Ruhrrevier

“Artgerechte Haltung” in den ersten Amtsmonaten

Über den Dächern „seiner“ Stadt: OB Scholten l(i)ebt Mülheim


Die enge Begleitung durch meine engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den ersten Tagen und Wochen nach meinem Amtsantritt am 21. Oktober 2015 haben mir den Einstieg in meine neue berufliche Herausforderung leicht gemacht. „Ich wurde artgerecht gehalten.“ So umschreibt Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten (59) schmunzelnd den Übergang von seiner Tätigkeit als Personalchef beim Industrieunternehmen Mannesmann zum Chef der Stadtverwaltung. Und mit den Worten des neuen Bundespräsidenten umschreibt er seine Gefühle vor dem Amtsantritt: Ich freue mich auf die neue Aufgabe und gehe mit großem Respekt an die Tat …

Mit dem Kinderprinzenpaar 2016/17 auf dem Rathausturm

Mit dem Kinderprinzenpaar 2016/17 auf dem Rathausturm

„Die Freude an der Aufgabe ist geblieben der Respekt ist gewachsen“, so Ulrich Scholten. „Ich habe gewusst, dass eine gut funktionierende Stadtverwaltung lebenswichtig für die Daseinsvorsorge einer Stadt ist. Aber wie viele Rädchen da gut geölt in einander greifen müssen, erlebe ich täglich neu.“ Diese Erkenntnis dokumentiert sich alleine schon in der Tatsache, dass er sich „als neuer Chef“ vorgenommen hatte, möglichst alle seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren diversen Amtsbereichen persönlich kennenzulernen. Geplant hatte er hierfür die Wochen bis Weihnachten, daraus wurden letztlich sechs Monate. „Trotz meiner 16-jährigen Tätigkeit als SPD-Ratsmitglied ist mir in der ganzen Zeit die Produktionstiefe einer Stadtverwaltung nicht vollständig bewusst geworden.“ „Ob der guten Haltung“ habe er sich schnell in seine neue Rolle einfinden können. Und so konnte er sich einigen wichtigen Themen widmen und sie zur Chefsache machen. Lange dümpelte zum Beispiel die „Überlebensfrage“ des Flughafens Essen-Mülheim vor sich hin: Divergierende Interessen, komplizierte Rechtszusammenhänge, unterschiedliche politische Ausrichtungen. Wenn der alte Spruch Gültigkeit hat, dass „neue Besen gut kehren“, dann hier: Denn gemeinsam mit seinem „neuen“ Amtskollegen Thomas Kufen aus Essen hat Scholten wieder Drive in die Entwicklung gebracht und Strukturen geschaffen, an denen „man sich jetzt abarbeite“.

„Hautnah“: Der OB beim Sommerfest 2016 im Stadthallengarten

„Hautnah“: Der OB beim Sommerfest 2016 im Stadthallengarten

Ähnlich sieht es beim Thema „ÖPNV der Zukunft“ aus: Was möchte der Kunde, fragt sich Ulrich Scholten. Pünktlichkeit, Sauberkeit und Preisstabilität ist die Antwort. Wie schafft man das? Durch Konzentration der Ressourcen, Kostenbewusstsein, pfiffige Ideen. Derzeit befindet man sich in einem Fusionsprozess der Verkehrsunternehmen von Mülheim und Essen (MVG und EVAG). Und auch hier spielen die beiden Oberbürgermeister der Nachbarstädte eine entscheidende Rolle: Sie haben es sich parteiübergreifend zum Ziel gesetzt, die Fusion voranzutreiben. Lob kommt vom NRW-Verkehrsminister: Als Beispiel für weitere Zusammenarbeiten stellt er die laufenden Bemühungen in den Focus.
„Die Begleitung des Themas ÖPNV-Fusion setzt voraus, dass man auf mehreren Stühlen gleichzeitig Platz nimmt“, so Mülheims Oberbürgermeister. „Wir vertreten die öffentliche Hand und sind für die Defizitminimierung des ÖPNV verantwortlich. Gleichzeitig sehen wir die berechtigten Wünsche der Fahrgäste und haben als Personalverantwortliche auch die Zukunft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ihrer Familien im Auge zu haben.“

Der passionierte Skifahrer Ulrich Scholten mit Freunden in Österreich

Der passionierte Skifahrer Ulrich Scholten mit
Freunden in Österreich

Da kommt Ulrich Scholten zugute, dass er sich als „konsensual handelnder Mensch“ Ein würdiger Amts-(ketten)Träger ansieht, Interessen verknüpfen kann, ohne das Ziel aus dem Blick zu verlieren. „Ein gut funktionierender ÖPNV ist entscheidend für die weitere Entwicklung des Reviers. Unsere Klimaziele sind bei einer weiteren Steigerung des konventionellen Individualverkehrs nicht zu erreichen.“ GLOBAL DENKEN, LOKAL HANDELN, dies könnte man 1:1 auf Ulrich Scholten anwenden.

Weiß die Professionalität seine Kolleginnen und Kollegen zu schätzen

Weiß die Professionalität seine Kolleginnen und
Kollegen zu schätzen

„Ich bin zwar in einem Duisburger Krankenhaus geboren, aber ab dem fünften Lebenstag in Mülheim aufgewachsen und damit tief in meiner Heimatverwurzelt.“ Ehefrau Marion, die beiden Töchter und Enkel bilden seinen privaten Lebensmittelpunkt. Und natürlich Milka, die Flat Coated Retriever-Hündin, die nie müde wird, ihr Herrchen auch in seiner Freizeit zu fordern. Übrigens: Gemäß dem Motto „Diese Freiheit nehme ich mir“ verzichtet Ulrich Scholten nicht auf sein liebstes winterliches Hobby, dem alpinen Skifahren mit Familie und Freunden. Und in Mülheim pflegt er dienstlich wie privat „Tradition und Moderne“: Der „bekennende“ Karnevalist ist ebenso bibelfest wie liedertextsicher, kennt die Spielregeln vieler Sportarten und ist gern gesehener Gast bei eben diesen Sportveranstaltungen. Wie sagt man so schön: Ulrich Scholten ist beim repräsentativen Bevölkerungsdurchschnitt bestens bekannt – und er findet: „Das ist auch gut so!“

Ein würdiger Amts(ketten)Träger

Ein würdiger Amts(ketten)Träger

Sein privater Lebensmittelpunkt: Ehefrau Marion – gemeinsam unter den Rathausarkaden – und seine Familie

Sein privater Lebensmittelpunkt: Ehefrau Marion –
gemeinsam unter den Rathausarkaden – und seine
Familie

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr