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Licht am Ende des Tunnels – sieht Hauptgeschäftsführer der IHK Michael F. Bayer

Michael F. Bayer blickt im Interview mit dem Top Magazin optimistisch in die Zukunft kleiner und mittelständischer Unternehmen der Städteregion


 

Top Magazin: Worin bestehen die wichtigsten Aufgaben der IHK Aachen?

Michael F. Bayer: Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen vertritt die Interessen der gesamten Wirtschaft in der Region. Das heißt, wir sind zentraler Ansprechpartner für rund 78.000 Unternehmerinnen und Unternehmer in den Kreisen Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg. Für diese unsere Mitglieder bieten wir vollumfängliche Serviceleistungen an. Deshalb ist unser Themenspektrum genauso vielfältig wie die Branchen, in denen die Industriebetriebe, Dienstleister und Einzelhändler tätig sind. Bei der IHK Aachen arbeiten Experten für Wirtschaftsförderung, Unternehmensgründungen, Außenhandel, Innovationen, Umwelt, Transport und Verkehr, Steuern und Recht oder – eines unserer Kernthemen – Aus- und Weiterbildung. Wir fördern den Austausch von Wissenschaft und Wirtschaft, erarbeiten Konzepte zur Stadtentwicklung oder beraten Unternehmen, wie sie effizienter werden können. Sie sehen: Wir kümmern uns um alle Themen der regionalen Wirtschaft und sind deren Dienstleister und Partner.

Top Magazin: Was sind die größten Herausforderungen in unserer Region?

Michael F. Bayer: Die akuteste Herausforderung, vor der wir alle und Unternehmer im Besonderen stehen, ist die Corona-Pandemie. Die Folgen für die Wirtschaft sind verheerend und wir arbeiten seit Monaten mit Hochdruck daran, dass die Firmen und Geschäfte in unserer Region so gut wie möglich durch die Krise kommen. Unabhängig von dieser enormen Aufgabe wird uns in den kommenden Jahren der Strukturwandel im Rheinischen Revier massiv beschäftigen: Wir wollen gemeinsam mit Vertretern der Politik, der Verwaltung sowie der Forschung und Wissenschaft Zukunftskonzepte für eine nachhaltige Weiterentwicklung unserer Region erarbeiten und zügig umsetzen. Ziele müssen sein, Wertschöpfung zu steigern, innovative Geschäftsmodelle zu etablieren und dadurch neue Arbeitsplätze und mehr Wohlstand für die Menschen vor Ort zu generieren. Der Strukturwandel bietet unserer Region zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten.

Top Magazin: Wie hat Corona Ihre Arbeit verändert?

Michael F. Bayer: Als Dienstleister, Interessenvertreter sowie Prüfungs- und Genehmigungsbehörde kann und will die IHK während einer Pandemie nicht einfach den Laden dichtmachen. Im Gegenteil: Gerade in Krisenzeiten sind wir für unsere Mitglieder da, helfen ihnen, unterstützen sie. Als der Shutdown das öffentliche Leben und somit auch den Großteil der Wirtschaft zum Erliegen gebracht hat, haben wir schnell und flexibel reagiert: Wir haben unsere Servicezeiten erweitert, um etwa telefonisch oder via E-Mail notleidende Unternehmer über die verschiedenen Hilfsmaßnahmen zu informieren und sie individuell zu beraten. Selbst in dieser turbulenten Zeit ist keine Anfrage verzögert beantwortet worden – das war eine starke Leistung unserer Mitarbeiter. Wir haben mit #GemeinsamStark, Wir FAIRzichten oder TeamTausch Initiativen gestartet und unterstützt, um Händlern, Dienstleistern, Industriebetrieben oder kulturellen Einrichtungen schnell und unkompliziert zu helfen. Als erste IHK in Deutschland haben wir alle Mitarbeiter mit portablen PCs ausgestattet, damit sie mobil arbeiten können und für unsere Mitglieder ortsungebunden einsatzfähig sind.

Top Magazin: Wie würden Sie kleinen und mittelständischen Betrieben Mut zusprechen?

Michael F. Bayer: Die Corona-Pandemie sorgt nach wie vor für erhebliche Turbulenzen – aber die Wirtschaft wird keine Bruchlandung erleiden. Es gibt derzeit zahlreiche Indikatoren, die auf eine Belebung der Märkte und eine Verbesserung der Geschäftsaussichten hindeuten. Davon profitieren gerade auch kleine und mittelständische Betriebe, die in der Regel besonders flexibel auf Krisen reagieren können und mitunter anpassungsfähiger sind als große Konzerne. Wichtig ist, dass man gerade in Krisensituationen einen klaren Kopf behält, nichts schönredet und Aufgaben anpackt. Das erfordert neben Ehrlichkeit und Ehrgeiz auch Mut – und genau diese Attribute zeichnen erfolgreiche Unternehmer aus.

Top Magazin: Gibt es etwas, das Sie persönlich gerne erreichen würden?

Michael F. Bayer: Jedes Jahr gehe ich mit ein paar Freunden in den Alpen Bergsteigen. Mein Ziel: die Besteigung des Mont Blanc.

 

 

 

Artikel von www.top-magazin.de/aachen