufen. Start am Potsdamer Platz, durch das Regierungs-Viertel und anschließend zum Brandenburger Tor. Da kann man dann im Adlon Kaffeetrinken und das bunte Leben betrachten. Die alte Prachtstraße Unter den Linden ist jetzt ja auch wieder gefühlt so prunkvoll wie einst in der Kaiserzeit, und man sollte bis zum Berliner Dom laufen und sich den Baufortschritt des neuen Berliner Stadtschlosses ansehen. Es ist erstaunlich was dort entsteht, und dies auch durch Spendengelder.

Wie auch immer: Die Stadt ist für mich immer eine Reise wert und hat mehrmals im Jahr einen festen Platz in meinem Kalender.

 

Modern und chic: Die Monkey-Bar im Bikini-Haus

 

Schon ungewöhnlich: Anstehen, bis der Türsteher kommt…  …und Zutritt zur Bar Tausend gewährt. Der Besuch lohnt sich.

 

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr