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Wie sehen innovative Lösungen aus, um urbane Mobilität zukunftsfähig zu gestalten?


Der eBall ist eine Erfindung aus Essen. Tempo und Richtung werden allein mit den Füßen gesteuert.

 

Pneuvigation“ ist ein verkehrssicheres Navigationssystem für Fahrradfahrer. Die Idee dafür wurde von FH Potsdam beim Innovation Call eingereicht

Mobilität – das Thema hat nicht, nur aber vor allem im staugeplagten Ruhrgebiet einen hohen Stellenwert. Schon heute gehört Mobilität zu den wachsenden Zukunftsmärkten der Metropole Ruhr. Und genau darum sucht die Business Metropole Ruhr (BMR) nun innovative Ideen mit dem Innovation Call 2018. Thema: Wie lässt sich urbane Mobilität zukunftsfähig gestalten? Neue Vorschläge kommen von Studenten, Startups oder Unternehmen aus ganz Deutschland. Das Finale steht am 12. April bei der BMR auf dem Programm. Förderer der Aktion sind BMW, VW und thyssenkrupp. Aus dem Revier schaff ten es diese Teilnehmer vor der Experten-Jury in die zweite Runde: E3Eck der Universität Duisburg-Essen ist ein Geschäftsmodell, das vorsieht, dass Baumärkte Ökostrom, der durch PV- oder KWK-Anlagen hergestellt wurde, an Handwerker mit Elektrofahrzeugen verkaufen. Der Einkauf des Stroms wird mit den weiteren Einkäufen der Handwerker verrechnet. Eine weitere Möglichkeit wäre es, dass System auf andere Kundengruppen der Baumärkte auszuweiten und es so auch für Privatkunden nutzbar zu machen.

Karmaticket aus Bochum ist eine App, die ungenutzte Mitfahrgelegenheiten im Öffentlichen Personennahverkehr vermittelt. Hierbei bezieht sich die App vor allem auf die Mitnahmemöglichkeit von Zeitticketinhabern, wie Studenten- oder Monatstickets, im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, werktags ab 19 Uhr und ganztägig an Wochenenden sowie Feiertagen. Durch die Option, bei einem Ticketinhaber kostengünstig mitzufahren, sollen mehr Menschen für die Nutzung des Öff entlichen Verkehrs begeistert werden.

Die eBall GmbH, Essen, ist ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug auf einer Kugel. Das Fahren auf dem eBall erlaubt Bewegungen in alle Richtungen, wobei Geschwindigkeit und Fahrtrichtung über die Füße und die Balance gesteuert werden. Die Blickrichtung ist von der Fahrtrichtung entkoppelt.

SafeCycling aus Dortmund erstellt Fahrrad-routen. Dabei werden Unfallschwerpunkte vermieden.

SafeCycling der GeoMobile GmbH, Dortmund, ist eine App zur Fahrradnavigation. Die App nutzt zur Routenbestimmung nicht nur Radwegenetze und Höhenprofile, sondern auch Unfallstatistiken. So werden Routen nach dem Fahrerkönnen erstellt und Unfallschwerpunkte vermieden. Careless Ruhr, ein Projekt der TU Dortmund, sieht eine effi ziente und sorgenfreie Fortbewegung durch multimodale Umsteigeplattformen vor. Die Umsteigeplattformen befi nden sich an bedeutenden Verkehrsknotenpunkten, wie beispielsweise Autobahnabfahrten und bieten neben Park+Ride-Stationen auch Dienstleistungen wie Cafés oder Bäckereien an. An den Umsteigeplattformen werden umweltfreundliche Verkehrsmittel durch u. a. eigene Fahrspuren bevorzugt, um so ihre Nutzung zu steigern. Betrieben werden sollen die multimodalen Umsteigeplattformen durch ein Franchise-System.

 

Careless Ruhr aus Dortmund will mit multi-modalen Umsteigeplattformen Fortbewegung effizienter und umweltfreundlicher machen

Die BMR sieht die Metropole Ruhr als Absatzmarkt mit fünf Millionen Menschen ist die Region für Unternehmen als attraktiv. „Das Ruhrgebiet bietet beste Voraussetzungen für die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle im Bereich Mobilität“, sagt Rasmus C. Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Business Metropole Ruhr GmbH.

„Insbesondere das staugeplagte Ruhrgebiet braucht intelligente Mobilitäts- und Logistiklösungen. Die Digitalisierung schaff t dazu neue Möglichkeiten“, sagt Dirk Opalka, Geschäftsführer der Initiativkreis Ruhr GmbH. „Konkrete Projekte wie die heute gezeigten können wichtige Impulse für die Mobilität der Zukunft geben.“

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr