Es begann mit einer starken Grippe. Heute ist Renate Bielefeldt (76) ein Schwerstpflegefall. Seit drei Jahren lebt sie in einer kleinen Wohngemeinschaft der außerklinischen Intensivbetreuung von PuR Pflege und Rehabilitation. Ehemann Friedrich (78) weiß sie hier in guten Händen.
Ihre Krankheitsgeschichte ist lang. Friedrich Bielefeldt, der seine Frau über viele Jahre zu Hause gepflegt hat, berichtet von etlichen Fehldiagnosen und Falschbehandlungen, von einer langen Odyssee mit immer neuen Rückschlägen. „Man sagte mir, meine Frau liege im Sterben“, erinnert er sich, „und wollte die Geräte aufgrund einer Verfügung schon abschalten.“ Als die behandelnden Ärzte schließlich eine Unterbringung im Pflegeheim empfehlen, will Friedrich Bielefeldt seine demente und unter Parkinson leidende Frau, die mittlerweile künstlich ernährt und zeitweise über eine Trachealkanüle beatmet wird, wieder nach Hause holen und selbst pflegen. „Ich passe auf dich auf“, hatte er ihr versprochen, „und versorge dich bis zum Lebensende.“ Dass das für den da-mals 75-jährigen zu viel war, bewies sein Zusammenbruch, der ihn selbst ins Krankenhaus brachte.
Daraufhin wandten sich die Töchter an Tatjana Rekke-Zimfer von PuR. „Ich habe mich sofort eingeschaltet, mir die Krankenakte zeigen lassen und mit den Ärzten gesprochen“, berichtet die Geschäftsführerin, die Diplom-Pflegewirtin (FH) und examinierte Krankenschwester ist. Schließlich konnte die Expertin auch Friedrich Bielefeldt vom PuR-Konzept der außerklinischen Intensivbetreuung überzeugen. Bald darauf bezog Renate Bielefeldt ihr eigenes Zimmer in der PuR-WG. Ihr Mann erinnert sich noch genau an den Moment, als er zum ersten Mal ins Zimmer trat. „Meine Frau lag da und lächelte.“
Das ist jetzt drei Jahre her. Der Rentner besucht seine Frau tagtäglich. „Aber erst am Nachmittag“, räumt er ein. Wenn sie früher im Krankenhaus oder in der Reha lag, war er stets den ganzen Tag bei ihr, um sicherzugehen, dass es ihr gutgeht. „Jetzt brauche ich morgens nicht mehr hinzukommen“, so Friedrich Bielefeldt, der in dieser Zeit zu Hause Kraft tanken kann. Er hat vollstes Vertrauen in das gesamte Team. „Das ist eine gute Mannschaft und ich bin sehr zufrieden.“ Die Mimik seiner Frau, sagt er, bestätige das. „Sie ist froh, dass sie hier liegt und kommt gut mit allen zurecht.“ Das würden auch seine beiden Töchter und der Sohn spüren, wenn sie ihre Mutter besuchten.
Friedrich Bielefeldt schätzt die Hausgemeinschaft und den Austausch mit anderen Angehörigen. „Ich bringe immer Kuchen für alle mit“, erzählt er. „Das ist wie zu Hause.“ Weihnachten, fährt er fort, gab es unter anderem auch türkisches Essen und man habe mit 20 Leuten gefeiert. „Auch das Ehepaar Zimfer und die Physiotherapeuten kamen vorbei.“ Wenn das Wetter es zulässt, fährt Friedrich Bielefeldt mit seiner Frau im motorisierten Rollstuhl ans Rheinufer. „Dann setzen wir mit der Fähre über und essen mit unserer Tochter im Caféhäuschen Kirschkuchen.“
Elvira Buchmüller, Geschäftsführerin von PuR, weiß um die Sorgen und Nöte der Betroffenen. „Einen geliebten Menschen in Pflege zu geben, ist keine leichte Entscheidung.“ Als Fachkraft für außerklinische Intensivpflege und examinierte Krankenschwester steht sie den Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite. „Wir führen intensive Gespräche“, so Elvira Buchmüller, „und geben gerne einen Einblick in unsere Wohngemeinschaften.“ Die PuR Pflege und Rehabilitation GmbH bietet in insgesamt sechs Häusern im Bonner Raum eine 24/7-Betreuung. Dabei können die jeweils sechs bis neun Bewohner ihr eigenes Zimmer mit persönlichen Möbeln einrichten und werden je nach Versorgungsform mit einem Personalschlüssel von 1:2 beziehungsweise 1:3 betreut. Die Kosten sind überschaubar. „Für unsere 24-Stunden-Intensivpflege kommen die Kranken- und Pflegekassen auf“, erklärt Juri Zimfer, Mitbegründer und Finanzleiter. Bewohner beziehungsweise Angehörige zahlen lediglich eine quadratmeterabhängige Zimmermiete. „Die Unterbringung in einem Seniorenheim ist vergleichsweise teurer“, weiß er, „da dort der überwiegende Teil der Pflegeheimkosten von den Bewohnern beziehungsweise deren Angehörigen selbst übernommen werden muss.“
Die PuR Pflege und Rehabilitation GmbH bietet in insgesamt sechs Häusern im Bonner Raum eine 24/7-Betreuung.
Friedrich Bielefeldt steht in engem Kontakt zum Pflegeteam, ruft jeden Morgen an und fragt nach, wie die Nacht war. „Denen kann man alles sagen“, betont der Mann, der seine Frau am besten kennt. „Sie kommuniziert mit den Augen“, erzählt er, „und hebt den rechten Arm an, wenn ihr etwas wehtut.“ Der Umgang mit den Bewohnern sei sehr fürsorglich. „Hier können sich die Pfleger mit den Menschen befassen.“ Die intensive Betreuung wird ergänzt durch Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten, die regelmäßig ins Haus kommen. Friedrich Bielefeldt ist froh, dass er sich für PuR entschieden hat. „Besser geht’s nirgendwo“, ist er überzeugt.