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EINE FAMILIE, EINE FIRMA, DIE LUEGS

SEIT 150 JAHREN SCHREIBT DAS UNTERNEHMEN LUEG GESCHICHTE IM REVIER. IN BOCHUM ALS KUTSCHENBAUER GESTARTET, STEHT DER NAME INZWISCHEN FÜR EINE KETTE AN AUTOHÄUSERN WEIT ÜBER DAS RUHRGEBIET HINAUS. ZUMEIST IM ZEICHEN DES STERNS. UND ALL DIESE HÄUSER GEDEIHEN IMMER NOCH UNTER DEM STERN DER FAMILIE LUEG. DEREN SPRACHROHR SIND NACH DEN STARKEN FRAUEN DER FRÜHEN FIRMENGESCHICHTE FÜR DIE HEUTIGEN GENERATIONEN NUN DIE MÄNNER. MIT ZWEI VON IHNEN HABEN WIR UNS UNTERHALTEN – BEI EINEM STÜCK GEBURTSTAGSKUCHEN. WÄHREND DER KUCHEN IMMER WENIGER WURDE, WURDE EINES IMMER MEHR: DIE EINBLICKE IN DAS LEBEN DER FAMILIE LUEG.


 

Kein Geburtstag ohne Kuchen – hier zum 150. von Lueg

 

 

 

 

In der Gesellschafterfamilie nimmt Jochen Schily neben Christian Mahnert-Lueg einen besonderen Platz ein und trägt zur Mitgestaltung des Unternehmens bei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gesellschafterin, Ehefrau, Mutter: Heidi Schily glänzt in jeder Funktion

 

 

 

 

 

 

 

 

Christian Mahnert-Lueg gibt seit 2008 mit seinem Platz im Aufsichtsrat der Familie eine Stimme.

 

 

 

 

 

„Wären wir keine Familie, wären wir ein großer Freundeskreis“

so Christian Mahnert-Lueg. Die komplette Familie trifft sich einmal im Jahr für ein ganzes Wochenende. Im vergangenen Jahr verbrachte sie die gemeinsame Zeit im niederländischen Nordwijk.

 

 

 

 

Mitglied der Gesellschafterfamilie: Andreas Mahnert-Lueg

 

 

 

 

 

 

Eines ist im Traditions-Unternehmen bis heute klar: Auch als Fahrzeug-Werke Lueg AG, als Aktiengesellschaft, versteht sich das Haus mit seiner expandierenden Größe als ein Familien-Unternehmen, das eng mit den führenden Köpfen der Luegs verbunden ist – auch wenn die Geschäftsführung längst in professionellen externen Händen liegt. Anlass ist in den 1950er-Jahren der frühe Tod des Firmenlenkers Paul Mahnert. Schon zum zweiten Mal in der Geschichte müssen die Frauen der Familie den viel zu frühen Abschied eines Spitzenmannes verkraften und managen. Ein Schicksal, das den sorgfältig aufgebauten Betrieb aber nicht dauerhaft gefährden soll. Und so fassen die Schwestern Leni Mahnert-Lueg und Hanna Lueg in der dritten Generation den Entschluss, die Geschäftsführung außerhalb der Familie professionell anzusiedeln, die Geschicke aber selber entscheidend weiter zu begleiten. Denn eines ändert sich nicht – bis heute: Alleinige Gesellschafter bleiben die Mitglieder der Gründerfamilie. Und die hat ebenfalls bis heute trotz fehlender männlicher Erben in der dritten Generation ihren Ursprungsnamen Lueg bewahrt. Ein entscheidender Verdienst der Lueg-Tochter Leni: Sie kämpft in den 1950er-Jahren bei der Hochzeit mit Dr. Paul Mahnert darum, einen Doppelnamen zu führen. Ein fast unmögliches Unterfangen seinerzeit – und wieder eine Herausforderung, die eine der Frauen der Luegs im Laufe der Jahre aber meistert.

Seinen Respekt zollt dem heute in der fünften Generation Christian Mahnert-Lueg, Enkel jener starken Leni, die dritte Helene der Familie. Die erste dieses Namens ist die Ehefrau des Gründers, die das Steuer in Bochum übernimmt, als der Mann 1896 plötzlich stirbt. „Eine unglaubliche Leistung“, schätzt der Nachfahr die Kraft der Vorfahrin. Christian Mahnert-Lueg ist voller Vertrauen in die Fähigkeiten der Familie: „Wer weiß, was passiert wäre, wenn die erste Helene damals nicht weitergemacht hätte. Vielleicht hätten wir dann etwas ganz anderes gemacht.“
Doch es kam anders. Bei den Luegs stehen die Räder niemals still, drehen sich immer unermüdlich weiter – erst bei den Kutschen, dann am Automobil. Auf den Gründersohn Friedrich Oscar folgte sein Schwiegersohn Dr. Paul Mahnert (Ehemann von Leni).

