Menschen

Juhu, wir haben ein Baby!


Cooper und ich genießen die letzen Momente am Strand von Kalifornien, bevor es dann zurück ins Ruhrgebiet geht.

Dass ein Kind das Leben völlig verändert, muss ich wohl niemandem erklären. Doch erst jetzt kann ich vieles besser verstehen und möchte allen Eltern dieser Welt den größten Respekt zollen. Das ist ja ein „twenty-four-seven Job“! In meinem Leben hatte ich bisher nur die Verantwortung für mich selbst. Doch jetzt bin ich Mutter und muss erstmal lernen, die Zeit neu einzuteilen. Ich muss sagen, es ist der schönste Job, den ich je hatte, aber trotzdem bin ich da völlig unüberlegt in diesen neuen Lebensabschnitt hineingerannt. Ich hatte mir so gedacht, dass ich mein Daily Business erledige, wenn er tagsüber schläft. In der Zeit wollte ich dann alles stemmen was im Zusammenhang mit mir als Produzentin und Protagonistin der 500.000 Euro schweren MOVE IT MAMA Fitness-Filmproduktion steht. Genauso natürlich Anfragen für mich als Schauspielerin mit meinen Agenten durchgehen. Hallo? Auf welchem Planeten habe ich denn die ganzen Jahre gewohnt? Die Mütter und Väter unter euch wissen wohl zu gut wovon ich hier spreche. Babys haben ihren eigenen Tagesablauf, der schon mal grundsätzlich nicht planbar ist.

Manchmal bleibt mir dann nichts anderes übrig, als z.B. eine Telefonkonferenz parallel zur Stillzeit zu meistern. Das Schmatzen von unserem kleinem Cooper im Hintergrund irritiert dann immer diejenigen, die keine Kinder haben. Aber immer noch besser als wenn der Kleine dann hungrig wäre und schreien würde. Viele denken natürlich, dass bei einer Schauspielerin alles etwas anders läuft: da ist die Vorstellung einer Fulltime-Nanny, einer Haushaltshilfe…

Nun muss ich zugegen, dass ich nach drei Monaten ohne Nanny nun tatsächlich eine Frau habe, die mir aktuell etwas unter die Arme greift und auf Klein Cooper mal aufpasst. Mir ist ja schon bewusst, dass ich nicht einfach ein Jahr von der (Fernseh-) Bildfläche verschwinden kann. Dann bestände durchaus die Gefahr, dass andere meinen Platz einnehmen würden. Und außerdem würde ich es selbst auch vermissen, denn ich liebe meine Arbeit ja auch sehr. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten fühle ich mich jetzt weniger gehetzt. Langsam entsteht da eine Ausgeglichenheitt, die wohl nur Eltern haben können oder auch müssen. Ich bin produktiver und selbst mit weniger Schlaf komme ich halbwegs klar. Die letzte Woche bin ich gerne freiwillig um 4.30Uhr morgens (!) statt 6Uhr aufgestanden, um zumindest noch ein wenig Zeit mit Cooper zu verbringen, bevor es für mich ans MOVE IT MAMA – Filmset ging: 90 Minuten weniger Schlaf, aber 90 Minuten schönste und reinste Zeit mit einem Menschlein, das alles entschädigt!Wenn mich dieser winzig kleine Mensch anlacht, spielt Zeit keine Rolle mehr. Ich genieße die Spaziergänge am Strand von Santa Monica hier in Los Angeles. Die Tage sind gezählt, in wenigen Tagen geht es zurück nach Deutschland. Doch noch brauchen wir keine drei Schichten anzuziehen, um nicht zu frieren. Noch reicht eine dünne Jacke am Abend. Tagsüber kann man noch mit nackten Füßen und dem Baby in der Trage durchs Wasser laufen.

Und zurück in Deutschland? Da wird Cooper in Berlin einige Tage auf der Besucherritze schlafen müssen, denn das Kinderzimmer mit der süßen Stokke-Babykrippe ist schon im Ruhrgebiet aufgebaut! Dank Papa André, eher bekannt als DJ MOGUAI. Bei seinem letzten Besuch vor wenigen Wochen hat André neben der Arbeit im Tonstudio und dem Auftritt bei „Recklinghausen leuchtet“ vor 10.000 Menschen auch noch seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis gestellt: von Wickeltisch bis zum Bettchen ist alles aufgebaut. Das nenne ich mal einen Papa. Und das nach drei Monaten Babyauszeit.

Wir drei werden also unsere Berlin-Winterausstattung schnappen, klein Cooper in den Britax-Kindersitz setzen und zu „Driving home for Christmas“ ins Ruhrgebiet rollen! Und ganz vielleicht erlebt unser kleiner Mann ja dann auch den ersten Schnee. Die Chancen sind in jedem Fall deutlich höher als in Kalifornien. Ich freue mich sehr auf das erste Weihnachtsfest als kleine Familie. Bevor es dann im Januar auch für mich wieder vor die Fernsehkamera geht und wir – wie so viele andere auch- den Spagat zwischen Arbeit und Familie schon meistern werden. Euch allen ein frohes Fest und tollen Start ins neue Jahr! Eure Birte


Birte Glang – Schauspielerin, Model, Juristin. Aufgewachsen im Kreis Recklinghausen, nun Pendlerin zwischen Berlin, Los Angeles und dem Ruhrgebiet. 2010 wurde sie mit ihrer Rolle in „Unter Uns“ (RTL) bekannt. Zwei Jahre später feierte sie bereits als weibliche Hauptrolle ihr Kinodebüt neben Comedian Kaya Yanar und Hollywoodstar Rutger Hauer.


 

 

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr