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Oberbürgermeister von Essen: Thomas Kufen

Top Magazin Ruhr hat Thomas Kufen begleitet


Der Oberbürgermeister von Essen im Porträt

Nach dem Besuch beim Oberbürgermeister der Stadt Essen, Thomas Kufen, trugen die beiden Bandgründer Mike Rohleder und Daniel Schneider von der Band 257ers „Holland Essen ist die geilste Stadt der Welt“ ins Stadtbuch ein. Mit dem Hit „Holland“ ist das Duo aus Essen-Kupferdreh auf Platz 1 der deutschen Charts gelandet.

Essen ist „seine Stadt“. Seitdem Thomas Kufen im Oktober 2015 Oberbürgermeister der Stadt Essen ist, ist er tagtäglich unterwegs. Der gebürtige Essener kennt die Stadt ohnehin wie seine Westentasche. Sechs Jahre war er Vorsitzender seiner Fraktion im Rat der Stadt und damit im Sinne seiner Wählerinnen und Wähler unterwegs. Schon als 14-Jähriger hat er sich für Politik interessiert und engagiert. Dass seine berufliche Zukunft einmal hier liegen würde, war ihm damals vielleicht noch nicht klar, aber spätestens mit seinem Sitz im Landtag Nordrhein-Westfalen hat er seinen Beruf als Kaufmann an den Nagel gehängt und sich für die Politik entschieden. Lösungsorientiert und pragmatisch ist seine Art zu denken und zu handeln. Als Oberbürgermeister für alle Essenerinnen und Essener hat er diese Tugenden mit an seinen neuen Arbeitsplatz genommen. Sein Schreibtisch steht eigentlich im Rathaus, weil er aber seine Arbeit dort sieht, wo die Menschen sind, tauscht der Oberbürgermeister diesen manchmal eben auch gegen eine Couch auf Zollverein. Ralf Schultheiß begleitete Thomas Kufen für das Top Magazin Ruhr einige Tage mit seiner Kamera.

Der Arbeitstag des Oberbürgermeisters beginnt früh, gegen acht Uhr sitzt der Chef von über 9000 Verwaltungsangestellten meistens schon an seinem Arbeitsplatz in der dritten Etage des Essener Rathauses. Zu der Zeit hat Thomas Kufen allerdings schon die erste Schicht hinter sich. Darüber, was die Stadt bewegt, hat er sich bereits umfassend informiert.


„Die erste Zeitung lese ich um halb sieben, beim Kaffee“, so der OB.


Manchmal sagt sich allerdings auch schon ganz früh morgens Besuch beim Stadtoberhaupt an. Für solche Termine ist Thomas Kufen immer zu haben und hat kein Problem damit, wenn die Gäste – wie zum Beispiel die Mitglieder der Kupferdreher Band 257ers – auch mal auf seinem Schreibtisch Platz nehmen.

Nach der täglichen Besprechung mit seiner Büromannschaft geht es raus zum ersten Termin. „Was den Job so spannend macht, ist die Unterschiedlichkeit der Menschen, die ich besuche“, sagt Thomas Kufen und freut sich schon auf den ersten Termin, mit den kleinen Sportlern, die an der Talentiade des ETUF teilgenommen haben. Hier steht eine Siegerehrung auf dem Programm. „Mich beeindrucken die Leistungen, die schon die jüngsten Sportlerinnen und Sportler bei der Talentiade zeigen. Es ist wichtig, dass schon junge Menschen den Spaß an der Bewegung lernen.“

Seit 31 Jahren veranstaltet der Essener Traditionsverein bereits die Talentiade, bei der die Kids die Sportarten Fechten, Hockey und Tennis kennenlernen. Dabei hat der Verein schon den einen oder anderen großen Sportler hervorgebracht.

Bei dem Termin nutzt Thomas Kufen gleich noch die Gelegenheit, sich mit dem ehemaligen Chef der Essener Privatbrauerei Dr. Thomas Stauder, einem langjährigen Begleiter des ETUF, auszutauschen. Die Privatbrauerei Stauder ist nicht nur einer der größten Förderer des Essener Sports, sondern auch ein Unternehmen, das zu Essen gehört wie der Baldeneysee und die Villa Hügel.

Beim anschließenden Tag der offenen Tür im Kolping-Bildungswerk sind dann sogar die fußballerischen Qualitäten des Oberbürgermeisters gefordert. Während der Besichtigung der Bildungswerkstätten stellt sich der OB der Torwand.

Dass Thomas Kufen im wahrsten Sinne des Wortes kein Schönwetter-Oberbürgermeister ist, zeigt er kurze Zeit später während der Besichtigung des Skulpturenparks im Essener Moltkeviertel. Trotz des anhaltenden Regens sind viele Freunde des Vereins „Kunst am Moltkeplatz“ gekommen, so auch der OB. „Kunst findet in unserer Stadt nicht nur hinter verschlossenen Türen oder im Museum statt, sondern auch im öffentlichen Raum“, so Kufen. „Als ehemalige Titelträgerin ‚Kulturhauptstadt Europas‘ ist es der Stadt Essen wichtig, Kunst und Kultur auf unterschiedliche Art und Weise zu präsentieren und sie möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.“

Nach der Kultur dreht sich beim „SauberZauber“-Termin alles um die ehrenamtlichen Helfer, die jedes Jahr Hand anlegen und beim Picco-Bello SauberZauber die Stadt ein bisschen sauberer machen. Als Schirmherr der jährlichen Saubermachaktion nimmt der OB dabei nicht nur den Besen selbst in die Hand, sondern vergibt während der Preisverleihung auch noch das ein oder andere Präsent an die tüchtigen Helfer. Das letzte Geschenk ist vergeben, und Thomas Kufen sitzt schon wieder im Auto auf dem Weg zum nächsten Termin. Ziel ist das Essener ComeIn Zentrum. Hier wartet, wie sich gleich herausstellen soll, eine positive Nachricht auf das Stadtoberhaupt. Essen hatte sich gemeinsam mit den Nachbarstädten Bochum, Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen und Mülheim an der Ruhr im Juni 2016 um einen Digital HUB beworben und an diesem Tag den Zuschlag bekommen. Darüber hinaus wird die Stadt Essen auch noch zum Standort eines lokalen Existenzgründerzentrums. Darüber freut sich Thomas Kufen ganz besonders: „Die Stadt Essen ist Wirtschafts- und Bildungsstandort im Herzen der Region. Als Standort für den Digital HUB wird unsere Gründungslandschaft gestärkt und ein Wachstumsklima für neue Start-up-Unternehmen geschaffen.“

Auf dem Weg zurück ins Rathaus sieht man es Thomas Kufen an, dass ihm der Kontakt zu den Menschen Spaß macht. Jetzt wartet allerdings erst mal der Schreibtisch. Ein kurzer Kaffee und Büroarbeit stehen als nächstes auf dem Programm. Als Stadtoberhaupt ist Thomas Kufen verantwortlich für die Belange aller Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Auch an seinem Schreibtisch legt er großen Wert auf den direkten Kontakt. Viele Anfragen zu den unterschiedlichsten Themenbereichen gehen über seinen Tisch. Unterstützt wird er dabei von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus. Einmal in der Woche bespricht oder entscheidet der Oberbürgermeister gemeinsam mit den Beigeordneten im Verwaltungsvorstand die wichtigsten Themen und Aufgaben der Stadt. Hier werden auch Entscheidungsgrundlagen für die Politik erarbeitet, die dann im Rat der Stadt Essen verabschiedet werden. Als Stadtoberhaupt ist Thomas Kufen aber nicht nur Chef der Verwaltung, sondern darüber hinaus auch noch in vielen Aufsichtsräten und Gremien der Beteiligungsgesellschaften im Konzern Stadt Essen vertreten. Auch hier sind Entscheidungen vorzubereiten und dann auch zu treffen.

Von den großen und wichtigen Schreibtischentscheidungen geht es direkt weiter zum nächsten Termin. Ziel ist die Talkrunde des Treffs am Großmarkt im Essener Frischezentrum, bei dem Oberbürgermeister Thomas Kufen von seiner Reise in den Nordirak berichtete und wo zusammen mit dem Essener Schlagerbarde René Pascal und Bandleader Wölfi Wendland die Idee der Ruhrgebietsoffensive für den European Song Contest 2017 geboren wurde.

Für den nächsten Termin geht es in die 22. Etage des Essener Rathauses. Einer der weltweit wichtigsten Design-Awards hat seinen Sitz in Essen und wird hier jährlich vergeben. Der Red Dot Award ist DER Produkt-Design-Preis der Branche und zieht nationales wie internationales Publikum an. Einer der Juroren in diesem Jahr ist kein geringer als Schuhdesigner Jimmy Choo, den der Oberbürgermeister neben weiteren Preisträgern als Gast ins Essener Rathaus eingeladen hat. Als erstes Stadtoberhaupt überhaupt hatte Thomas Kufen am Vortag nicht nur an der Preisverleihung teilgenommen, sondern die Gewinner auch noch zu einer ganz speziellen Ehrung in die 22. Etage geladen. In seiner Rede vor den Preisträgern würdigte der OB den Red Dot Award und die dahinter stehenden kreativen Köpfe, allen voran Professor Dr. Peter Zec, Initiator und CEO des Red Dot:


„Ich bin stolz, dass die prämierten Produkt-Designs demnächst auch im Red Dot Designmuseum Essen zu sehen sein werden. Das Museum ist auf Zollverein beheimatet, das als UNESCO-Weltkulturerbe als Motor der Kreativwirtschaft im Ruhrgebiet gilt und wo Kunst, Kultur, Architektur und natürlich Design ihren Standort haben.“


Nach dem offiziellen Empfang mit den Design-Profis geht es runter in den Ratssaal zur Begrüßung der nächsten Gäste. Insgesamt über 170 Nachwuchskräfte, die ihre Ausbildung in der Stadtverwaltung beginnen, werden von ihrem zukünftigen Chef persönlich willkommen geheißen. Mit über 40 verschiedenen Ausbildungsberufen und Bachelorstudiengängen ist die Stadtverwaltung einer der größten Arbeitgeber in Essen. Als guter Chef wünscht Thomas Kufen den neuen Azubis einen guten Start ins Arbeitsleben und versichert, dass seine Bürotür bei Fragen oder Problemen immer offen steht.

Zwischen den zahlreichen Terminen des Tages nutzt Thomas Kufen auch mal die Gelegenheit für eine kleine Auszeit. Sein Mittagessen nimmt er, wenn die Zeit es zulässt, gerne auch außerhalb des Rathauses zu sich und is(s)t bei Speckmann in bester Gesellschaft von vielen Besucherinnen und Besuchern der Essener Innenstadt. Als Kind des Ruhrgebiets muss manchmal eben auch Pommes-Currywurst auf den Teller. Ständiger Begleiter zu den Terminen des Oberbürgermeisters ist sein Fahrer Udo Runkel, der schon seit vielen Jahren die ersten Bürger der Stadt sicher von A nach B bringt. Auch jetzt steht er schon bereit, um den OB zu seinem letzten Termin des Tages zu fahren.

Für die nächsten Tage hat sich die hohe Politik angesagt. Zuerst steht mit dem Besuch des Japanischen Generalkonsuls ein wichtiger Gast im Bereich Politik und Wirtschaft auf dem Programm. Der japanische Würdenträger hat seinen Sitz in Düsseldorf und ist seit 2015 im Amt. Nach einem kurzen Besuch auf dem Essener Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr, tauschen sich Thomas Kufen und der Generalkonsul beim jetzigen Besuch im Rathaus über gemeinsame Themen aus.

Mit dem Besuch des Bundespräsidenten Joachim Gauck ist Tage später einer der wichtigsten Staatsmänner unseres Landes zu Gast in der Stadt. Anlässig des 40. Todestages von Gustav Heinemann besucht das Deutsche Staatsoberhaupt die Heimatstadt des ehemaligen Bundespräsidenten und Oberbürgermeisters der Stadt Essen.
Auf dem Parkfriedhof im Essener Stadtteil Steele legen beide amtierenden Nachfolger Kränze zum Gedenken nieder. Heinemann war von 1946 bis 1949 Stadtoberhaupt in Essen und leitete damals als erster gewählter Oberbürgermeister nach dem Krieg den Wiederaufbau ein. 70 Jahre später ist Kufen sein Nachfolger.

Unterschiedlicher können die Aufgaben eines amtierenden Oberbürgermeisters wirklich kaum sein. Auf der einen Seite die Treffen mit hohen politischen Vertretern und auf der anderen Seite die Termine mit den etwas anderen „großen Tieren“, wie zum Beispiel bei den Dressurtagen in Essen-Fulerum.

Hier eröffnet Thomas Kufen das Reitturnier, das von vielen Helferinnen und Helfern ehrenamtlich organisiert wurde. Vom Reitplatz geht es direkt zur Eröffnung auf die musikalisch-kulinarische Meile nach Essen-Kettwig. Wie in den vergangenen 19 Jahren, bieten hier wieder viele namhafte Gastronomen ihre mehr als leckeren Meilenmenüs an. Auf der Bühne am Rathaus wird ein vielfältiges Programm gezeigt, das mit einer gut gelaunten Rede von Thomas Kufen beginnt.

Der Termin dauert wahrscheinlich länger als der Kalender es vorgesehen hat. Der OB ist ein gern gesehener Gast in Kettwig und wird von den Besuchern der Meile nicht nur erkannt, sondern oft angesprochen. Der ein oder andere hätte sogar gern ein Selfie mit dem Stadtoberhaupt und Thomas Kufen macht auch diesen Spaß gerne mit.

Was für Kettwig die kulinarisch-musikalische Meile ist, ist für Steele die jährliche À-la-carte-Veranstaltung auf dem Kaiser-Otto-Platz und die Oldtimerausfahrt ACV Classic. Auch hier ist Thomas Kufen zur Eröffnung der immerhin schon 30. Steeler ACV Classic eingeladen und wünscht den Oldtimerfreunden eine gute Fahrt.

Bei der Traditionsveranstaltung gingen auch in diesem Jahr wieder über 80 Teilnehmer mit den schönsten Autos auf ihre Tour. Zur gleichen Zeit wird am selben Ort die 15. Steeler Gourmetmeile Steele à la carte gefeiert. Dabei bieten die Gastronomen und Interessengemeinschaft des Stadtteils nicht nur feinste Schmankeln für den Gaumen, sondern mit einem tollen Bühnenprogramm auch für die Ohren. Genauso traditionell, aber vollkommen geräuschlos, zumindest was die Fortbewegung angeht, wird es ein Wochenende später. Die Essener Segelwochen auf dem Baldeneysee feiern in diesem Jahr ihren 58. Geburtstag. Grund genug für Thomas Kufen, den Seglern ganz persönlich zu gratulieren. Bei der Essener Traditionsveranstaltung kämpfen seit jeher Segler aus dem In- und Ausland um die Plätze auf dem Podium. Das Sportevent an der Lanfermannsfähre ist aufgrund des spät-sommerlich schönen Wetters gut besucht und die Ränge am Regattaturm sind gut gefüllt.

Bevor Thomas Kufen den Seglern allerdings das traditionelle Mast und Schotbruch wünschen konnte, mussten viele Helferinnen und Helfer vorher alles geben, um den See auch segeltauglich zu machen. In diesem Jahr hatten Elodea und Wasserpest den Baldeneysee fest im Griff. Das Grün auf dem See, das zwar für eine gute Wasserqualität spricht, hatte sich aber so schnell ausgebreitet, dass die Essener Wassersportlerinnen und Sportler, aber auch die Weisse Flotte sowie die DLRG große Mühe hatten, den See zu befahren. Grund genug für den Oberbürgermeister, gemeinsam mit vielen Beteiligten, wie beispielsweise dem Ruhrverband, den Aktionsplan Baldeneysee zu beschließen. Neben einem ganzen Paket an Maßnahmen, die für 2017 möglich sind, beinhaltet der Aktionsplan auch Soforthilfen. Eine davon sah vor, dass das auf dem See eingesetzte Mähboot mehr Fahrten als bislang absolviert. Dabei wurde der Ruhrverband unterstützt von den Essener Sportbetrieben, der Weissen Flotte und der Neuen Essener Arbeit. Darüber hinaus haben sich alle Beteiligten am runden Tisch nicht nur über den Einsatzplan verständigt, sondern auch die Einsatzorte gemeinsam festgelegt. Damit konnten die wichtigsten Segelreviere und Strecken für die Kanuten und Ruderer sowie für die Weisse Flotte und die DLRG frei gelegt werden. Die Entsorgungsbetriebe Essen haben für den Abtransport der gemähten Algen gesorgt. Ein großes Dankeschön gilt aber den Wassersportvereinen selber, denn während ihres selbst ins Leben gerufenen Aktionstages haben die Mitglieder der Vereine das Ufer und die Stege des Baldeneysees von Wasserpflanzen befreit.

Selbstverständlich ließ es sich Thomas Kufen nicht nehmen, bei dem gemeinsamen Aktionstag persönlich dabei zu sein. Er ist ein Oberbürgermeister zum Anfassen, der seine Ziele für die Stadt genauso verfolgt wie die Wünsche, Anregungen oder auch Beschwerden der Essenerinnen und Essener. Und in dem schon bei einem Besuch die Kleinsten den echten Kumpel erkennen. Jedenfalls bei der Talentiade des ETUF. „Tschüss Kufen“, ruft der Sport-Zwerg, und knufft den OB freundschaftlich. Der lacht.
Bis demnächst!

Artikel von www.top-magazin.de/ruhr