„Die externe Expertise, mit der wir bis heute erfolgreich arbeiten, hat sich damals ergeben, als unser Großvater 1956 viel zu früh und unerwartet verstorben ist“, beschreibt Christian Mahnert-Lueg, heute Vertreter der Familie im Aufsichtsrat, die Entwicklung. Sein Vater Friedrich Oskar Mahnert-Lueg ist beim Tod des Vaters erst 23 Jahre, viel zu jung für diese immense Verantwortung. Der junge Mann entzieht sich seiner Bestimmung dennoch nicht, tritt mit Mitte 20 in die Geschäftsleitung ein. Ab 1972 unterstützt ihn sein jüngerer Bruder Jürgen.

 

Janina Schily, Tochter von Heidi und Jochen Schily

 

Es ist um die Jahrtausendwende, als Friedrich Oskar Mahnert-Lueg, der den Vornamen seines Großvaters trägt, altersbedingt aus der Geschäftsführung ausscheidet. „Eine besondere Zeit“, weiß Jochen Schily, der Ehemann von Leni Mahnert-Luegs jüngster Tochter Heidi Schily: „Da wurde die einstige GmbH in eine AG umgewandelt, ist aber dabei Familienunternehmen geblieben.“

Die neue Organisationsform braucht eine neue Struktur, die Anforderung ist, die Gesellschafter in die Aktiengesellschaft einzubinden. Die Familie entscheidet sich für das Modell, das Vorstand mit Aufsichtsrat und Gesellschafterausschuss umfasst. Und beschließt nach dem Tod von Friedrich Oskar Mahnert-Lueg 2007 zudem: Einer von ihnen muss immer im Aufsichtsrat vertreten sein.

Somit vollzieht sich ein Wandel: Die 4. Generation mit Friedrich Oskar und Jürgen ist als bisher letzte noch aktiv im operativen Geschäft des Unternehmens Lueg tätig, beschreibt Jochen Schily. Danach wird die Familie anders eingebunden: Über den Gesellschafter-Ausschuss mit ihrem Sprecher Jochen Schily und mit Christian Mahnert-Lueg, der seit 2008 mit seinem Platz im Aufsichtsrat der Familie eine Stimme gibt.

Was einfach klingt, ist schlicht auch eine große Aufgabe: Verbindung von Familie und Firma will auch organisiert sein. Und die Gesellschafter sollen mit einer Stimme sprechen und müssen dem Management den Rücken freihalten. Wichtige Entscheidungen strategischer Natur oder größere Investitionen werden grundsätzlich gemeinsam entschieden. „Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die manchmal auch Sorge bereitet. Es gibt schließlich nicht nur schöne Entscheidungen“, bekennt Christian Mahnert-Lueg. Denn es geht um die Sicherheit und Zukunft des Unternehmens.

150 Jahre hat das bisher überdauert. „Und das war schon immer eine Frage der richtigen Entscheidungen“, weiß Jochen Schily. So wie einst der Schwenk von der Kutsche zum Automobil, als Letzteres erfunden und Trend wurde. Die Basis für die richtigen Entscheidungen mit Weitblick bietet heute die moderne Struktur des Familienunternehmens: Ein starkes Management im Vorstand, ein Aufsichtsrat mit externem Vorsitz, der auch einmal moderieren kann, und die Einbindung der Familie.

 

 

 

 

Stefan Mahnert-Lueg, Bruder von Christian Mahnert-Lueg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dr. Alexander Martinowsky, Vorsitzender des Aufsichtsrats bei LUEG

 

 

 

 

 

 

 

 

Bernhard Wirtz, Mitglied des Gesellschafter-ausschusses bei LUEG

 

 

 

 

 

 

 

 

Isabel Hütter, älteste Tochter von Heidi und Jochen Schily

 

 

 

 

 

 

 

 

Katja Schily-Schalken, Tochter von Heidi und Jochen Schily

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jürgen Tauscher, Vorstandsvorsitzender bei LUEG

 

 

 

 

 

 

 

 

Dr. Philipp Schuller, Mitglied des Gesellschafterausschusses

 

 

 

 

 

 

 

 

Dr. Sieghart Scheiter, Mitglied des Gesellschafterausschusses

 

 

 

 

 

 

 

 

Martijn Storm, seit Dezember 2017 Finanzvorstand bei LUEG

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

Frank Rosin (deutscher Sterne-Koch, Fernsehkoch, Gastronom)
Das Restaurant Rosin steht seit fast 30 Jahren für Tradition, Leidenschaft und Innovation. Die Attribute, die auch LUEG lebt. 2 starke Marken aus dem Ruhrgebiet

 

 

 

 

 

 

Dipl.-Ing. (FH) Architekt Sven van Gelder (Geschäftsführer ARSATEC GmbH) Lueg ist ein toller Partner. Bei der Betreuung unserer Firmenfahrzeuge, aber auch im Immobiliensektor. Danke dafür und dazu Glückwünsche.

 

 

 

 

 

 

Thomas Siepmann (Geschäftsführer der TAS Emotional Marketing GmbH) Ihr habt Geschichte in der Metropole Ruhr geschrieben. Darauf dürft Ihr stolz sein! Auf viele weitere Geschäfte unter einem guten Stern!

 

 

 

 

 

 

Nelson Müller (deutscher Sterne-Koch, Gastronom, Fernsehkoch und Sänger) 150 Jahre LUEG AG – 150 Jahre erfolgreich auf dem Fahrzeugmarkt, da kann man nur von Herzen gratulieren – Chapeau!

 

 

 

 

 

 

Dipl.-Kfm. Gerd Pieper (Geschäftsführer der Stadt-Parfümerie Pieper GmbH) Glückwunsch zu 150 Jahre LUEG! Die Stadt-Parfümerie Pieper gratuliert und bedankt sich für die langjährige und partnerschaftliche Zusammenarbeit.

 

 

 

 

 

 

Christian Nienhaus (deutscher Künstler) Die Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Ich hätte meine Kutsche schon vor 150 Jahren bei LUEG gekauft!

 

 

 

 

 

 

Prof. Theo Grütter (Direktor Ruhr Museum/ Vorstand der Stiftung Zollverein) Als Historiker begeistert mich die Tradition und als Museumsdirektor die Ästhetik des Mercedes

 

 

 

 

 

 

Torsten „Toto“ Heim (Fernseh-Polizist) Der Firma Lueg gratuliere ich zum 150. Geburtstag. Und das mit meinem Lieblingssatz: „Glückauf an alle. Hier herrscht Recht und Ordnung.”

 

 

 

 

 

 

Thilo Pfeffer (Inhaber Pfeffers auf der Rü) Als Autofan kann ich nur sagen: Herzlichen Glückwunsch zu 150 erfolgreichen Unternehmensjahren und das auch noch mit tollen Autos

 

 

 

 

 

 

Mirko Simnovec (Geschäftsführer der sitesmedia marketing & kommunikation) 1864 wurde das weltweit erste Motorenwerk Otto & Cie in Köln gegründet, 1868 das Wagenwerk LUEG in Bochum. Mehr Pionier geht fast gar nicht!

 

 

 

 

 

Klaus Wittkowski (Club-Präsident des Gelsenkirchener Golfclubs Haus Leythe e.V.) „150 Jahre Fahrzeugwerke Lueg AG – eine automobile Landmarke im Ruhrgebiet und ein toller Partner des Golfsports.“

 

 

 

 

 

Björn Freitag (deutscher Sterne-Koch, Fernsehkoch, Gastronom) Bei Lueg treffe ich immer viele kompetente Mitarbeiter – so freundlich wie das Ruhrgebiet. Darum bin ich gerne Kunde bei Lueg.

 

 

 

 

Die stellt neben Bernhard Wirtz, gemeinsam mit Friedrich Oskar bis zur Jahrtausendwende Geschäftsführer, alle Gesellschafter: Heidi Schily, die letzte Vertreterin der 4. Lueg-Generation und ihre drei Töchter. Dazu Christian Mahnert-Lueg und sein Bruder Stefan als Söhne von Friedrich Oskar sowie Andreas und Daniel Mahnert-Lueg, die ihren ebenfalls verstorbenen Vater Jürgen beerben. Was ihnen allen immens wichtig ist: Über die sachlichen Themen für das Unternehmen hinaus braucht es den Zusammenhalt der Familie.
Und der will heutzutage, wo die meisten die Stammheimat, das Ruhrgebiet, längst verlassen haben, auch organisiert sein. Von Essen, Ratingen, Düsseldorf über Heidelberg und München bis nach Shanghai leben die Mitglieder heute verstreut – doch pflegen sie den Zusammenhalt bei gemeinsamen Treffen. „Das wissen schon die Kleinsten zu schätzen“, erzählt Christian Mahnert-Lueg. „Die sehen sich zusammen eher selten und freuen sich daher alle wie Bolle auf unsere Wochenenden.“ Die sind frei von Geschäftlichem, dienen dem Familiensinn. Der hilft dann in den Sitzungen des Gesellschafterausschusses dabei, dass am Ende bei den weitreichenden Weichenstellungen für die gemeinsame Firma auch mit einer gemeinsamen Stimme gesprochen wird.

„Und wir haben das Glück, dass wir alle dort nur Menschen treffen, mit denen wir auch befreundet sein könnten. Das kann man sich bei einer Familie schließlich nicht immer aussuchen“, schätzt sich der Familienvertreter im Aufsichtsrat glücklich. Vier Mal im Jahr tagen die Gesellschafter, ebenso oft wie der Aufsichtsrat. Eine perfekte Klammer zwischen Familie und Unternehmen.

Ein Unternehmen, das erfolgreich am Markt agiert, und sich auch als guter und sicherer Arbeitgeber für seine Belegschaft aufstellt. Dazu gehört, Unruhe zu vermeiden, oder anders herum: „Dass Ruhe herrscht.“ Und auch das will manchmal organisiert sein, auch dezent hinter den Kulissen. Eine Aufgabe, die Jochen Schily und Christian Mahnert-Lueg mit großer Erfahrung händeln. Und dabei grundsätzlich ihrem starken Management vertrauen, das sich wiederum auf den Rückhalt der Familie verlassen kann.

Ihrer angestammten Heimat, dem Ruhrgebiet, bleiben die Luegs auch nach 150 Jahren treu. Und geben der Region selbst auch etwas vom eigenen Erfolg zurück – und das nicht nur zum 150. Geburtstag: Lueg engagiert sich unter anderem im Initiativkreis Ruhr, fördert das Klavierfestival Ruhr und unterstützt über die Paul-und-Leni-Mahnert-Stiftung viele soziale Projekte, erzählt Jochen Schily.

Auch diese Stiftung ist ein Teil der Familiengeschichte – und die erscheint allen Mitgliedern heute, im Jubiläumsjahr, wie unter einem Brennglas. „Da sehen wir genau, was es bedeutet, solch ein Unternehmen zu haben und Gesellschafter zu sein“, bekennt Christian Mahnert-Lueg. Eng verbunden ist die gesamte Familie auch seit jeher den Mitarbeitern des Unternehmens – daher wurde anlässlich des Jubiläums ein großes Mitarbeiterfest organisiert, das in der Jahrhunderthalle Bochum stattfand. Insgesamt folgten 2.000 Aktive wie Ehemalige samt Partnern der Einladung – und die Familie spürt oben auf der Bühne mit Blick in den Saal einmal mehr die Verantwortung. Selbst die jüngsten Familienmitglieder, die sicher noch über 20 Jahre brauchen, um in so große Fußstapfen zu treten. Ob sie einmal wieder in die operative Verantwortung treten – möglich ist alles. Bei Lueg allemal. Damit das auch so bleibt, wünschen sich Jochen Schily und Christian Mahnert-Lueg nach den ersten 150 Jahren für die Zukunft vor allem eins: „Weiterhin Glück bei unseren Entscheidungen und den Zusammenhalt der Familie.“

Denn auch nach den vergangenen 150 Jahren wird eins bleiben: Die Familie muss sich mit ihrem Unternehmen den natürlichen Umwälzungen stellen. Bisher ist das gelungen. Wie von der Kutsche zum Automobil. Dass es auch weiterhin gelingen wird, steht für Christian Mahnert-Lueg außer Frage. „Man muss Veränderungen einfach als Chance, nicht als Gefahr oder Risiko betrachten“, erklärt er. „In diesem Optimismus und der Bereitschaft, Veränderungen mitzutragen, liegt seit jeher die Stärke von uns als Unternehmen und als Familie.“

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr