Architektur & Immobilien

85 Jahre Bäderkultur

KRIEGER Architekten | Ingenieure zählt zu den bedeutendsten Architekturbüros für Freizeitbäder und Sportstätten in Deutschland. In diesem Jahr feiert es sein 85-jähriges Bestehen, ein wunderbarer Beleg für Kontinuität, Qualität und Innovation. Wer will, kann hier an Rhein und Ruhr zahlreiche Orte besuchen, um sich von der Gestaltungsqualität des Familienunternehmens aus Velbert zu überzeugen.


Das alte Wananas in Herne wurde geschlossen und an neuer Stelle komplett neu gebaut

 

Michael Krieger führt die KRIEGER Gruppe bereits in dritter Generation

 

 

Jubiläumsbuch mit Geschichten von Mitarbeitern, Weggefährten und Badegästen

 

Dr. Friedhelm Krieger prägte die Ausrichtung des Büros über 50 Jahre

Dr. Friedhelm Krieger ist Architekt und Unternehmer. Wer heute mit dem 96-Jährigen spricht, kann immer noch die Begeisterung sehen, mit der er die Badelandschaft in Deutschland prägte. Dabei beschränkte er sich nicht nur auf das Planen kommunaler Bäder. Mit der Deutschen Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft DSBG gründete er auch eine der erfolgreichsten Betreibergesellschaften für Bäder und Sportstätten. Oft ging es ihm um Standardisierung. So erfand er früh einen Rechenschieber, mit dem man die Raumplanung eines kommunalen Bades auf Basis von Standortdaten „berechnen“ konnte. Er entwickelte 2,50 m breite Fertigbauteile für Schwimmbecken – vollständig gefliest – genau in der Breite der Schwimmbahnen.

Karl Krieger gründete das Büro 1933. Eine Zeit, in der Erbautes selten Bestand hatte

Als er in den 60er-Jahren das private Schwimmbad des damaligen Bundespräsidenten Lübke baute, kam die Frage auf, wie wohl die Wassertiefe im Nichtschwimmerbereich sein solle. Er empfahl die Kinnhöhe der Dame des Hauses als optimales Maß. Die Kinnhöhe von Wilhelmine Lübke wurde zur Norm. Heute weiß jedes Kind, dass es ab 1,35 m ernst wird. Die Innovationskraft seines Vaters war für Michael Krieger immer der Maßstab. Als Schüler von Prof. Dr. Wolfgang Döring griff Michael viele dieser Ideen auf und professionalisierte sie. Gemeinsam mit Thomas Kalman, Jochen Batz und Se-bastian Neuhaus und einem Team von mehr als 50 Mitarbeitern ist er inzwischen verantwortlich für die Planung von über 250 kommunalen Sport- und Freizeitbädern.

 

Das Westfalenbad in Hagen hat für jeden etwas: einen riesigen Schwimmerbereich, jede Menge Erlebnisspaß außen und innen und sein reichhaltiges Sauna- und Wellnessangebot

 

Im Nordbad Neuss kann das Cabrio-Dach über dem Schwimmbecken komplett geöffnet werden

 

Duisburg-Wedau mit 50-Meter-Becken. Immer mehr Kommunen wollen die langen Bahnen.

 

Das alter Hallenbad in Velbert aus den 60er Jahren steht heute leider nicht mehr.

 

 

Mit der typischen Pylon-Konstruktion ist das Velberter Parkbad gut wiederzuerkennen

Bäder aus dem Hause KRIEGER gibt es überall. Das erste Hallenbad entstand 1958 in Velbert. Ende der 90er wurde das anliegende Freibad um ein 25-Meter-Becken und ein Lehrschwimmbecken ergänzt und von Michael Krieger mit einer Pylon-Konstruktion überdacht. Die Betreiber sind nach wie vor hochzufrieden, die Besucherzahlen stimmen. Das ist auch in vielen anderen Städten mit KRIEGER-Bädern der Fall. Das Büro plant und baut jedes Jahr im Schnitt fünf Sport- und Freizeitstätten deutschlandweit. Kein Wunder also, dass sich die Architekten mit der Materie auskennen. Schwimmbäder sind so etwas wie die kommunalen Top-Investitionen, die vor der Politik und ihren Gremien, den Bürgern und der Presse bestehen müssen. Da braucht man die enorme Erfahrung, die Michael Krieger und sein Team mitbringen. In Richtung Osten kommt man nach Hagen.

Die Wellness-Landschaft in Oer-Erkenschwick wird auch nach 15 Jahren sehr gut besucht

Das Westfalenbad wurde von Thomas Kalman entworfen und besticht durch seine moderne Formensprache und dem Raumprogramm für Familien, Sportler und Wellness-Liebhaber. Die großzügige Sauna- und Spalandschaft ist nur eines der Highlights. Das Erlebnisbecken ist mit einem Cabrio-Dach auch an kälteren Sonnentagen unter freiem Himmel zu genießen. Auch das 50-Meter-Becken ist für Sportler ein echter Magnet. Weiter im Norden liegt das Maritimo in Oer-Erkenschwick, das sich seit Jahren in der Saunaszene etabliert hat. In Herne steht das neue Wananas. 2017 eröffnet, erfreut es sich großer Beliebtheit. Sebastian Neuhaus ist der Architekt, er leitet inzwischen die Niederlassung in Koblenz. Dort arbeitet ein junges Team mit weiteren 12 Mitarbeitern. Weiter nach Essen kann man im Gruga-Park japanische Badekultur erleben und in Duisburg-Wedau im Schwimmzentrum Hochleistungssport beobachten.

Das Verwaltungsgebäude des Laminat-Depots

Die Wasserballer vom ASC Duisburg trainieren dort täglich. Die Stadtwerke Neuss haben ihre Bäderlandschaft mit einem umfassenden Bäderkonzept neu zusammengestellt. Im Wellneuss sauniert man und das Nord- und das Südbad der Stadt bedienen bevölkerungsgerecht die Bedarfe nach Erlebnisbaden und Schwimmsport. In Dinslaken wird gerade das DINAMARE aus der Planungsfeder von Jochen Batz erweitert, in Kamp-Lintfort gab es vor sieben Jahren eine Neuausrichtung, und Solingen wird Anfang 2019 als 250. KRIEGER-Bad eröffnet. Das Schwimmsportzentrum Wuppertal werden die Vereinssportler der Region nur zu gut kennen.

 

Die Teams in Velbert und in Koblenz wachsen weiter. Das ist kein Zufall. Als Arbeitgeber achtet der Generalplaner KRIEGER darauf, Rahmenbedingungen zu schaffen, die attraktiv für die besten Köpfe sind und sich oft von anderen Architekturbüros wohltuend unterscheiden.

 

Eine neues Ärztezentrum in Velbert: MEDICUM Velbert

Zu der KRIEGER Gruppe zählen auch die Betreibergesellschaft (DSBG) in Herne und die DTF-Ingenieure, Fachplaner für Gebäudetechnik. Niederlassungen in Koblenz und Düsseldorf stehen für das Wachstum des Verbundes. Verantwortliche in den vielen Kommunen, die derzeit Sport- und Freizeitbäder modernisieren oder neu planen, kennen KRIEGER. Rund um Velbert ist KRIEGER außerdem im Segment der Geschäftsimmobilien aktiv. Da ist zum Beispiel das Hauptgebäude der Sparkasse. Zahlreiche Industriebauten wurden für die regionale Wirtschaft gebaut. Im letzten Jahr wurde der Schlüssel für das Verwaltungsgebäude des erfolgreichen Laminat-Produzenten Lamit-Depot übergeben. Aktuell entsteht das neue Hospiz und rund um die Blumenstraße gibt es den „Platz am MEDICUM“ zu entdecken. Früher war dieser Platz ein komischer Ort. Einer, durch den man durchging, bloß nicht stehen bleiben. Wer in Richtung Innenstadt wollte, ging schneller, verweilen wollte man hier nicht. Das hat sich völlig geändert. Das italienische Bistro Da Omero am Platz ist klein, aber sehr fein. Wer einmal sitzt, überlegt sich gut, ob er noch einmal die paar Schritte zum Shoppen aufbricht. Darüber hinaus gibt es viele Gäste, die dort auf ihren Besuch beim Arzt warten.

In Planung: Das Hospiz in Velbert mit der nötigen Intimität für Betroffene

Mit den neuen Gebäuden rund um den Platz wurde ein neues Gesundheitszentrum entwickelt. Insgesamt sind es vier MEDICUM-Häuser. „Uns als Planer aller Objekte war es wichtig, eine neue architektonische Qualität im Stadtbild zu definieren“, erzählt Michael Krieger später bei einem Glas Wein, den der Inhaber Matteo gerade empfohlen hatte. „Wir freuen uns, wenn wir dazu beitragen können, Velbert weiter zu gestalten und lebenswerter zu machen. Velbert braucht eine Perspektive. Die Lage ist gut und dennoch, in Sachen Attraktivität können wir ruhig noch ein Schippchen drauflegen. Wenn gebaut wird, ist das für einen Standort ja ein gutes Zeichen.“„Ort verstehen, besondere Orte gestalten“, das ist das Prinzip, mit dem das Team um Michael Krieger an Planungsaufgaben herangeht. „Dass dies bei sehr vielen Projekten gelingt, ist eigentlich die schönste Belohnung“, sagt Michael Krieger. „85 Jahre ist eine tolle Zahl, ein Jubiläum, das wir gerne feiern. Wir haben noch viel vor. Es ist gut zu wissen, dass wir das mit einem tollen Team gemeinsam angehen können.“

 

 

 

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr