Motorwelt

Ken Okuyama

Ein Weltbürger von Weltrang. Ganz ohne Zweifel. Das ist Ken Okuyama. Ein Stardesigner, geboren in Japan, ausgebildet in Kalifornien, zu Hause in Italien. Autos wie Ferrari und Porsche tragen seine Handschrift, in Japan baut er einen Luxus-Reisezug. Schöne, edle Dinge machen das Leben lebenswerter, davon ist Ken Okuyama überzeugt. So steht sein Name längst auch für Dinge des täglichen Lebens. Möbel. Uhren. Taschen und Brillen. Dinge des Alltags. aber nicht alltäglich.


Er hat die schnittigsten Sportwagen entworfen. Porsche und vor allem immer wieder Ferrari. Dabei macht sich Ken Okuyama, der Stardesigner aus Japan, auch in einer Seifenkiste gut. Bei einem Besuch in Deutschland lässt er sich am Essener Baldeneysee zu einer Spritztour überreden. Immerhin ist die luftige Kiste stilecht (fast) original Ferrari-Rot.

 

Es sind in erster Linie die Autos, die seinen Namen bekannt gemacht haben. Und das nicht nur in der Welt der Automobil-Fans, sondern weit darüber hinaus. Immer dann, wenn es um besondere Exklusivität geht, um Hingucker der Extraklasse, ist der Name Ken Okuyama damit verbunden. Genau darum steht er auch auf der Liste der hochrangigen Juroren beim weltberühmten Red Dot Design Award. Dafür hat Prof. Peter Zec Ken Okuyama gewonnen. Dafür kommt der Weltbürger einmal im Jahr auch gerne nach Essen.
Dann ist Okuyamas Know-how in Sachen Auto gefragt. Als Design-Direktor für Pininfarina hat der den Ferrari California, den 612 Scaglietti sowie den Ferrari Enzo entworfen und zeichnet verantwortlich für den Maserati Quattroporte. Nicht nur die edlen Italiener, auch Porsche, die Linie 911, trägt seine Handschrift. Für Porsche hat der Weltbürger Okuyama auch schon einmal seine Zelte in Deutschland aufgeschlagen. Ende der 1990er Jahre war das. Da lebte Ken Okuyama in Frankfurt. Er hat beste Erinnerungen an diese Zeit, an seinen Wohnort Frankfurt und die Arbeit für Porsche in Stuttgart.

 

Zu Wasser und auf der Straße. Zwei Objekte, die die Handschrift des Designers unzweifelhaft tragen: Das schnittige Boot mit Yanmar-Motor, das in der Spitze 43 Knoten macht. Und der Ken Okuyama Design Kode 9 Concept.

 

Denn eigentlich ist es fast egal, wo Ken Okuyama gerade ist – seine Kreativität lässt er nicht am Schreibtisch zurück. Wo er geht und steht, wo er fl iegt oder fährt – sein Skizzenbuch ist immer dabei. Anders geht es auch nicht, schmunzelt der zurückhaltende große Mann. „Ich male immer. Egal wo ich bin. Denn wenn man eine Idee hat, dann muss man sie sofort festhalten, bevor sie vielleicht wieder weg ist.“ Und er greift in seine Tasche und zieht den Block heraus. Darauf: Autos. Von allen Seiten. Was auch sonst, möchte man sofort denken. Denn Autos, die bleiben ohne Frage eine Leidenschaft des Mannes, der in Kalifornien Industriedesign gelernt hat. Im Studium am Art Center College of Design – dorthin kehrt er dann später mit seinem großen Ruf als Lehrender wieder zurück. Inzwischen haben seine Ideen auch ihr eigenes Zuhause: Ken Okuyama Design. Das gibt es seit 2007, als Beratungsfirma mit weltweitem Einsatz und gleichzeitig auch als Absender höchstklassiger Produkte. Dabei: Autos. Was auch sonst. Und dennoch anders. Eben nicht vom Band. Wenn Ken Okuyama mit seinem eigenen Label KO ein Auto entwirft, dann ist das etwas ganz Besonderes. Niemals eine Serie. „Ich baue Autos, davon verkaufe ich fünf Stück“, erzählt er. Fünf Stück, jedes Einzelne für einen siebenstelligen Dollarbetrag. So wenig wie eine Serienfertigung gibt es eine Preisliste. Jedes KO-Model wird individuell angefertigt. Ein Unikat mit dann auch einmaligem Preis. 2008 präsentiert er seine erste Eigenkreation zum Genfer Autosalon. Das ist der K.O. 7 Spider, eine rote Flunder mit Ferrari-Maschine, der K.O. 8 folgt, 2013 feiert der K.O. 9 in Tokio Premiere. Sein aktueller Coup: Der Kode 57, ein offenes Geschoss mit zwei Sitzen. Die Fachwelt bejubelt diese „irrwitzigen Sportwagen“ und hat die Vergleiche schnell parat: Ein Wagen im Ferrari-Design. Moment mal – wäre es nicht eigentlich genau anders herum: Trägt nicht eigentlich der Ferrari ein KO-Design?! Wie auch immer. Ken Okuyama designed einfach besondere Autos. Immer.
Schnelligkeit gehört für Okuyama dabei zum Lebensgefühl, nicht nur auf der Straße. „Ich habe zu Hause ein Segelboot“, erzählt er. 30 Meter lang ist die Yacht und damit fährt er Rennen. Da liegt es nahe, dass auch der Entwurf schnittiger Rennboote in sein Programm gehört.

 

 

 

Seinen Skizzenblock trägt Ken Okuyama immer bei sich. Gute Ideen will er eben immer sofort festhalten – völlig unabhängig von Ort, Zeit oder Event. Mit klaren Strichen zeichnet er dann schon einmal vor, was später in sorgfältiger Kleinarbeit bestes Design wird. Auto-Design, nicht nur, aber oft. Und er macht noch nicht einmal ein Geheimnis daraus, lässt sich gerne über die Schulter auf die Blätter gucken

 

Ken Okuyama und Luxus – das gehört längst untrennbar zusammen. Wie bei dem Zug, der in seinem Heimatland 2017 als Premiere buchstäblich auf die Schiene gesetzt werden soll. Da wird, so wollen es die Unternehmen East Japan Railway Company und Japan Railway West, schon die Fahrt ein echtes Erlebnis. Ken Okuyamas Pläne machen es möglich: Suiten über zwei Etagen, Panorama-Wagen mit hohen Fensterfronten, einem hochklassigen Restaurant und natürlich einer Lounge für den gepflegten Aufenthalt.
Das hat seinen Preis – beim Bau des Zuges ebenso, wie für die Reise im Luxus-Ambiente. Luxus ist der Teil seines Lebens, zu dem sich der Designer mit Weltruf längst bekennt. In allen Facetten. Bei edlen Produkten und kostspieligen Vorlieben ebenso, wie bei den kleinen Dingen des Lebens, dem Lebensgefühl. Das mag der geborene Japaner, der in Italien lebt, ganz besonders an Deutschland. Immer wieder, wenn er hierher zu Besuch kommt. Und das tut er regelmäßig als angestammter Juror für den Red Dot Design Award. „Hier ist alles so wunderbar nahe beieinander, zum Beispiel See und Stadt. Die Natur ist so nah an den Menschen, das ist in Tokio ganz anders“, sinniert Ken Okuyama bei einer Schifffahrt über den Essener Baldeneysee. Untrennbar auch dabei an seiner Seite seine Verlobte Miyuki. So eine gemeinsame Ausfahrt am Rande eines Business-Termins ist auch ein Stück vom Glück und die Gemeinsamkeit Luxus im Leben. „Ich bin ein sehr glücklicher Mann“, sagt Ken, wenn er auf die zarte bezaubernd junge Frau an seiner Seite blickt.

Einen Luxuszug plant Ken Okuyama. Der fährt ab 2017 Reisende mit höchstem Anspruch durch Japan

 

Ken Okuyama Design steht längst über Autos hinaus für tolles Design, Exklusivität und hochwertigste Materialien. Von Möbeln aus der Serie Casa bis zu den Brillen konzipiert Okuyama schöne Dinge. Dabei hat der Stardesigner selber ein ganz besonderes Vorbild: Issey Miyake. „Das ist mein Gott“, sagt er trotz der großen Worte ganz unpathetisch und schätzt sich einfach glücklich, das große Vorbild persönlich zu kennen. Dabei hat er selber mit seiner Arbeit längst Kult-Status erreicht. Er entwirft Uhren und realisiert sie in Kooperation mit Bulgari. Nicht in Mengen. Ganze 200 Stück machen Liebhaber glücklich, wenn sie eines davon ergattern. Brillen aus Titan, ebenso wertig wie schlicht, tragen seine Handschrift. Oder Teetassen, nur weiß, aber so ausgefallen, dass er dafür den Red Dot Best of the Best einheimst. Traditionelle japanische Teekannen gehören zu seinem Tableau, oder Besteck – im Design angelehnt an Bäume. Dinge für den Alltag, die nicht alltäglich sind. „Ich habe im Laufe meines Lebens gelernt, dass Menschen für Luxusgüter gerne viel Geld ausgeben, weil sie das Leben soviel spannender machen und es erfüllen. Ich mag es, Dinge zu kreieren, die das Leben einfach schöner machen und den Menschen ein gutes Gefühl geben,“ So wie ihm Autos. Oder Miyuki. Seine Verlobte.

 

Ken Okuyama, der Designer von Weltrang, liebt er doch alles, was die Welt schöner macht

 

 

 

 

Ein Mann, der für Luxus steht und diesem dient: Ken Okuyama möchte mit edlen Dingen das tägliche Leben der Menschen bereichern. Unter seinem Label gibt es Brillen – aus Titan, exklusiv, zeitlos, langlebig.

Zwei Gemeinschaftsprodukte, die es in sich haben: Die Aktentasche für den besonderen Anspruch hat Ken Okuyama Design gemeinsam mit Tag Heuer realisiert. Die exklusive Uhr entstand in Kooperation mit Bulgari.
Artikel von www.top-magazin.de/ruhr