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Expeditionen am Rand der Welt Paradiese Abenteuer Exotik

Am Tag Abenteurer, Entdecker und Meeresforscher, am Abend zurück zu klimatisierten Kabinen, heißen Duschen und Cocktails an der Bar.


Es ist acht Uhr am Morgen, der Himmel präsentiert sich strahlend blau, die Luft in Äquatornähe heißfeucht. Die See ist ein wenig bewegt von dem gestrigen Erdbeben auf Papua-Neuguinea – keine Seltenheit an den westlichen Ausläufern des pazifischen Feuerrings. Ein Schiff ist der sicherste Ort, wenn sich wieder einmal die australische Kontinentalplatte um ein paar Millimeter verschiebt. Auf der luxuriösen „Austral“ finden sich knapp 200 Passagiere wohlbehütet, umfassend instruiert und voll ausgerüstet zu dem Abenteuer ihres Lebens zusammen. Das Frühstück wird serviert, lässig im Freien auf dem Oberdeck oder gediegen im großen Salon. Kleine rote Schwimmwesten hängen über fast jeder Stuhllehne. Nicht größer als ein Kragen sind sie von nun an fester Bestandteil der Staffage. Keiner der täglichen Zodiacfahrten geht ohne sie. Heute wird es ein „wet landing“ geben. Die Gäste gleiten barfüßig vom Schlauchboot auf den weißen Sandstrand der Insel Deka Deka, wo die Stammesmädchen mit Blütenkränzen im Arm warten. Das Scout-Boot hat bereits vor Stunden mit den Chiefs verhandelt, welches Strandstück am Nachmittag zum Schnorcheln betreten werden darf. Ein größerer Gegensatz als die Erlebnisse auf einer Expeditionskreuzfahrt ist kaum vorstellbar. Am Tag Abenteurer, Entdecker und Meeresforscher, am Abend zurück zu klimatisierten Kabinen, heißen Duschen und Cocktails an der Bar.

 

Tufi ist das tropische Skandinavien Neuguineas. Spektakuläre Fjorde durchteilen den undurchdringlichen Dschungel bis tief ins Landesinnere. Die Flussläufe sind 90 Meter tief und an den Ufern dicht bewaldet bis zu einer Höhe von 150 Metern. Unter den schattigen Spitzbögen der sich berührenden Baumkronen hallt jedes Geräusch wie in einer Kathedrale. Der Oro- Clan hat sich bereit erklärt, die fremdländischen Besucher den Fluss bis zum Dorf Kofure hinauf zu paddeln. Wir nehmen komfortabel im Schneidersitz Platz auf der hölzernen Plattform zwischen Einbaum und Ausleger. Es ist unwirklich still, nur die Ruderblätter tauchen in stetigem Rhythmus platschend ins grüne Wasser. Die Kanuführer sind muskulös, kahl geschoren und tragen Lendenschurz. Undurchdringlicher Urwald gleitet rechts und links vorbei, nirgends ein Zeichen menschlicher Besiedlung. Obwohl mitten am Tag, ist es dämmrig. Ab und zu kommt uns ein beladenes Auslegerboot entgegen. Junge Mädchen grüßen die Paddler. Ihre fröhlichen Rufe ziehen ein kleines Echo nach. Dort, wo das Blätterdach der majestätischen Palmkronen Licht in die Schluchten einfallen lässt, wachsen Orchideen und Mangroven. Nach einer halben Stunde ist der Landeplatz für die Kanus in Sicht: ein wild überwuchertes Ufer, an dem das Gegacker der Paradiesvögel mit den Schreien der Stammeskrieger konkurriert. Wir werden empfangen von Oros in Kriegsbemalung und Mädchen mit Muschelketten und Federkopfschmuck. Häuptling Ramsey strahlt eine natürliche Autorität aus. Es wird getanzt, Sago-Küchlein werden aus Sak-Sak Mehl zubereitet, es wird gesungen und es werden frisch gepflückte Mangos und selbst hergestellte Artefakte angeboten. Manche Dorfbewohner haben Preisschilder gemalt. Die Mangos sind natürlich gratis. Warum sollte man Geld verlangen für etwas, das man nur vom Baum zu pflücken braucht? Die Tapa-Taschen aus der Rinde des Maulbeerbaums haben, wie die meisten anderen Gegenstände auf dem improvisierten Markt, zwei Preise: einen Wunschpreis und einen Musspreis. Letzterer bezeichnet das Minimum, das der Handwerker für Zeit, Mühe und Material veranschlagt hat, um keinen Verlust zu machen. Es liegt bei den Besuchern, ihren Preis zu wählen. Handeln ist auf Papua-Neuguinea ein unbekanntes Konzept. Der Regenwald ist feucht und heiß und geheimnisvoll. Wir befinden uns inmitten einer vergessenen Welt, abgelegen und verwunschen. Just in diesem Moment macht ein Grüppchen von europäischen Passagieren die Erfahrung, wie es sich anfühlt, einmal im Leben durch die Zeit zu reisen, Traum und Realität genau deckungsgleich zu erleben. Selten, kostbar und nicht wiederholbar. Der Idealismus des Expeditionsteams wird nachvollziehbar. „Du schützt das besser, was du einmal erleben durftest,“ haben sie uns am Anfang als ihr Motto mit auf den Weg gegeben.

 

Die Inselwelt Ozeaniens hat eine ausgeprägte Willkommenskultur. Es ist undenkbar, auf einer der rund 7500 Atolle anzulanden, ohne dass die Ankunft der Besucher mit Musik und Tanz gefeiert wird. Die Festlichkeiten unterscheiden sich je nach Lage des Archipels und der Dörfer in großem Maße. Die musikalische Begleitung reicht von steinzeitlichem Trommeln bis zu vielstimmigen Chören der Missionsschulen – inbrünstig auf Pidgin-Englisch vorgetragen. Auf Sandfly Island, in der Roderick Bay, wo das sagenumwobene Wrack der „World Discoverer“ umschnorchelt werden kann, werden überdimensionierte Panflöten als Schlag- und Blasinstrumente bearbeitet, und die Mädchen tragen Bikini-Oberteile aus Palmblättern. Auf Neubritannien im Bismarck-Archipel feiern die Baining im Dorf Raptok die Ankunft von Gästen mit einem nächtlichen Feuertanz.

 

Die Gastgeber in den Dschungeldörfern und auf den Inseln schmücken sich traditionell mit Grasröcken, Blütenkränzen, Muschelketten und kunstfertiger Körperbemalung, die oft, wie beim enthusiastischen Wassertanz der Waschfrauen von Espiritu Santo, einiges aushalten muss. Nicht selten übersteigt selbst die kleine Zahl der Passagiere der „Austral“ die der Dorfbewohner. Auf Tiga Island, Neukaledonien, ganze 12 km2 groß mit rund 160 Einwohnern, wird jeder Gast mit einem handgeflochtenen Palmblatthut beschenkt, um die Feierlichkeiten auf dem Dorfplatz ohne Sonnenstich zu überstehen. Stolz verkündet der Stammesälteste in seiner Ansprache, dass sich Tiga an diesem Tag durch die Vielzahl der Besucher als wahrhafte Weltmetropole fühlt. Auf Malakula (von James Cook despektierlich „mal au cul“ benannt) konkurrieren im Dorf Linbenwen die „Small Nambas“ mit den „Big Nambas“ um die Ehre, das erste Mal Besucher willkommen zu heißen. Die Stämme sind benannt nach der Größe ihrer Lendenschurze. Den Passagieren der „Austral“ wurden Tribünen aus Mangoholz gezimmert, von denen aus sich die rituellen Initiations- und Fruchtbarkeitstänze bequem verfolgen lassen. Die Darsteller tragen außer den imposanten Blütenmasken nur kleine Penisschoner aus Palmblättern, sodass die Vermutung nahe liegt, dass dieses Jahr die „Small Nambas“ den Wettbewerb um die Begrüßungszeremonien gewonnen haben.

 

Seit Wochen haben sich die Bewohner von Kitava Island auf den großen Tag vorbereitet. Die kleine Trobrianden-Insel weit draußen im pazifischen Ozean hat ihr kulturelles Erbe gegen die hartnäckigen Bemühungen der Missionare seit ihrer Entdeckung im Jahre 1793 erhalten. „Liebesinseln“ wurden die verstreuten Korallenatolle nicht zuletzt wegen der offenherzigen Auftritte ihrer Eingeborenen genannt. Groß ist die Vorfreude auf beiden Seiten – den Reisenden und den knapp 300 Inselbewohnern. Die europäischen Gäste sollen mit einem Tanz der Generationen am weißen Sandstrand begrüßt werden. Kurze Baströcke, Federkronen für die jungen Burschen, Blumenschmuck für das Haar der Mädchen, aufwendige Gesichtsbemalungen und Armbänder aus geflochtenem Gras verleihen auch den Allerkleinsten einen Grad an Wichtigkeit, den sie bei aller Tapsigkeit mit Würde verkörpern. Auch hier hat das Exkursions-Team vorab mit dem Clan-Chief verhandelt. Welcher Teil des Strandes ist betretbar? In Neuguinea ist Staatseigentum nicht populär. Jedes Fleckchen gehört irgendjemanden, irgendein Stein oder eine Muschel ist immer heilig, irgendein Ort garantiert tabu. Welche Tänze werden aufgeführt, wem gebührt welche Ehrerbietung und wie sollen sich die Passagiere während der Zeremonie verhalten? Nachdem man sich geeinigt hat, setzen die Zodiacs über. Die Jugendlichen des Dorfes begrüßen die Passagiere schüchtern mit Kränzen aus Jasminblüten. Zu Beginn der Feierlichkeiten werden Geschenke zwischen Kapitän Régis Daumesnil, der schweren Herzens seine Brücke verlassen musste, und dem Häuptling ausgetauscht. Ein in Glas graviertes Schiff. gegen einen geschnitzten Fisch und eine Krone aus Hühnerfedern. Der Jubel ist groß, das Dorf hat Ehren erlangt. Auf dem weißen Sand tanzen die Kinder nach Alter gruppiert einen Reigen. Ihre Eltern stehen am Rand und zittern, ob die kleinsten die komplizierte Schrittfolge wohl hinbekommen und applaudieren frenetisch, wenn etwas besonders gelungen ist, ganz wie bei einer westlichen Schulaufführung. Später erzählt Pahdi, stolzer Vater zweier kleiner Tänzer, dass er der Sohn des Dorfgitarristen ist, der, überall wo er hinkam, „Party“ gemacht hat. „Pahdi“ wurde er dann auch entsprechend als Erstgeborener genannt. Mit seinem roten Betelnussgrinsen winkt er den Dingis der Gäste bis zum Schiff hinterher.

 

Unerschrocken erklimmt ein kleines Grüppchen Expeditionsreisender die letzten Meter zum Kraterrand. Mount Yasur, der „Leuchtturm der Südsee“, grollt und rumpelt auf der melanesischen Insel Tanna seit 800 Jahren ohne Unterlass. Als erster Europäer landete Kapitän James Cook im Jahre 1774 an der südöstlichen Spitze des Eilandes und gründete Port Resolution. Den Vulkan durfte er jedoch wegen eines Tabus nicht besteigen. Die wendige Passagieryacht „L’Austral“ ankert im Osten der Insel vor den unerschlossenen schwarzen Stränden Waisisis, wo zuvor noch nie ein Kreuzfahrtschiff. Halt gemacht hat. Die Kinder der kleinen Siedlung sind außer Rand und Band. Zappelnd vor Aufregung haben sie sich bereits am Morgen mit jedem auffindbaren Stück Treibgut in die Brandung geworfen und ihre Body-Boarding-Talente vorgeführt – wobei die ankommenden Zodiacs auffällig ignoriert wurden. Nun kauern sie wie verstreute Früchte auf den Ästen der uralten Riesenfeige am Rande des Festplatzes und lassen die Fremden nicht aus den Augen. Während der traditionellen Fischertänze rollt eine Reihe von Pritschenwagen heran und signalisiert den Aufbruch zum Vulkan. Die Ladeflächen sind mit kleinen Holzbänkchen versehen, auf denen die wagemutigeren der Gäste Platz nehmen. Waisisis Bewohner haben wegen der schweren Regenfälle vor vier Tagen bis zu diesem Augenblick gebangt. Aber nun ist alles gut: Die Wege sind befahrbar, Schlaglöcher inbegriffen. Ascheböen fegen über die Wagenkolonne hinweg. Der vulkanische Boden ist extrem fruchtbar. Ein urzeitliche Flora mit gigantischen Schachtelhalmen und Kokospalmen lässt ahnen, dass sich hier nicht viel seit der Ankunft der ersten Menschen verändert hat. Plötzlich verdüstert die Landschaft ihr Gesicht. Die Fahrzeugkarawane nähert sich dem Berg. Flussläufe durchbrechen die baumlose, karge Ebene. Mount Yasur ist in Sicht. Dröhnend steigen pyroklastische Pilzwolken auf. Am Ende des steilen Pfades zum Gipfel tut sich ein wahrhafter Höllenschlund auf. Glühende Magmablasen zerplatzen bei 1000 °C und versprühen bösartig rote Lavafetzen. Unfassbar nah stehen die Besucher am Rande des Geschehens und beobachten, wie die herabsinkende Dämmerung das Schauspiel in dramatisches Licht setzt. Nach Sonnenuntergang wird es auf 360 Metern Höhe auch in der Südsee zu frisch zum Verweilen. Auf der Rückfahrt sind in der undurchdringlichen Dunkelheit ein paar Autoscheinwerfer die einzige künstliche Lichtquelle. Wie zum Abschied ergießt sich ein glühender Lavastrom über den Rand des Kraters. Yasur lässt noch einmal die Insel erbeben.

 

Traumstrände auf unbewohnten Inseln, kristallklares Wasser und intakte Korallenriffe sind auf den Expeditionskreuzfahrten der französischen Ponantflotte in tropischen Gefilden die Nachmittagszerstreuung. Die Route der „Austral“ von Cairns am Great Barrier Reef über Papua-Neuguinea, die Salomonen, Vanuatu in Melanesien, Neukaledonien und Neuseeland bietet grenzenlose Schnorchelausflüge und menschenleere Strände. Das Schiff ist zierlich genug, um sich auch in flachen Gewässern bis an die Küsten der einzigartigen Paradiese der südlichen Hemisphäre heranzutasten. Kitava, Deka Deka, Kamoa Beach, Pigeon Island, Njari Island, Espiritu Santo, Marea, Tiga und Kaoula Island sind wegen der häufig fehlerhaften Seekarten nicht ohne Weiteres anzulaufen, erzählt Kapitän Régis Daumesnil, seit 22 Jahren im Dienste der Reederei Ponant. Nicht selten sind die Karten der Region veraltet, verwechseln Meter mit Kilometer oder Meilen mit Seemeilen. In den korallenreichen Gebieten sendet das Schiff vorsichtshalber ein Sonar 300 Meter voraus, um eine Fahrrinne zwischen den Riffen zu orten. Flache Gewässer sind bei dem geringen Tiefgang der „Austral“ weitaus weniger herausfordernd als die enormen Tiefen, die sich häufig gerade vor den unberührten Inseln auftun. Den Anker zu werfen wird dann unmöglich. Kapitän Daumesnil lässt sein Schiff bei solchen Gelegenheiten vor der Küste driften, damit die insgesamt zwölf Zodiacs im Pendelmodus die Schnorchler und Strandliebhaber zu den Inseln übersetzen können. Auf einem großen Kreuzfahrtschiff mit über tausend Passagieren ein undenkbares Unterfangen. Auf der „Austral“ besteigt tatsächlich jeder Expeditionsteilnehmer die Schlauchboote nach ein paar Einweisungen so selbstverständlich wie in der Heimat ein Taxi. Flossen, Taucherbrille und Handtuch – mehr Vorbereitung braucht es in der Regel nicht, um sich wie Robinson am Strand einer Vogelschutzinsel zu fühlen, Meeresschildkröten zu beobachten und zwischen den bunten Schwärmen der Doktor- Zebra- und Anemonenfische hindurchzugleiten. Es ist ein Privatyacht-Feeling, das die Reisenden an den tropischen Stränden genießen. Die sanfte Seite der Abenteuer auf den Expeditionsreisen der Ponant-Linie ist ebenso authentisch und akribisch vorbereitet wie die verwegenen Ausflüge tief in unentdeckte Dschungellandschaften.

 

Neuseeland war eine der letzten Gegenden unseres Planeten, die von Menschen besiedelt wurden. Erst im 13. Jahrhundert eroberten die Polynesier mit ihren Auslegerbooten die Inseln, die später unter Kolonialherrschaft stehen sollten. Als grimmiges und kriegerisches Volk beschrieben, verstanden es die Maoris dennoch, sich knappe 500 Jahre später mit den Besatzern zu arrangieren und unterzeichneten den Waitangi-Vertrag, der eine friedliche Koexistenz der Europäer und Ureinwohner in Neuseeland besiegelte. Nahe dem eleganten Strandort Russel, einst wegen seiner gesetzlosen Walfänger und Piraten als das Höllenloch des Pazifik bezeichnet, liegen an der oberen Spitze der Nordinsel der Gedenkort dieses historischen Ereignisses, die Waitangi Treaty Grounds. Auf dem weitläufigen Parkgelände organisiert die Maori-Gemeinde beeindruckende Darbietungen ihrer Kultur, inklusive akrobatischer Tänze (Hakas) und furchteinflößender Grimassen, die auch bei den freundlichsten Besuchern ein mulmiges Gefühl erzeugen.

 

In der Bay of Plenty, 48 Kilometer von der Ostküste der Nordinsel Neuseelands entfernt, rumort Whakaari seit 150000 Jahren. Das Magma des Stratovulkans ist mit 700 °C – 900 °C relativ kühl, die Eruptionen jedoch aufgrund des hohen Gasanteils umso gewaltiger. Das schwefelige Ungeheur von White Island hat bei seinem letzten Ausbruch im Jahre 1914 Asche bis in 40 Kilometer Höhe in die Erdatmosphäre geschleudert und eine gesamte Kraterwand in den Ozean gerissen. Durch die klaffende Lücke in der Kegelflanke betreten die Passagiere der „Austral“ mit Helmen und Masken ausgestattet den gigantischen Einbruchkessel. Vorbei an Schwefelquellen und dampfenden Geysiren reduziert sich die Welt auf Schattierungen von gelb, grau und weiß mit Gerüchen, die eine olfaktorische Grenzerfahrung sind. Das Zischen emporbrechender Dampfwolken und der überwältigende Duft des Schwefels verstärken den Eindruck eines surrealen Spazierganges auf extraterrestischem Gelände. Irgendwo in dieser Mondlandschaft zeugen die Ruinen einer alten Minenanlage von der infernalischen Eruption im Jahre 1914, die auch die letzten Versuche, die Schwefelvorkommen auszubeuten, beendete. Zehn Arbeiter starben damals bei dem Ausbruch, verglühten zu Asche oder wurden ins Meer geschwemmt. Die neuseeländischen Guides verteilen Bonbons gegen das beißende Schwefelaroma, während die korrodierten Gerippe der Förderanlagen gespenstisch vor dem tiefblauen Himmel aufragen. Es ist in Wahrheit ein gleißend heller Tag, die Sonnenstrahlen werden vom hellen Gestein reflektiert, wie vom Schnee eines Gletschers. Schönheit und Verderben liegen auf White Island nah beieinander, wie die ungleichen Zwillinge einer Naturgewalt.

 


 

Expeditionsreisen mit Yachtcharakter
LE LAPÉROUSE & LE CHAMPLAIN, Reederei Ponant, ab Sommer 2018, 131 Meter lang, 92 Kabinen • SILVER CLOUD, Silversea Cruises, 296 Passagiere, Meeres- und Flussfahrten • HANSEATIC NATURE & HANSEATIC INSPIRATION, Hapag Lloyd Cruises, zwei neue Expeditionsschiffe ab 2019 im Luxussegment

Flussexpeditionen
MV AQUA UND MV ARIA, Aqua Expeditions, 24 Gäste, 12 vollklimatisierte Suiten, Amazonas und seine Seitenarme, Mekong Delta

Safari Kreuzfahrt
ZAMBEZI QUEEN, Ama Waterways, 10 Suiten, 4 Master-Suiten, Chobe River, Botswana, Wildlife Safaris • ALILA PURNAMA, Alila Group, Phinisi-Segelschiff, 10 Passagiere, Komodo, Indonesien, Tauchexpeditionen • AMANIKAN, Aman Cruises, Traditionelle Motoryacht, 6 Passagiere, Küstenkreuzfahrten im indischen und pazifischen Ozean

 


 

Die „Austral“, Expeditionskreuzfahrtschiff der Ponant Linie, segelt unter französischer Flagge. Entsprechend raffiniert sind Komfort, Küche und Weinkeller. Der große Unterschied zu anderen Luxus-Seereisen ist jedoch der minutiös zusammengestellte Expeditions-Anteil jeder Etappe. Ob in der Antarktis, der Südsee oder auf dem Amazonas – Jahre im Voraus ziehen handverlesene Experten los, um mit Kanu, Zweirad oder Segelyacht die entlegensten Gebiete des Planeten zu erkunden und an neuen Routen zu feilen. Die Expeditions-Teams an Bord bestehen aus einer ausgewogenen Mischung von Wissenschaftlern und Weltenbummlern, die nicht selten über Jahre in den zu bereisenden Gebieten unter den Eingeborenen gelebt haben Sie alle eint eine gehörige Portion Idealismus und Abenteuerlust. Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit werden auf der als „Clean Ship“ zertifizierten Flotte von Ponant groß geschrieben. Die Begegnung mit Naturvölkern und Naturwundern soll das intakt lassen, was die Besucher vorgefunden haben. Tägliche Briefings an Bord bereiten die Passagiere optimal auf Landessitten und Gebräuche vor. Vertiefende Vorträge über Landessprachen, Völkerwanderungen und Flora und Fauna der Destinationen werden angeboten. Mit Achtung und Achtsamkeit wird jede fremde Küste betreten. Die Expeditionsschiffe bieten jeden erdenklichen Komfort, sodass die Gäste während der Zeit der Landgänge ohne zu darben als einziges westliches Equipment Wasserflaschen bei sich tragen und selbst die werden ohne Ausnahme wieder mit an Bord genommen. Dabei ist das Verwöhnprogramm an Deck, die großzügige Ausstattung der Kabinen, das Spa, der Pool und die abendlichen Entertainments immer nur eine kurze Dingifahrt entfernt. Der Erfolg gibt der Strategie von Ponant recht. Faktenchecker informieren sich unter de.ponant.com. In den nächsten zwei Jahren werden vier weitere Expeditionsyachten in Dienst genommen. Ausgestattet mit 92 oder 132 Luxus-Kabinen, umweltfreundlichem Anstrich, Infinity Pool und flexibler Marina wird die Flotte unter dem Motto „small is beautiful“ im Amazonasgebiet, in der Seychellen- und Kimberley-Region und natürlich in beiden Polarkreisen kreuzen, um Natur und Mensch zusammenzubringen.

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr